München: Tierschutz – Bund Naturschutz fordert Verzicht auf Böller in Bayern

Sie sind bunt und vor allem sind sie laut: Feuerwerkskörper und Böller, die traditionell an Silvester gezündet werden. Der Bund Naturschutz warnt vor den Folgen für Tiere.

Das Knallen und Zischen von Feuerwerk und Co ist oft für menschliche Ohren sehr laut. Tiere hingegen nehmen die Geräusche noch um einiges lauter wahr. Deshalb spricht sich der Bund Naturschutz (BN) in einer Pressemitteilung vom 22. Dezember gegen den nicht nur teuren, sondern umweltschädlichen Spaß aus.

"Uns ist bewusst, dass für viele Menschen die Böllerei an Silvester einfach dazugehört. Trotzdem bitten wir die Bürgerinnen und Bürger, diesen Brauch einmal kritisch zu hinterfragen. Er verursacht Verletzungen, Unmengen Müll, wirkt sich negativ auf die Feinstaubbelastung aus und – was viele vielleicht nicht wissen – ist eine starke Belastung für viele Wildtiere in Städten und Siedlungen sowie an Waldrändern", erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe.

Naturschützer: Böller bedeuten riesigen Stress für die Tiere

Vögel würden dadurch von ihren Schlafplätzen aufgescheucht werden. Beim hochsteigen in die Luft müssten sie ihre für den Winter dringend benötigten Energiereserven verbrauchen. Auch Familienverbände würden durch die Flucht auseinandergerissen. Winterschlaf haltende Wildtiere wie Igel würden viel mehr Energie verbrauchen, wenn sie aufgeschreckt werden. "Die hellen Blitze, der Lärm und der beißende Rauch bedeuten riesigen Stress für die Tiere. BN-Mitglieder berichten immer wieder von toten Tieren, die sie am Neujahrsmorgen und den darauffolgenden Tagen finden", sagt Geilhufe

Der Feuerwerks-Spaß ist nicht nur schädlich für die Tiere, sondern auch für den Geldbeutel. Die Kommunen müssten in den Tagen nach Silvester tausende Tonnen Müll beseitigen. In den bayerischen Städten sei zum Jahresanfang so viel Müll angefallen wie noch nie, heißt es weiter in der Mitteilung. "Wenige Minuten Silvesterknallerei haben weitreichende ökologische Folgen. Wir appellieren daher, das Geld nicht für Feuerwerkskörper, sondern sinnvoll auszugeben", sagt Geilhufe.