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Adrian Fein: Wie ein Bayern-Juwel zum HSV-Leistungsträger wurde


Adrian Fein
Wie ein Bayern-Juwel zum HSV-Leistungsträger wurde

Von Benjamin Zurmühl

29.10.2019Lesedauer: 3 Min.
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Adrian Fein: Der Sechser des Hamburger SV ist unverzichtbar geworden.Vergrößern des Bildes
Adrian Fein: Der Sechser des Hamburger SV ist unverzichtbar geworden. (Quelle: Philipp Szyza/imago-images-bilder)

Bis vor Kurzem kannten nur wenige den Namen Adrian Fein. Doch allmählich wird er bekannter. Beim HSV ist er schon ein Star. Und wenn es so weitergeht, spielt er bald in Rot.

Das Wortspiel mit dem feinen Füßchen wäre dann doch zu einfach. Dabei würde es so zu Adrian Fein passen. Wer dieses Jahr die Spiele des HSV oder vergangenes Jahr die Spiele des SSV Jahn Regensburg verfolgt hat, wird wohl kaum widersprechen. Denn der 20-Jährige ist nicht der Typ Sechser aus der Kategorie Brecher, der sich durch Aggressivität und Zweikampfstärke auszeichnet.

Fein ist anders. Er ist kreativ, technisch versiert und spielintelligent. Seine Schwerpunkte liegen nicht in der Defensive, sondern in der Offensive. Für einen auf Ballbesitz fokussierten Fußball, wie ihn Dieter Hecking beim HSV spielen lässt, passt er perfekt. Fein fällt durch ein sicheres Passspiel (86,2 Prozent), eine gute Ballbehandlung und eine präzise Übersicht auf. Einen besseren Sechser könnte sich Hecking kaum basteln.

Ein Fixpunkt – auch in der U21

Ganz ohne Qualitäten im defensiven Eins-gegen-eins ist er nicht, doch er sucht meist andere Wege zum Ziel. Sein Trainer Dieter Hecking lobte bereits im Sommer: "Er spielt sehr präsent. (...) Adrian schafft es durch fußballerische Lösungen, hat aber auch die Robustheit, sich im Zweikampf zu behaupten." Der HSV-Coach betitelte Fein sogar als "Gewinner der Vorbereitung".

Dass das keine leere Phrase war, zeigt die Statistik. Fein hat keine Sekunde verpasst, spielte jedes Pflichtspiel für Hamburg durch. Er ist der Anker im Mittelfeld des HSV. Beim 6:2-Sieg über Stuttgart am vergangenen Samstag erzielte er sogar ein Tor. Nicht nur bei den Rothosen ist er gesetzt, auch in der neu formierten U21-Nationalmannschaft ist er ein Fixpunkt. Seit September war er in jedem Spiel auf dem Platz und hat einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass die Kuntz-Elf noch ungeschlagen ist.

Der wichtigste Trainer in der Bayern-Jugend

So sehr die Fans des HSV seinetwegen auf Wolke sieben schweben, die Sache hat einen Haken. Denn Adrian Fein gehört nicht dem Zweitliga-Tabellenführer. Er ist lediglich ausgeliehen. Eigentlich steht er beim FC Bayern München unter Vertrag. Mit sieben Jahren kam er vom Stadtrivalen 1860 zum Rekordmeister und durchlief seitdem alle Jugendmannschaften.

Besonders Tim Walter prägte ihn sehr. Der heutige Stuttgart-Trainer, auf den er am Dienstag im Pokal trifft (ab 18:30 Uhr im Liveticker bei t-online.de), war sein Coach in der U17 beim FCB. "Unter ihm hat sich mein Spiel aber entscheidend verändert, weil er nicht den typischen Bayern-Fußball spielen lässt, weil es ihm nicht reicht, dass sich der Sechser den Ball von hinten abholt. Er will, dass er sich zwischen den Linien und auch mal in den Zehnerräumen bewegt", sagte Fein dem "Kicker".

Fein spielte auch in der Zeit nach Walter eine Schlüsselrolle in der Bayern-Jugend, für den direkten Sprung zu den Profis reichte es aber doch nicht. So ging es in der vergangen Saison per Leihe nach Regensburg. Unter Achim Beierlorzer machte er den nächsten Schritt und war endgültig ein echter Profifußballer. "Ich bin erstmals von zu Hause weg, gleichzeitig war ich nah dran, die mediale Aufmerksamkeit war nicht so hoch. Für mich war die Saison ein riesiger Schritt nach vorn, auch wenn ich erst jetzt hier in Hamburg mehreren Leuten auffalle", kommentiert Fein selbst.


Auffallen tut er wirklich – auch dem FC Bayern. Die Entwicklung des Mittelfeldstrategen sollte den Münchenern gefallen, bei denen seit einiger Zeit kein Spieler aus der eigenen Jugend den Durchbruch schaffte. Und Fein selbst sieht seine Zukunft beim Rekordmeister. "Klar, ich wurde beim FC Bayern ausgebildet, und natürlich habe ich im Kopf, dort auch mal spielen zu wollen." Diskreditieren will er seinen aktuellen Klub jedoch nicht: "Aber der HSV ist in meiner Welt ein Riesenverein und kein Sprungbrett." Und in Hamburg hat er ein klares Ziel: den Bundesliga-Aufstieg.

Verwendete Quellen
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