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"Bier-Rente" gestrichen: Streik in Freisinger Brauerei – Gewerkschaft reagiert


Kriselnde Brauerei
"Bier-Rente" gestrichen: Warnstreik vor Freisinger Hofbrauhaus

Von t-online, pb

Aktualisiert am 19.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Getreide-Rückstände fließen aus dem Rohr einer Brauerei (Symbolfoto): In Freising wurde am Mittwoch die Frühschicht einer bekannten Brauerei lahmgelegt.Vergrößern des BildesGetreiderückstände fließen aus dem Rohr einer Brauerei (Symbolfoto): In Freising wurde am Mittwoch die Frühschicht einer bekannten Brauerei lahmgelegt. (Quelle: M.i.S./imago-images-bilder)
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In Freising streitet die Brauereiführung mit ihren Mitarbeitern. Es geht um ausbleibende Lohnerhöhungen – und auch um den Verlust der "Bier-Rente".

Das Gräfliche Hofbrauhaus Freising ist am Mittwoch von einem achtstündigen Warnstreik lahmgelegt worden. Der "Merkur" und die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichten, dass sich vor dem Tor der Brauerei, die mehrere Biere in Bayern unter ihrem Namen vertreibt, rund 30 Beschäftigte zum Streik eingefunden hatten.

Sie organisieren sich in der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) – und sie wollen mehr Geld. Aber wohl auch: mehr Bier. Die Gewerkschaftsmitglieder fordern nämlich zum einen, dass das Gräfliche Hofbrauhaus Freising den neuen Tarifabschluss für die bayerische Brauwirtschaft übernimmt. Der bringt eine einmalige Zahlung von 285 Euro und von Frühjahr an ein Lohnplus von 3,9 Prozent.

Doch es geht wohl auch um den Haustrunk – eine Ration Bier, die die Münchner "tz" gleich zur "Bier-Rente" ernennt, und den auch die in den Ruhestand gegangenen Mitarbeiter des Hofbrauhauses bis zum Antritt des neuen Beiratschefs stets verlässlich erhalten hatten.

Doch ebendieser Haustrunk wurde offenbar jüngst aus Kostengründen gestrichen. Diese Entscheidung habe die "Brauerseele kochen lassen", berichtet der "Merkur".

Vor allem in Bayern wird die Tradition des Haustrunks hochgehalten – dort ist er auch tarifvertraglich geregelt. Pro Woche sind 18 Liter Bier für jeden Brauereimitarbeiter vorgesehen. Weitere 18 Liter kann er verbilligt kaufen.

Unternehmen steckt in der Krise

Das Brauhaus hat mit den Folgen der Inflation zu kämpfen: Laut der "SZ" wurden die Umsatzziele für die Hauptmarken Moy und Huber Weisses im vergangenen Jahr verpasst und das Brauhaus fuhr einen Millionenverlust ein.

Und es gab weitere Rückschläge: Das Neufahrner Volksfest hatte seinen Vertrag mit dem Gräflichen Hofbrauhaus Freising aufgelöst, das Bier für die Massenveranstaltung kam dann von der Konkurrenz. Um die hohen Verluste auszugleichen, wurden die Bierpreise erhöht: Der Kasten des Brauhauses wurde laut "SZ" um zwei bis drei Euro teurer.

Der Geschäftsführer des Brauhauses hält die Forderungen der Gewerkschaft NGG für "abstrus" – sein Unternehmen sei durch die letzten wirtschaftlichen Krisen "in seinen existenziellen Grundfesten erschüttert". Er will das Unternehmen weiter gesunden und schon 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben. Der Streik dürfte weitergehen.

Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de: Beschäftigte des Hofbrauhauses im Warnstreik
  • merkur.de: Gegen das "Grafen-Geiz-ist-geil-Prinzip": Streikende legen Hofbrauhaus Freising lahm
  • tz.de: Ausgabe vom 19.10.2023
  • sueddeutsche.de: Hofbrauhaus bekommt neuen Geschäftsführer
  • facebook.com: Beitrag der Gräflichen Hofbrauhaus Freising GmbH
  • donaukurier.de: Brauer begrüßen bleibende Steuerfreiheit des Haustrunks
  • boeckler.de: PDF zum Tarifvertrag der Brauereien Bayern
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