München: Robotik-Unternehmen Franka Emika an Agile Robots verkauft

Nun ist der Deal also unter Dach und Fach: Das Münchner Start-up Franka Emika wird verkauft. Den Zuschlag erhält ein Wettbewerber mit starken Verbindungen nach China.

Das in wirtschaftliche Schieflage geratene Robotik-Start-up Franka Emika ist am Donnerstag wie zuvor bereits vermutet von einem Wettbewerber übernommen worden. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat das ebenfalls in München beheimatete Technologieunternehmen Agile Robots den Zuschlag erhalten. Der Kaufpreis soll laut "Business Insider" bei rund 33 Millionen Euro liegen.

Der sich anbahnende Deal mit der Agile Robots AG wurde im Vorfeld vielfach kritisch betrachtet. Bereits in der Vorwoche hatten die ebenfalls an Franka Emika interessierten Münchner Unternehmerbrüder Christoph und Martin Schoeller Wirtschaftsminister Robert Habeck in einem Brief gewarnt. Der Grund: Bei Agile handle es sich "faktisch um ein durch in China ansässige Gesellschaften und Institutionen kontrolliertes Unternehmen".

Umstritten

Sollte Agile den Zuschlag erhalten, droht laut den Schoeller-Brüdern "eine faktische Veräußerung dieser einzigartigen Hochtechnologie in die Volksrepublik China". Die Veräußerung sei zu untersagen. Auch Anwälte von PricewaterhouseCoopers (PWC) hatten die Warnung an Habecks Bundeswirtschaftsministerium bekräftigt – ohne Erfolg.

Franka Emika hatte vor drei Monaten den Antrag auf Insolvenz eingereicht. Ziel des vom Gericht eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalters Matthias Hofmann war es, die Firma nicht in die reguläre Insolvenz rutschen zu lassen. Rory Sexton, Vizepräsidentin von Agile Robots sagte dem "Handelsblatt", man wolle in Deutschland eines der führenden internationalen Robotik-Unternehmen formen.