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Hubert Aiwanger: Bruder erklärt – das steckte hinter dem Flugblatt


"Eingesammelt, um zu deeskalieren"
Aiwangers Bruder liefert neue Erklärung für brisante Flugblätter

Von dpa, mics

Aktualisiert am 28.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Hubert Aiwanger bei einer Veranstaltung in Nürnberg: Der Chef der Freien Wähler steht nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung in der Kritik.Vergrößern des BildesHubert Aiwanger bei einer Veranstaltung in Nürnberg: Der Chef der Freien Wähler steht nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung in der Kritik. (Quelle: IMAGO/Dwi Anoraganingrum)
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Neues im Fall um Hubert und Helmut Aiwanger: Der Bruder von Bayerns Vize-Ministerpräsident erklärt sich. Bundeskanzler Scholz verlangt Aufklärung.

Wollte Hubert Aiwanger nur deeskalieren und hatte deshalb die Flugblätter in seinem Ranzen? So könnte es gelaufen sein, glaubt Helmut Aiwanger, der Bruders von Bayerns Vize-Ministerpräsident. "Ich bin mir nicht mehr ganz sicher", sagte der Bruder den Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Montag. "Aber ich glaube, dass Hubert sie wieder eingesammelt hat, um zu deeskalieren."

Außerdem sagte der Bruder den Zeitungen, er habe mit dem Flugblatt seine laut seiner Aussage "offen linksradikalen Lehrer" provozieren wollen. Diese seien ihm zuvor mit Aussagen wie "Bauern sind blöd" und "Tierhaltung ist Tierquälerei" negativ aufgefallen, zudem hatten sie zu Protesten gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf aufgerufen, wie er der Mediengruppe Bayern sagte.

"Wollte Lehrer so richtig auf die Palme bringen"

Für Helmut Aiwanger sei das ein echter Kulturschock gewesen, nachdem er neu auf die Schule gekommen war. "Ich wollte mich irgendwie wehren und meine Lehrer so richtig auf die Palme bringen", erklärte er dem Bericht zufolge. "Ich habe das Schriftstück nicht erstellt, um Nazis zu verherrlichen, den Holocaust zu leugnen oder Hass und Gewalt zu schüren".

Für Helmut Aiwanger ist das Flugblatt eine "stark überspitze Form der Satire"; eine "Jugendsünde". "Ich schäme mich für diese Tat und bitte vor allem meinen Bruder um Verzeihung für die damals verursachten Schwierigkeiten, die auch noch nach 35 Jahren nachwirken." Für die Berichterstattung hat er allerdings kein Verständnis und sprach von einer "Schmutzkampagne" gegen seinen Bruder.

Bundeskanzler Olaf Scholz verlangt sofortige Aufklärung

Mitten im Wahlkampf zur Landtagswahl sah sich Freie-Wähler-Chef Aiwanger am vergangenen Samstag mit Vorwürfen konfrontiert. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, dass er in den 1980er Jahren als minderjähriger Schüler ein Flugblatt verfasst haben soll. Aiwanger wies diese Behauptungen jedoch schriftlich zurück. Kurze Zeit später gestand sein Bruder ein, das besagte Pamphlet geschrieben zu haben.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordern indes weitere Aufklärung von dem Freie-Wähler-Chef. "Unabhängig davon, wer dieses Flugblatt verfasst und verbreitet hat: Es handelt sich da wirklich um ein furchtbares, menschenverachtendes Machwerk", sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin. "Das muss aus Sicht des Bundeskanzlers auch alles umfassend und sofort aufgeklärt werden und müsste dann gegebenenfalls auch politische Konsequenzen haben."

Söder beruft Sondersitzung wegen Aiwanger ein

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder habe die Freien Wähler zu der Sitzung "einbestellt", teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in München mit. Man habe Aiwangers Erklärung "zur Kenntnis genommen. Aber es bleiben viele Fragen offen. Diese kann nur Hubert Aiwanger persönlich beantworten", sagte Herrmann.

"Wir erwarten, dass dies zeitnah geschieht. Die Vorwürfe sind zu ernst, als dass sich ein stellvertretender Ministerpräsident nur schriftlich äußert und entscheidende Fragen unbeantwortet lässt." Aiwanger müsse sich über die schriftliche Stellungnahme hinaus "persönlich und umfassend erklären". "Es geht um das Ansehen Bayerns", mahnte der enge Vertraute Söders.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • pnp.de: "Aiwanger-Bruder zu Flugblättern in Schultasche: "Hubert hat sie eingesammelt, um zu deeskalieren""
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