Nachdem ein Mann den Streit zwischen zwei Jugendlichen schlichten wollte, wurde er selber zum Opfer: Sie beleidigten ihn unter anderem mit antisemitischen Parolen.
Am vergangenen Freitag bemerkte ein 43-jähriger Münchner, wie sich zwei 17-Jährige mit Wohnsitzen in München gegen 22.45 Uhr auf dem St.-Jakobs-Platz in unmittelbarer Nähe der Synagoge anschrien. Die Ursache ist laut Polizeipräsidium München bislang unbekannt. Daraufhin habe der Erwachsene die beiden Jugendlichen auf ihr Verhalten angesprochen.
Kurz darauf schlug einer der Minderjährigen dem 43-Jährigen mit seinen Krücken gegen den Kopf. Der andere schlug ebenfalls auf den Mann ein, zudem beleidigte er ihn als "Scheiß-Jude".
Beide Jugendliche wurden angezeigt
Der 43-jährige Münchner ist tatsächlich Anhänger des jüdischen Glaubens. Nach momentanem Erkenntnisstand war die Religionszugehörigkeit optisch nicht erkennbar, so die Polizei. Der Mann habe sich nur zufällig in der Nähe der Synagoge befunden. Die Polizei wurde über den Vorfall informiert, woraufhin mehrere Streifen anrückten.
Das Opfer wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Im Rahmen der Fahndung wurden die beiden Täter in der Nähe angetroffen. Einer der beiden verhielt sich nach Angaben der Polizei aggressiv und leistete Widerstand gegen die Beamten. Diese brachten die beide Jugendlichen daraufhin in die Polizeiinspektion 11 (Altstadt). Sie wurden wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung angezeigt.
Ein Jugendlicher musste über Nacht in der Haftanstalt bleiben
Der aggressiv gewordene Minderjährige blieb über Nacht im Sicherheitsgewahrsam in der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München. Er wurde auch wegen des Widerstands gegenüber der Beamten angezeigt. Der andere Jugendliche konnte die Dienststelle nach der Sachbearbeitung wieder verlassen. Die weitere Sachbearbeitung erfolge nun durch das Kriminalfachdezernat 4 (Staatsschutzdelikte).
- Polizeibericht des Polizeipräsidium München vom 27. Februar 2024