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München: AfD zeigt Grüne wegen Dosenwerfen an


"Ein volksverhetzender Akt"
AfD zeigt Grüne wegen Dosenwerfens an

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 04.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Dieses Bild vom Dosenwerfen verbreitete die AfD: Auf einer der Dosen klebte das Bild der toten Bundestagsabgeordneten Corinna Miazga.Vergrößern des BildesDieses Bild vom Dosenwerfen verbreitete die AfD: Auf einer der Dosen klebte das Bild der toten Bundestagsabgeordneten Corinna Miazga. (Quelle: AfD)
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Die Münchner AfD schäumt, die Grüne Jugend kann die Aufregung nur halb verstehen. "Ausgerechnet die AfD", heißt es in einer Stellungnahme.

Ist es okay, beim Dosenwerfen die Konterfeis von politischen Gegnern aufs Ziel zu kleben? Oder verbietet so etwas der Anstand? Ist es vielleicht sogar strafbar, weil es volksverhetzend, beleidigend und eine Gewaltandrohung ist?

Mit der letzten dieser Fragen muss sich in München nun die Staatsanwaltschaft beschäftigen. Wie die AfD in Bayerns Hauptstadt mitteilte, haben Münchner AfD-Stadträte Strafanzeige gestellt, weil die Grüne Jugend bei einer Veranstaltung ein Dosenwerfen auf Bilder von AfD-Politikern angeboten hatte. Außerdem fordert die AfD ein Hausverbot für die Grüne Jugend im Münchner Rathaus.

AfD prangert "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" an

Den Dosenwurfstand hatten die Junggrünen am vergangenen Samstag bei einer Veranstaltung im Rathaus aufgebaut. Im Rahmen des Christopher Street Day hatte die Landeshauptstadt junge Leute ab 18 Jahren zur Party eingeladen.

Nun echauffiert sich die AfD. Stadtrat Markus Walbrunn wird mit den Worten zitiert: "Zielübungen auf politische Mitbewerber stellen in Zeiten zunehmender Gewaltdrohungen gegen Politiker jeglicher Couleur einen volksverhetzenden Akt dar." Besonders geschmacklos sei, dass unter den auf den Dosen abgebildeten rechten Politikern auch eine inzwischen an Krebs gestorbene Bundestagsabgeordnete gewesen sei.

Die Münchner AfD meint daher, neben Volksverhetzung habe sich die grüne Parteijugend auch der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener schuldig gemacht. Gewaltdarstellung und Beleidigung wurden ebenso angezeigt.

Grüne Jugend München entschuldigt sich – ein bisschen

Die Grüne Jugend reagierte mit einer halben Entschuldigung. In einem Statement baten die Nachwuchspolitiker die trauernden Angehörigen der Frau um Verzeihung. Man habe nicht gewusst, dass Corinna Miazga gestorben sei. Miazga war von 2019 bis 2021 Bayern-Vorsitzende der AfD, diesen Februar starb sie nach einer Brustkrebserkrankung, die zwischenzeitlich als geheilt galt.

Die Aktion selbst sehen die Verantwortlichen jedoch als nicht problematisch an. Mit dem als Kinderspiel bekannten Dosenwerfen habe man politisches Interesse bei jungen Menschen wecken wollen. "Dass ausgerechnet die AfD in diesem Spiel eine Gewaltandrohung sieht, ist angesichts ihrer eigenen Äußerungen anderen Politiker:innen oder aber auch Geflüchteten gegenüber ein Widerspruch", heißt es in der Stellungnahme.

Verwendete Quellen
  • afd-stadtrat-muenchen.de: Mitteilung der AfD
  • Per Mail zugesandtes Statement der Grünen Jugend München
  • muenchen.de: "Rathaus-Clubbing 18.jetzt in München"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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