Wiesbaden Baupreise so stark gestiegen wie seit 41 Jahren nicht mehr
In Hessen sind die Preise für den Bau von Wohngebäuden im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit 41 Jahren nicht mehr. Im Schnitt erhöhten sich die Preise für die einzelnen Bauleistungen im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Dienstag berichtete.
Zuletzt hatte es 1980 mit einem Plus von 10 Prozent eine höhere Steigerung gegeben. 2020 waren die Preise für Bauleistungen nur um 1,1 Prozent gestiegen. 2021 wirkte sich die wieder erhöhte Mehrwertsteuer aus, die wegen der Corona-Krise im zweiten Halbjahr 2020 befristet abgesenkt worden war.
Rohbauleistungen zogen im vergangenen Jahr um 9,6 Prozent an, während die Ausbauarbeiten 6,9 Prozent teurer wurden. Preistreiber waren mit einem Plus von 28,5 Prozent die Zimmer- und Holzarbeiten. Hier ist auch das Material deutlich teurer geworden.
Die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) forderte in diesem Zusammenhang praxistaugliche und ortsnahe Entsorgungsmöglichkeiten für ausgehobene Erde. Für Erdarbeiten seien die Kosten seit 2015 um 44 Prozent gestiegen und damit so stark wie bei keinem anderen Faktor. Diese Kostenschraube habe Hessen selbst in der Hand, erklärte VhU-Vizepräsident Thomas Reimann. "Immer weitere Transportwege für Erdaushub, bis hin in andere Bundesländer, verteuern das Bauen und belasten das Klima."