München: Hier soll bald eine neue Fußgängerzone entstehen | Testphase

Im Münchner Stadtteil Haidhausen soll probeweise eine neue Fußgängerzone entstehen. Das Projekt stößt allerdings auf Gegenwind.

Die Kaufingerstraße ist seit 50 Jahren die populärste Einkaufsstraße Münchens. Doch nicht nur in der weltbekannten Shopping-Meile lässt es sich in der bayerischen Landeshauptstadt vorzüglich bummeln – auch in den anderen Stadtteilen ist viel geboten. In Haidhausen zum Beispiel zählt die Weißenburger Straße zu den beliebtesten Shopping-Adressen. Diese will die Stadt nun in eine Fußgängerzone umwandeln. Das stößt vielerorts auf Kritik.

Fußgängerzone in Haidhauen? Anwohner zwiegespalten

Um der Bevölkerung die Planung der künftigen Fußgängerzone zu erklären und auf offene Fragen eingehen zu können, hat die Stadt am Montag eine Infoveranstaltung zum Projekt auf die Beine gestellt. Rund 120 Gäste kamen dazu in die Katholische Stiftungshochschule in der Preysingstraße. Die Stimmung dabei: gemischt.

Während der ein oder andere Besucher der Veranstaltung als neutraler Interessent gekommen war, zeigten sich viele Anwohner angesichts der geplanten Fußgängerzone besorgt. Sie befürchten, dass durch eine verkehrsfreie Zone in der Weißenburger Straße die umliegenden Gassen und Straßen höher frequentiert werden könnten.

Zudem dürfte die Suche nach einem Parkplatz für die Anlieger künftig schwieriger werden – 58 Stellplätze würden durch die neue Fußgängerzone wegfallen. Auch einigen Gewerbetreibenden dürften die Pläne der Stadt sauer aufstoßen. Wenn die Fußgängerzone kommt, müssen die Ladenbesitzer für das Befahren der Weißenburger Straße Gebühren zahlen.

Nichts desto trotz gab am Ende des Abends laut "Abendzeitung" eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer via Online-Umfrage an, "sehr offen" für die Testphase der Fußgängerzone zu sein.

Weißenburger Straße: Das plant die Stadt

Konkret plant die Stadt, die bestehende Fußgängerzone zwischen Rosenheimer und Weißenburger Platz zu verlängern. Dadurch solle die Straße künftig an Aufenthaltsqualität gewinnen, heißt es von Seiten der Stadtplaner. Bereits 2021 wurde der Beschluss dazu vom zuständigen Bezirksausschuss gefasst. Ab April 2024 soll nun eine 15-monatige Testphase eingeleitet werden – der ursprüngliche Start im Sommer 2023 musste nach hinten verschoben werden.

Bevor das Vorhaben allerdings in die Tat umgesetzt werden kann, braucht es einen Beschluss des Bezirksausschusses. Dieser wird erst im Dezember oder im Januar erwartet.