Zunahme der Kinderpornografie in Bayern

Die Zahl der Kinderpornografie-Delikte hat im vergangenen Jahr extrem zugenommen. Über 80 Prozent mehr Fälle als 2020, verzeichnet die bayerische Polizei. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte am Montag in München den "Kampf gegen Kinderpornografie und Missbrauch" an.

"Besonders erschütternd ist die enorme Steigerung im Bereich der Kinderpornografie auf 5.070 Fälle, ein Plus von knapp 84 Prozent", sagte Hermann und kündigte verstärkte Maßnahmen an. "Unsere engagierten Fahnder setzen alles daran, die skrupellosen Täter hinter Gitter zu bringen."

Die Internetkriminalität hat insgesamt zugenommen. Herrmann verwies auf 39.469 registrierte Fälle, ein Plus von 10,7 Prozent im Vergleich zu 2020.
Zudem geht die Polizei von einer hohen Dunkelziffer aus. Deswegen appellierte Hermann: "Bitte zeigen Sie Straftaten im Internet unbedingt an. Nur so kann die Polizei die Täter und deren Hintermänner schnell aus dem Verkehr ziehen und damit andere vor weiteren Straftaten schützen!"

München: Wegen Corona wenigste Kriminalfälle seit über 30 Jahren

Doch es gibt nicht nur schlechte Nachrichten: 2021 hat die bayerische Polizei die wenigsten Kriminalfälle seit mehr als 30 Jahren registriert. "Wir haben 2021 die niedrigsten Fallzahlen seit 32 Jahren und gleichzeitig die höchste Aufklärungsquote seit 27 Jahren", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München.

Der Grund sei Corona: "Die Pandemie hatte auch dieses Jahr enorme Auswirkungen auf die Kriminalität." Man dürfe sich darum nicht "der Illusion hingeben", dass die Kriminalität nicht auch wieder steigen könne, wenn die Beschränkungen des öffentlichen Lebens wieder wegfallen.