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München: Experten untersuchen "V2"-Rakete im Deutschen Museum


14-Meter-Rakete im Deutschen Museum
Was ist unter dem weißen Anstrich der Terror-Waffe?

Von t-online, SK

03.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Experten untersuchen Weltkriegs-Rakete "V2" im Deutschen Museum.Vergrößern des BildesExperten untersuchen Weltkriegs-Rakete "V2" im Deutschen Museum. (Quelle: Deutsches Museum)
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Die Weltkriegs-Rakete "V2" im Deutschen Museum wird derzeit von Experten untersucht. Sie wollen herausfinden, was sich unter ihrem weißen Anstrich verbirgt.

Kameras, Lampen, ungewöhnliche Computer: Das alles sind Untersuchungsgeräte, die aktuell vor der Weltkriegs-Rakete "V2" im Deutschen Museum aufgebaut sind. Das 14 Meter lange Exponat befindet sich in der Luft- und Raumfahrthalle und wird von Forschern untersucht. Ihr Ziel: Sie wollen herausfinden, was sich unter dem weißen Anstrich der Rakete verbirgt. Anschließend wollen sie die Rakete restaurieren.

Die Terror-Waffe der Nazis ist von einer Wendeltreppe umgeben. Sie soll verhindern, dass das Exponat die ganze Luft- und Raumfahrthalle des Deutschen Museums optisch dominiert. Tausende dieser Raketen seien im Zweiten Weltkrieg auf London und Antwerpen niedergegangen, wie es in deiner Mitteilung des Museums heißt.

Einzige in Deutschland ausgestellte, vollständige Originalrakete

Rund 20.000 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter seien allein im KZ-Komplex Mittelbau-Dora gestorben. Hier sei die Rakete unter unmenschlichen Bedingungen produziert worden, weitere rund 8000 Menschen verloren ihr Leben durch die Einsätze der "V2". Das Deutsche Museum zeige die einzige in Deutschland ausgestellte, vollständige Originalrakete dieser Art.

Bei der Sanierung des Deutschen Museums habe die "V2", von Fachleuten auch "Aggregat 4" genannt, zwischen 2015 und 2022 fast sieben Jahre lang auf einer Baustelle gestanden. Die Rakete sei zu groß gewesen, um sie während der Bauarbeiten aus dem Gebäude zu holen. In dieser Zeit sei es zu einem Wassereinbruch gekommen, an der Rakete gebe es seitdem Korrosionsspuren. "Diese Korrosion müssen wir stoppen", sagt Andreas Hempfer, Kurator für Historische Luftfahrt und Raumfahrt. "Wie das am besten geht, ohne zu viel von der Originalsubstanz zu verlieren, versuchen wir gerade in einem Forschungsprojekt zu klären."

TU München unterstützt bei Untersuchung der Rakete

Seit kurzem helfe die TU München bei der Untersuchung der Rakete. "Wir haben nämlich noch viele Fragen", sagt Andreas Hempfer. "Ist das Grün, das man unter der jetzigen weißen Lackierung sehen kann, die ursprüngliche Lackierung – oder hatte sie ursprünglich einen Tarnanstrich, der dann in den USA übermalt wurde? Oder ist sie später im Museum umlackiert worden?"

Deshalb werde die Rakete jetzt von drei Forscherinnen vom TU-Lehrstuhl für Zerstörungsfreie Prüfung mit der Methode der Thermografie untersucht – an einzelnen Stellen werde mit diesem Verfahren unter dem jetzigen weißen Anstrich nach Spuren der früheren Lackierung gesucht.

Originalsubstanz wichtig für Restaurierung

Außerdem wolle man mit diesem Verfahren auch gleich noch herausbekommen, ob die Bestandteile der Rakete bereits bei der Produktion zusammengefügt wurden und daher eine einheitliche "Seriennummer" tragen oder das Objekt später aus Originalteilen kombiniert wurde. "Das ist entscheidend für die Restaurierung", sagt die Restaurierungsspezialistin des Deutschen Museums, Marisa Pamplona. "Je mehr Originalsubstanz wir finden, desto mehr von der Substanz wollen und müssen wir erhalten."

Die ersten Untersuchungen haben bisher keinen Beleg für einen Tarnanstrich erbracht. Aber die Experten suchen weiter. Im Anschluss beginnt dann die Restaurierung. Damit diese Waffe und mit ihr die Erinnerung an den Terror des Zweiten Weltkriegs mahnend erhalten bleibt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Deutsches Museum, 3. März 2024
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