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Schüsse in Mercedes-Werk Sindelfingen: Zwei Tote – Verdächtiger in U-Haft


Zwei Männer sterben in Sindelfingen
Haftbefehl nach tödlichen Schüssen in Mercedes-Werk

Von t-online, mics

Aktualisiert am 11.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Mehrere Polizeifahrzeuge stehen am Daimler-Werk in Sindelfingen: Hier sind am Morgen zwei Menschen getötet worden.Vergrößern des BildesMehrere Polizeifahrzeuge stehen am Daimler-Werk in Sindelfingen: Hier sind am Morgen zwei Menschen getötet worden. (Quelle: Julian Rettig)
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Schießerei bei Mercedes-Benz in Sindelfingen: Mehrere Schüsse fallen, zwei Menschen sterben. Gegen den Verdächtigen wurde ein Haftbefehl erlassen.

Zwei Menschen sind am Donnerstagmorgen bei Schüssen auf dem Werksgelände von Mercedes-Benz in Sindelfingen ums Leben gekommen. Wie ein Polizeisprecher bestätigte, handelt es sich bei den beiden Opfern um zwei Männer im Alter von 44 Jahren.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen betrat ein 53 Jahre alter Mann gegen 7.45 Uhr die Werkhalle und schoss auf zwei Personen – während die Produktion in Halle 56 lief. Er wurde von Mitarbeitern des Werksschutzes überwältigt und festgehalten, bis die Polizei eintraf. Er ließ sich laut der Mitteilung widerstandslos festnehmen.

Der Mann wurde noch am Donnerstagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen Totschlags in zwei Fällen gegen den 53-Jährigen. Der Mann befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

Unternehmen reagiert schockiert

"Ich habe die Schüsse gehört, dachte, dass eine Palette runtergefallen ist. Dann kam jemand aufgeregt angerannt und erzählte, dass geschossen worden sei. Wir mussten alle raus – und die Firma hat uns heimgeschickt", sagte eine Mitarbeiterin der "Bild"-Zeitung. Einen Kollegen des Tatverdächtigen zitierte das Blatt so: "Der Typ soll sein ganzes Magazin leergefeuert haben. Er ist noch nicht lange bei uns, höchstens ein Jahr."

"Die tragischen Nachrichten aus Sindelfingen von heute Morgen haben uns zutiefst bestürzt und geschockt. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Kolleginnen und Kollegen vor Ort", teilte ein Unternehmenssprecher von Mercedes-Benz auf Anfrage von t-online mit.

Wie der Sprecher bestätigte, handelt es sich bei den beiden Toten und dem inzwischen festgenommenen mutmaßlichen Schützen "um Mitarbeitende eines externen Dienstleisters".

Polizei und Mercedes-Benz geben Entwarnung

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft geht von einem Einzeltäter aus. Das sagte ein Sprecher der dpa. Weitere Details zur Tat, den Opfern oder zum Verdächtigen wollte er nicht nennen. Auch zur Frage, ob sich der 53-Jährige und die beiden Opfer kannten, konnte ein Polizeisprecher zunächst keine Angaben machen. Es liefen Vernehmungen durch die Kriminalpolizei. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt, sagte der Sprecher. Er habe keine Infos, um was für eine Waffe genau es sich handelt.

Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt, sagte ein Pressesprecher der zuständigen Polizei Ludwigsburg. Er habe keine Infos, um was für eine Waffe genau es sich handelt. Der festgenommene Verdächtige solle zu Tat und Motiv vernommen werden. Zudem fänden zahlreiche Befragungen von Zeugen statt. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen übernommen.

Bluttat in Sindelfingen lässt viele Fragen offen

Die Beamten schlossen einen Amoklauf aus. Auch der Sprecher von Mercedes-Benz betonte: "Es besteht keine Gefahr mehr für die Bevölkerung und die Kolleginnen und Kollegen in Sindelfingen."

Viele Fragen sind noch offen – etwa, wie die Waffe auf das Werksgelände gelangte. "Ich hoffe mal, dass sie vielleicht ein bisschen mehr Kontrollen machen. Wenn man so einfach Waffen da reinkriegt, das kann ja auch mal einen von uns treffen", sagte ein Mercedes-Mitarbeiter und berichtete vor seinem Schichtbeginn von einem "mulmigen Gefühl".

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35.000 Mitarbeiter am Mercedes-Standort Sindelfingen

Tiefe Betroffenheit herrscht auch unter den dortigen Mitarbeitern.Das Personal in der betroffenen Halle verließ nach den Schüssen geordnet das Werksgelände. "Also momentan läuft das Band nicht wie normal weiter", sagte der Mercedes-Sprecher. Wann die Halle wieder freigegeben und dort weiter produziert werden könne, sei noch in Klärung. Auch wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Hause geschickt wurden, war zunächst unklar.

Laut "Bild" handelt es sich bei dem betroffenen Werk um die "Factory 56", in dem Mercedes-Benz unter anderem die S-Klasse produziert. Mitarbeiter hätten berichtet, dass der Angriff gezielt gegen Teamleiter gerichtet gewesen sei, so "Bild" weiter.

Sindelfingen liegt bei Stuttgart im Kreis Böblingen. Das dortige Werk von Mercedes Benz ist mit einer mehr als hundertjährigen Geschichte das traditionsreichste des Konzerns. Im dortigen Standort arbeiten nach Konzernangaben aktuell rund 35.000 Mitarbeiter. Dort werden die Mercedes E- und S-Klasse, EQS, die Mercedes-Maybach S-Klasse, die Mercedes GLC und CLS sowie der Mercedes-AMG GT 4-Türer produziert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Schriftliche Anfrage bei Mercedes-Benz
  • presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg vom 11. Mai 2023
  • bild.de: "Schüsse im Sindelfinger Mercedes-Werk"
  • stuttgarter-zeitung.de: "Schüsse im Mercedes-Werk – ein Toter und ein Schwerverletzter"
  • presseportal.de: Gemeinsame Mitteilung der Polizei Sund Staatsanwaltschaft Stuttgart am 11. Mai 2023
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