Wegen Corona-Krise Nürnberg legt Pläne für neuen Konzertsaal auf Eis
Das geplante neue Konzerthaus in Nürnberg wird nun doch nicht gebaut – und das obwohl die Planungen schon weit fortgeschritten waren. Doch die Corona-Krise kam dazwischen.
Angesichts klammer Kassen wegen der Corona-Krise legt die Stadt Nürnberg den Bau eines neuen Konzerthauses auf Eis. Oberbürgermeister Marcus König verkündete am Dienstag ein Moratorium für die Pläne. Demnach wird der neue Konzertsaal westlich der denkmalgeschützten Meistersingerhalle in der laufenden Ratsperiode nicht mehr gebaut.
Die jahrelangen Planungen für den 200 Millionen Euro teuren Bau waren schon weit fortgeschritten. Die Stadt sollte etwa die Hälfte der Kosten tragen, den Rest hätte der Freistaat beigesteuert. Wegen der Corona-Krise sei die Haushaltslage der Stadt aber so angespannt, dass diese sich das Großprojekt nicht mehr leisten könne, sagte König. Die Stadt will sich stattdessen auf die Sanierung des Opernhauses und anderer bestehender Bauten konzentrieren.
Umstrittener Standort
Die Pandemie verursacht bei der Stadt nach Angaben eines Sprechers einerseits mehr Kosten, zum Beispiel durch die Personalaufstockung im Gesundheitsamt und die vielen Corona-Tests. Andererseits fielen Gewerbesteuereinnahmen und Landeshilfen weg.
Ursprünglich sollte der Bau des Konzertsaals an der Westseite der Meistersingerhalle mit 1.500 Plätzen 2021 starten, 2024 sollte der Betrieb beginnen. Naturschützer hatten den Bau zuletzt heftig kritisiert, weil dafür rund 60 alte Bäume hätten gefällt werden müssen.
SPD und Grüne im Stadtrat bezeichneten das Moratorium als herben Rückschlag für Nürnbergs Kulturlandschaft. Die Grünen sehen dieses aber auch als Chance, den umstrittenen Standort noch einmal zu überdenken.
- Nachrichtenagentur dpa
- Informationsseite der Stadt Nürnberg