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"Letzte Generation": "Klima-Shakira" nach Protesten in München verurteilt


Mitglied der "Letzten Generation"
"Klima-Shakira" vor Gericht: So lautet das Urteil


Aktualisiert am 14.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Polizist versucht die Hand von Anja Windl von der Straße zu lösen: Die Klimaaktivisten will vor Gericht auf einen Anwalt verzichten.Vergrößern des Bildes
Ein Polizist versucht, die Hand von Anja Windl von der Straße zu lösen: Die Klimaaktivistin will vor Gericht auf einen Anwalt verzichten. (Quelle: Sachelle Babbar/imago-images-bilder)

Im vergangenen Sommer erklärt die "Letzte Generation" München zur Protesthochburg. Nun musste sich eines der bekanntesten Gesichter der Gruppe vor Gericht verantworten.

Zwei Tage nach ihrem 27. Geburtstag hat Anja Windl nicht mehr viel Grund zum Feiern. Die Aktivistin, die wegen ihrer Ähnlichkeit zur kolumbianischen Sängerin auch als "Klima-Shakira" bekannt ist, sitzt am Mittwochvormittag auf der Anklagebank des Münchner Amtsgerichts. Neben ihr befinden sich drei weitere Aktivisten der "Letzten Generation", die sich mit ihr Ende August 2023 auf die Einsteinstraße an der Kreuzung zum Leuchtenbergring geklebt hatten. Die Staatsanwaltschaft wirft den vier Aktivisten deswegen Nötigung vor.

Das Amtsgericht verurteilt Windl und einen anderen Angeklagten am Ende zu 40 Tagessätzen à 15 Euro. Die anderen beiden müssen 40 Tagessätze à 20 Euro zahlen. Anja Windl muss 600 Euro zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftigt. Konkret ging es um die Verkehrsblockade im August 2023 in München. Bei der Aktion hatten sie gegen eine von der Stadt München erlassene Allgemeinverfügung verstoßen. Am 28. August hatten sie gemeinsam an der Kreuzung Einsteinstraße/Leuchtenbergring den Verkehr zum Erliegen gebracht. Es kam zum Stau, den die Angeschuldigten "als mögliche Folge ihres Handelns erkannt und billigend in Kauf genommen" hätten, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft.

Ursprünglich aus einem Dorf in Niederbayern

Anja Windl war die Erste, die am Mittwochmorgen vor dem Amtsgericht zu diesem Vorfall aussagt. Die Psychologiestudentin, die derzeit in Österreich wohnt, stammt ursprünglich aus einem rund 150-Seelen-Dorf in Niederbayern. Sie schildert in ihrer Einlassung, dass sie sehr naturverbunden aufgewachsen sei. Bereits in der Schule habe sich Windl mit der Klima- sowie der Artenkrise beschäftigt. Danach folgen vor Gericht längere Ausführungen zur Klimakrise.

Die Richterin will dann wissen, ob sie die Tat vom 28. August 2023 einräume. Windl bejaht dies. Die als Zeugen geladenen Polizeibeamten, die am Tag der Blockade im Einsatz waren, bestätigen den etwa 500 Meter langen Stau. Ein Polizist erinnert sich, dass die Windl die Straße aber zunächst nicht habe verlassen wollen. "Wir mussten sie von der Straße tragen", sagt der Polizist.

Klimaaktivistin verzichtete auf einen Anwalt

Windl war am Mittwoch ohne Anwalt vor Gericht erschienen. Bis das Urteil gegen die vier Klimaaktivisten fiel, dauerte es einige Stunden. Immer wieder stellten die vier Angeklagten während der Verhandlung auch Rückfragen an die Zeugen, baten um Pausen und forderten einen Beweisantrag. Diesen lehnte die zuständige Richterin allerdings ab.

Anja Windl hatte schon vor Beginn der Verhandlung am Mittwoch im Gespräch mit t-online angkündigt, auch nach dem Urteilsspruch weiter zu protestieren. Bereits am kommenden Samstag wolle sie sich wieder bei geplanten Demonstrationen der "Letzten Generation" beteiligen. Der Aktivistin droht aber auch Ärger in Österreich. Wegen einer Klebe-Aktion in Klagenfurt prüfen Behörden derzeit ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit der Pressestelle der Staatsanwaltschaft München am 12. März 2024
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