Insolvenzantrag gestellt Bekannter Feinkosthändler ist pleite
News folgenLange Zeit galt Schlemmermeyer als eine der besten Adressen für Delikatessen: Vor allem ein Problem hat dem Händler jetzt aber zugesetzt.
Die traditionsreiche Feinkostkette Schlemmermeyer litt zuletzt unter einem schlechten Geschäft. Inflation, Kaufzurückhaltung der Kunden und Personalmangel haben den Delikatessenhändler nun zu einem weiteren Schritt veranlasst. Wie es scheint, ist der Delikatessenhändler pleite. Wie aus einer Mitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters und Münchner Anwalts Michael Jaffé vom Dienstag hervorgeht, wurde ein Insolvenzantrag für die GmbH & Co. KG gestellt. Die gute Nachricht: Vorerst geht der Verkauf bundesweit in allen 16 Filialen weiter. Bis Juli seien die Löhne der 130 Mitarbeiter gesichert.
"Seit März 2022 wurde die wirtschaftliche Lage aber zunehmend kritischer, weil sich die rasch steigende Inflation sowohl im Einkauf als auch durch eine Kaufzurückhaltung der Kunden sehr negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung ausgewirkt hat", heißt es in der Mitteilung des Anwalts. Zuletzt erzielte das Unternehmen demnach noch einen Umsatz von rund 7 Millionen Euro.
Schlemmermayer in München: Probleme, Personal zu finden
Vor allem aber die Probleme in der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern gingen so weit, dass einzelne Filialen wegen Personalmangels zumindest zeitweise geschlossen werden mussten, begründet die Geschäftsführung den Schritt. Zuletzt hatte in München auch die Traditionsbäckerei Hofpfisterei aus ähnlichen Gründen angekündigt, Filialen schließen zu müssen.
Einzelne Schlemmermeyer-Filialen seien hochdefizitär, während andere wie zum Beispiel die am Viktualienmarkt in München nachhaltig profitabel arbeiteten, heißt es weiter. Dort hatte 1975 alles begonnen. Der Name Schlemmermeyer stand lange Zeit für eine der besten Adressen für Delikatessen. "Wir müssen für jeden Standort prüfen, ob es eine Fortführungsperspektive geben kann. Dies hängt auch vom Interesse potenzieller Investoren ab", wird Jaffé zitiert. Das könne auf einzelne Standorte genauso gerichtet sein wie auf eine Komplettübernahme.
- jaffe-rae.de: Mitteilung vom 30.5.2023
