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Flughafen Nürnberg: Ryanair-Chef wettert gegen Lufthansa


Besuch am Flughafen Nürnberg
Ryanair-Chef will regional weiter wachsen – und wettert gegen Lufthansa

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 05.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Eddie Wilson (Archivbild): Der CEO von Ryanair ist zu Besuch in Nürnberg – und findet deutliche Worte. (Quelle: DIRK WAEM)

Ryanair setzt erfolgreich auf Regionalflughäfen. Beim Besuch in Nürnberg schwärmt der CEO von der Kooperation. Und ätzt gegen die Konkurrenz.

Eddie Wilson ist Chef von Ryanair und ein Mann klarer Worte. Reinste Geldverschwendung sei es gewesen, dass Deutschland Geld in die Lufthansa investiert habe. Während seines Besuchs in Nürnberg schießt der Ire ungeniert gegen die deutsche Konkurrenz. Er könne nicht verstehen, wieso Deutschland so viel Geld in ein Unternehmen stecke, das nicht fähig sei, auf sich selbst aufzupassen.

Seine Fluggesellschaft dagegen komme gestärkt aus der Corona-Krise, das Unternehmen sei um 15 Prozent gewachsen. Das werde Ryanair auch weiterhin – und das ganz ohne deutsche Beihilfe, wettert Wilson, der keinen Seitenhieb auslässt und in seiner Muttersprache referiert. Dennoch: Erst vor wenigen Tagen kündigte Europas größte Billigairline eine deutliche Preiserhöhung an.

Ryanair-Chef in Nürnberg: Streiks stehlen den Menschen Zeit

Wilson meint die Milliarden, die Deutschland in Lufthansa-Stabilisierungsmaßnahmen steckte, als der Luftverkehr wegen Corona zusammenbrach. Nun, nach gut zwei Jahren ist der Bund bei der Lufthansa wieder ausgestiegen – tatsächlich mit einem stattlichen Gewinn.

Und deren Streiks, was hält Wilson davon? Ein Streik würde nur die Zeit der Menschen stehlen, sagt er im Gespräch mit t-online. Nur, weil ein paar wie zuletzt in Frankreich ihre Arbeit niederlegten, würde der ganze Flugverkehr lahmgelegt. Das sollte nicht erlaubt sein. Schnell schiebt er hinterher: Natürlich aber seien Streiks wichtig.

Ryanair unterhält hierzulande insgesamt 25 Jets an sieben Basen und fliegt weitere sechs Airports an. Die Airline konzentriert sich wegen der niedrigeren Gebühren auf Regionalflughäfen wie Nürnberg, Baden-Baden und Memmingen – "während die Regierung diese und ihre Bürger in den ländlichen Regionen immer wieder vergisst". Im Fachjargon heißen diese Regionalflughäfen "Secondary Airports". Dabei seien sie keinesfalls zweitrangig für die Menschen dort vor Ort, betont der CEO.

Ryanair-CEO schwärmt vom Flughafen Nürnberg

Deutschland zähle zu den teuersten Ländern weltweit, in denen ein Flugzeug landen könne, so Wilson. Nach einem Streit über die Start- und Landegebühren hatte Ryanair im Frühjahr den Frankfurter Flughafen verlassen. Schade finde er das, sagt Wilson. Eigentlich würde er in den Metropolen wachsen wollen. Jedoch würden die oft nicht genug entgegenkommen.

Anders sei das in Nürnberg: Kleinere Flughäfen zeigten Interesse, Airlines wie seine zu gewinnen und zu halten. Wenn er vom Albrecht-Dürer-Airport spricht, gerät der charismatische Ire ins Schwärmen. "Nürnberg ist sehr wichtig für uns", die Zusammenarbeit sei fantastisch. Hier unterhält Ryanair eine Basis mit zwei Fliegern und rund 60 Angestellten bei etwa 100 Flügen in der Woche auf 20 Strecken.

Hier hat Ryanair 2022 einen Marktanteil von 32 Prozent, die Billigairline ist der mit Abstand größte Player am Flughafen Nürnberg. Danach folgen mit 14 Prozent die türkische Fluggesellschaft Corendon und Turkish Airlines mit sieben Prozent.

Albrecht-Dürer-Airport wieder auf Vor-Corona-Niveau

Das Zusammenspiel mit Ryanair funktioniert auch aus Sicht des Flughafenchefs gut. Nach zwei schweren Jahren pendelt sich der Albrecht-Dürer-Airport wieder auf Vor-Corona-Niveau ein. Die Sommerbilanz könnte nicht besser ausfallen:

"Wir haben die anderen deutschen Flughäfen überholt", erklärt Michael Hupe während der Pressekonferenz. Er bezieht sich damit auf die Auslastung der Flieger, die nach eigener Aussage bei 86 Prozent liege. "Das ist sensationell. Das haben wir noch nie so gesehen."

Auch für den Winter zeigt sich Hupe trotz vieler Unwägbarkeiten optimistisch: Messen und Christkindlesmarkt etwa werden viele internationale Gäste in die Stadt locken. Die Reiselust ist ungebrochen – aller Krisen zum Trotz.

Verwendete Quellen
  • Pressegespräch vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • airport-nuernberg.de: Mitteilung vom Flughafen Nürnberg vom 30.9.22
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