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Jérôme Boateng: Anwalt fordert Aufhebung des Urteils gegen Ex-Nationalspieler


Ex-Nationalspieler vor Gericht
"Erschütternd unfair": Boateng-Anwalt beantragt Aufhebung des Urteils

Von dpa
21.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ex-Nationalspieler Jérôme Boateng vor Gericht (Archivbild): Seit Donnerstag wird in München wieder verhandelt.Vergrößern des BildesEx-Nationalspieler Jérôme Boateng vor Gericht (Archivbild): Seit Donnerstag wird in München wieder verhandelt. (Quelle: IMAGO / Sven Simon/imago images)
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Das Verfahren gegen Jérôme Boateng geht in die nächste Runde. Der Anwalt des Ex-Nationalspielers fordert eine Aufhebung des bestehenden Urteils.

Vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht hat am Donnerstag eine weitere Verhandlung im Verfahren gegen Ex-Fußballnationalspieler Jérôme Boateng begonnen. Sein Anwalt Leonard Walischewski forderte eine Aufhebung des Urteils des Landgerichts München I aus dem Oktober vergangenen Jahres.

"Das Verfahren war erschütternd unfair", sagte er. "Der Angeklagte Boateng war schon endgültig verurteilt, bevor das Berufungsverfahren überhaupt begonnen hatte."

Anschuldigung der Körperverletzung

Damals war der heute 35 Jahre alte Boateng wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin in einem Karibik-Urlaub in zweiter Instanz wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10 000 Euro verurteilt worden – insgesamt 1,2 Millionen Euro.

Boateng sei damals "in seinem Recht auf ein faires Verfahren verletzt" worden, kritisierte sein Anwalt Leonard Walischewski. "Der Vorsitzende Richter war nicht neutral, er war nicht distanziert", sagte er.

Verteidiger fordert Freispruch für Boateng

Dabei bemängelte er vor allem, dass der Richter selbst daran beteiligt gewesen sei, einen Befangenheitsantrag gegen sich selbst abzulehnen. Außerdem habe der Vorsitzende betont, dass weitere Beweisanträge von Boateng und seinen Verteidigern sich negativ auf eine Strafe auswirken könnten. Der Anwalt warf dem Richter "prozesswidriges und willkürliche Verhalten" vor. "Der Vorsitzende wollte nicht aufklären."

"Für uns ist der Sachverhalt mehr als nachgewiesen", hatte der Richter in der Urteilsbegründung gesagt. Boatengs Verteidiger hatten dagegen einen Freispruch für den Fußballprofi beantragt. Sie gingen davon aus, dass seine Ex-Freundin die Vorwürfe "im Kampf um die Kinder" erfunden und "instrumentalisiert" habe.

Sollte das Urteil rechtskräftig werden, wäre der Fußballweltmeister von 2014 vorbestraft. Boateng, dessen frühere Lebensgefährtin und auch die Staatsanwaltschaft hatten Revision gegen das Urteil eingelegt.

Staatsanwaltschaft und Nebenklage legen Revision ein

Der Rechtsstreit ist äußerst langwierig. Das Amtsgericht München hatte bereits im Jahr 2021 eine höhere Geldstrafe gegen Boateng verhängt, jedoch war die Zahl der Tagessätze nur halb so hoch – 60 Tagessätze zu je 30 000 Euro, also insgesamt 1,8 Millionen Euro. Ab mehr als 90 Tagessätzen gelten Verurteilte als vorbestraft. Nun ist das dritte Gericht in dieser Sache am Zug.

Auch die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage legten Revision gegen das Urteil ein und forderten eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung und eine härtere Strafe. Sollte das Urteil aufgehoben werden, würde der Fall an eine andere Kammer des Landgerichts zurückverwiesen – für die vierte Runde in dem Verfahren.

Boateng, der lange für die deutsche Nationalmannschaft und den FC Bayern München gespielt hat, wurde im Juni von seinem jüngsten Verein, dem französischen Erstligisten Olympique Lyon, verabschiedet und ist derzeit vereinslos.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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