Sexualisierte Gewalt in Kinderheimen München richtetet Aufarbeitungskommison ein
Der Stadtrat der bayrischen Landeshauptstadt will, eine Kommission zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in Kinderheimen einrichten. Erste Fälle, die bearbeitet werden sollen, stehen bereits fest.
München will sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern in städtischen Kinderheimen aufarbeiten. Der Stadtrat sprach sich am Donnerstag einstimmig für die Einrichtung einer Kommission aus, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Dem Gremium sollen vor allem Betroffene angehören. Dazukommen sollen dann noch Experten aus verschiedenen Fachrichtungen wie der Justiz kommen.
Untersucht werden sollen Fälle aus den Jahren 1945 bis 1999. Dabei gehe es beispielsweise auch um das ehemalige Kinderheim "Haus Maffei" in Feldafing am Starnberger See. Eine neue Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes bestätigte dort erst kürzlich Vorfälle von massiver sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Schutzbefohlenen in den 1960er Jahren.
In der Studie konnten die Gewalterfahrungen der Betroffenen dokumentiert werden. Diese reichten von demütigenden Strafen, die nachhaltige Angstzustände auslösten, über Prügel und andere Körperstrafen bis hin zu sexualisierter Gewalt und Misshandlungen seitens des Heimpersonals und des Gemeindepfarrers im Ort. Auch in der dazugehörigen Schule, heißt es, seien die Kinder von gewalttätigen Erziehungsmitteln betroffen gewesen.
- Nachrichtenagentur dpaParität Bayern: Pressemitteilung vom 15.11.2021