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Allgaier: Autozulieferer ist insolvent – ein Jahr nach China-Übernahme


Automobilzulieferer in Baden-Württemberg
Nach Übernahme durch Chinesen: Allgaier pleite

Von dpa
Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Autozulieferer Allgaier im schwäbischen Uhingen (Archivbild): Die Firma hat nun Insolvenz angemeldet.Vergrößern des BildesDer Autozulieferer Allgaier im schwäbischen Uhingen (Archivbild): Die Firma hat nun Insolvenz angemeldet. (Quelle: IMAGO / Arnulf Hettrich)
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Schlechte Nachrichten für die Region Göppingen: Zulieferer Allgaier konnte das Ruder nach einer Übernahme durch chinesische Investoren offenbar nicht herumreißen.

Knapp ein Jahr nach dem Verkauf an einen chinesischen Investor ist der Automobilzulieferer Allgaier zahlungsunfähig. Das bestätigte eine Sprecherin des zuständigen Amtsgerichts in Göppingen am Mittwoch. Der Insolvenzantrag wurde demnach am Montag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Fritz Zanker bestellt. Die Allgaier Werke GmbH hat ihren Sitz im schwäbischen Uhingen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Die genauen Gründe für die Zahlungsunfähigkeit waren zunächst nicht bekannt. Insolvenzverwalter Zanker sprach nur sehr allgemein von "Liquiditätsschwierigkeiten". Allgaier hatte nach früheren Angaben mit den Folgen des Ukraine-Kriegs, steigenden Preisen für Energie und Logistik sowie höheren Personalkosten zu kämpfen. Außerdem war die Nachfrage in der Sparte Automobilzulieferung gesunken.

Insolvenz: Wie es bei Allgaier in Uhingen weitergeht

"Wir verschaffen uns derzeit einen umfassenden Überblick über die aktuelle Lage. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter", wird Zanker in einer Mitteilung der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaft Pluta zitiert. Die Kunden von Allgaier werden demnach wie gewohnt beliefert. In den kommenden Tagen wollen Zanker und sein Team nun Gespräche mit Kunden und Lieferanten führen sowie die finanzielle Situation und alle Sanierungsoptionen analysieren. Darüber hinaus wolle man einen Investorenprozess starten, hieß es.

Bei dem Autozulieferer und Spezialisten für Verfahrenstechnik kriselt es bereits seit mehreren Jahren. Von 2020 bis 2022 stand der Firma eine Restrukturierung ins Haus. Diese wurde von der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Lieferengpässen etwa bei Rohstoffen sowie durch den Angriffskrieg in der Ukraine erschwert.

Vor knapp einem Jahr übernahm dann die chinesische Westron Group mehrheitlich das Unternehmen. Zuvor war die Familie des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt Hauptanteilseigner. Noch im November hatte Allgaier berichtet, dass durch den Einstieg von Westron die finanzielle Stabilität wiederhergestellt worden sei.

1.600 Angestellte bei Allgaier in Baden-Württemberg

Der Insolvenzantrag gilt Pluta zufolge für die Holdinggesellschaft der Gruppe. Für die in Deutschland tätigen Tochterfirmen sollen in Kürze aber ebenfalls Insolvenzanträge gestellt werden. Das betreffe unter anderem die Allgaier Automotive GmbH und die Allgaier Process Technology GmbH, hieß es. Die ausländischen Gesellschaften befinden sich demnach nicht in einem Insolvenzverfahren.

Der Konzern beschäftigt in Deutschland rund 1.600 Menschen. Ihre Löhne und Gehälter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert. Weltweit arbeiten nach Angaben von Zanker insgesamt rund 2.000 Menschen in der Gruppe. Allgaier hat zwei Sparten: Zum einen fertigt das Unternehmen unter anderem Karosserieteile und zugehörige Werkzeuge sowie Tanksysteme für die Autoindustrie. Im Bereich Verfahrenstechnik ist Allgaier spezialisiert auf Systeme zum Waschen, Trocknen, Kühlen, Sieben und Sortieren von Schüttgut.

Die Autozulieferer stehen durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen des Ukraine-Kriegs vor immensen Herausforderungen. Vor allem durch stark gestiegene Kosten und Lieferprobleme. Zudem müssen sie die Transformationen zur Elektromobilität managen. Im Gegensatz zu den Herstellern, die häufig die Preise für ihre Autos erhöhen, können sie diese Kosten aber nicht so gut weitergeben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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