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Bayern: "Hot Chips" verschwinden aus Regalen


Wegen gesundheitlicher Beschwerden
"Hot Chips" verschwinden aus bayerischen Regalen – Warnung vor Konsum

Von Sarah Koschinski

10.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Hot Chip ChallengeVergrößern des Bildes
Aufgrund der "Hot Chip"-Challenge mussten bereits mehrere Kinder und Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden. (Quelle: Doreen Garud/dpa/dpa-bilder)

Die "Hot Chip"-Challenge ist der neuste Trend. Die Mutprobe endet teilweise im Krankenhaus. Erste Bundesländer verbieten den Verkauf der Chips.

Ein Internethype, der nicht ganz ungefährlich ist: Bei der sogenannten "Hot Chip"-Challenge filmen sich Jugendliche dabei, wie sie sehr scharfe Maistortilla-Chips essen. Auf die gesundheitlichen Risiken weisen nun mehrere Bundesländer hin. Darunter auch Bayern.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersucht im Moment entsprechende Proben des scharfen Snacks. "Es ist aufgrund der bisherigen Untersuchungsbefunde davon auszugehen, dass keine Charge, die im Handel ist, als sicher eingestuft werden kann", sagt ein LGL-Sprecher. Die in Bayern für den Vollzug zuständigen Kreisverwaltungsbehörden seien informiert und gebeten worden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und das Produkt chargenunabhängig aus dem Verkehr zu nehmen, erklärt der Sprecher das weitere Vorgehen.

Bisherige Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der Inhaltsstoff Capsaicin, der für das scharfe Brennen wie von Chilis sorgt, "zwischen und innerhalb einzelner Produktchargen unterschiedlich hoch ausfällt, mit erheblichen Schwankungen", wie es in einer Pressemitteilung des LGL heißt. Die Verbraucher können nicht erkennen, ob es sich um ein hoch konzentriertes Produkt handelt oder nicht.

Erhebliche Gesundheitsgefahren durch Inhaltsstoff Capsaicin

Bereits ein "Hot Chip", in dem der Inhaltsstoff Capsaicin in hoher Menge erhalten ist, kann zu Erbrechen, Atemnot, Kreislaufkollaps oder Magenschleimhautschäden führen. "Erhebliche Gesundheitsgefahren können zudem durch Einatmen des Capsaicin-Staubes beispielsweise infolge eines Hustenreflexes entstehen", nennt ein LGL-Sprecher weitere Konsumfolgen.

Auch in anderen Bundesländern werden die "Hot Chips" stark kritisiert. Der Verbraucherminister von Baden-Württemberg, Peter Hauk (CDU), spricht ebenfalls eine Warnung aus, wie SWR aktuell berichtet. Das Ministerium habe nach eigenen Angaben die unteren Lebensmittelüberwachungsbehörden angewiesen, für das Produkt "chargenunabhängig nach dem Vorsorgeprinzip ein Verkehrsverbot auszusprechen", heißt es beim SWR weiter.

Hauk bezeichnet die "Hot Chip"-Challenge als einen "sehr gefährlichen Hype" und wendet sich mit einem Appell an die Eltern, ihre Kinder für die Gefahren der Mutprobe zu sensibilisieren, wie der SWR ihn weiter zitiert. Auch er weist auf die unterschiedliche Schärfe der Chips hin.

Das hessische Verbraucherschutzministerium hat sich ebenfalls mit den möglichen Konsequenzen der scharfen Chips beschäftigt. In der ersten Oktoberhälfte habe das Landeslabor 24 Einzelpackungen untersucht, teilte eine Ministeriumssprecherin in Wiesbaden auf Anfrage mit. Auslöser seien Berichte aus Hessen und anderen Bundesländern gewesen, wonach Kinder und Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden mussten, nachdem sie bei der "Hot-Chip-Challenge" einen Mais-Chip gegessen hatten.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Hessisches Verbraucherschutzministerium prüft "Hot Chips"

Das Bundesinstitut für Risikobewertung schlägt ebenfalls Alarm. Aufgrund der derzeit gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung von Capsaicin weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen hin, die bei übermäßigem Verzehr des Alkaloids auftreten können. In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden, wobei die Höhe der konsumierten Capsaicindosis oft unbekannt war, heißt es in einer Mitteilung vom 30. Oktober.

Verbraucherinnen und Verbrauchern rät das BfR zur Vorsicht bei der Aufnahme von unüblich stark mit Capsaicin gewürzten Lebensmitteln sowie großen Mengen extrem scharfer Chilisaucen und Chiliextrakten, wie etwa bei Scharfesswettbewerben, heißt es weiter in der Mitteilung.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • SWR aktuell: "Hot Chip Challenge": Minister warnt Kinder und Jugendliche vor gefährlicher Mutprobe
  • Pressemitteilung des LGL vom 3.11.2023
  • Meldung des Bundesinstituts für Risikobewertung vom 30.10.2023
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