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Bayern: Queere Jugendliche fühlen sich diskriminiert – 94 Prozent betroffen


94 Prozent betroffen
Queere Jugendliche fühlen sich in Bayern diskriminiert

Von dpa, cgo

06.12.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0301272969Vergrößern des BildesRote Fußgängerampel mit queerem Ampelpärchen im Münchner Gärtnerplatzviertel. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
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Erschreckende Zahlen im Freistaat: Der Großteil der queeren jungen Menschen ist eigener Aussage nach bereits Opfer von Diskriminierung geworden.

Es ist eine Zahl, die Besorgnis erregt: Fast 94 Prozent der queeren jungen Menschen im Bundesland Bayern sind einer Studie zufolge schon Opfer von Diskriminierungen geworden. "Die Ergebnisse sind zum Teil alarmierend", sagte am Mittwoch Dominic Frohn, Professor an der Hochschule Fresenius in Köln, der die Untersuchung konzipiert und durchgeführt hat.

Zentrale Erkenntnis sei, dass queere Jugendliche ein deutlich niedrigeres Niveau an Wohlbefinden und Resilienz aufwiesen als Gleichaltrige in der Allgemeinbevölkerung.

2.000 junge Menschen wurden zu Wohlbefinden befragt

Das Forschungsprojekt "How are you" der Hochschule Fresenius und des Instituts für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung befragte im Auftrag des Bayerischen Jugendrings (BJR) rund 2.000 Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren in Bayern. Ziel war es, die Lebensbedingungen von LGBTIQA*-Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Freistaat zu erforschen.

Die Abkürzung LSBTIQA* steht im Deutschen für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell, queer und asexuell. Das Sternchen soll weitere Menschen in die Gemeinschaft einschließen.

Gender-Verbot von Söder könnte Zustand verschlimmern

Vor allem an der Schule hätten viele Befragte Diskriminierungen erlebt. Kora Hackl vom Jugendnetzwerk Lambda Bayern sorgt sich deshalb wegen der Diskussion um ein geplantes Verbot des Genderns. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte einen entsprechenden Vorstoß am Dienstag in seiner Regierungserklärung angekündigt. "Gerade in so einem Bereich gendersensible Sprache abzubauen oder zu verbieten, zeigt nur, wie wenig von der Regierung hier in Bayern an die Inklusion mitgedacht wird", sagte Hackl der "Deutschen Presse-Agentur".


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Ähnlich sah es BJR-Präsident Philipp Seitz: Gendersensible Sprache drücke die gesellschaftliche Vielfalt aus und trage zu mehr Inklusion bei.

Queerer Aktionsplan für Bayern gefordert

Auch seitens der Politik gab es Reaktionen. Florian Siekmann, Sprecher für queeres Leben der Landtags-Grünen, forderte von der Staatsregierung einen Aktionsplan. "Bayern braucht schon im nächsten Jahr einen queeren Aktionsplan, statt einer weichgewaschenen Agenda irgendwann."

Außerdem ergab die Studie Unterschiede zwischen Stadt und Land. Während knapp die Hälfte der Befragten angab, drei bis fünf Bezugspersonen zu haben, hatten junge Menschen in ländlichen Gebieten nach eigenen Angaben weniger Menschen, an die sie sich für Unterstützung wenden konnten. "Mit zunehmendem Alter gestalten die Menschen ihr Umfeld aktiver und können auch ihre Bezugspersonen aktiv auswählen", betonte Frohn.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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