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Antisemitismusbeauftragter Spaenle will Label für Betriebe


München
Antisemitismusbeauftragter Spaenle will Label für Betriebe

Von dpa
09.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Antisemitismusbeauftragter Ludwig SpaenleVergrößern des BildesLudwig Spaenle (CSU), blickt im Bayerischen Landtag in die Kamera. (Quelle: Matthias Balk/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle schlägt eine Zertifizierung vor, mit der Unternehmen sich von Rassismus und Antisemitismus distanzieren können. Die Betriebe könnten dann auch ein Label erhalten, mit dem sie auf das Zertifikat deutlich hinweisen können, sagte Spaenle.

Er sieht den möglicherweise antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel vor wenigen Tagen als Beleg für die Notwendigkeit an, dass sich die Wirtschaft mehr mit dem Thema Antisemitismus-Bekämpfung beschäftigen muss. Insofern möchte der CSU-Politiker einen Anstoß geben, dass ein Zertifikat in diesem Bereich helfen könnte. "Es ist die Überlegung, dass man das entwickeln könnte", sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Der Münchner Sänger Gil Ofarim hatte in einem Video einen antisemitischen Vorfall in dem Hotel "The Westin Leipzig" geschildert. Demnach hatte ihn ein Mitarbeiter aufgefordert, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Zudem soll er beim Einchecken übergangen worden sein. Der beschuldigte Mitarbeiter wehrt sich und hat Anzeige wegen Verleumdung gestellt. Auch Ofarim hat mittlerweile eine Strafanzeige angekündigt.

Falls sich die Darstellung des Musikers bestätigen würde, wäre dies für Spaenle "eine Dimension, die es so noch nicht gab". Denn dann sei ein Jude nicht auf der Straße angepöbelt worden, sondern er sei in einem Beherbergungsbetrieb von einem ausgebildeten Mitarbeiter angegangen worden.

Auch die Reaktion der Hotelleitung auf Ofarims Vorwürfe findet Spaenle misslungen. Mitarbeiter hatten eine Solidaritätskundgebung vor dem Gebäude veranstaltet, dabei war auch die Flagge Israels zu sehen. "Das ist für einen Deutschen jüdischen Glaubens der falsche Ansatz", sagte Spaenle. "Das war gut gemeint, aber nicht gut gemacht."

Dieser Vorfall dokumentiere ein "Nichtwissen", das die Notwendigkeit einer Schulung von Beschäftigten belege. "Dieser Hilflosigkeit, die sich da zeigt, der kann man begegnen." Nachdem ein Unternehmen einen Prozess zum Umgang mit Antisemitismus durchlaufen hat, könnte es nach Ansicht von Spaenle Beauftragte für diesen Komplex in den Betrieben geben.

Letztlich könnten beispielsweise Hotels dann ein Siegel führen, so wie es beispielsweise Labels für besondere Familienfreundlichkeit gebe. Nach Einschätzung von Spaenle könnte das dann auch dazu führen, dass die Betriebe dies werbewirksam einsetzen. "Das ist natürlich damit verbunden, dass man es auch öffentlich machen kann", sagte er über seine Idee einer Zertifizierung.

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