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Champions League: Wird Thomas Tuchel schon wieder zum Guardiola-Schreck?


Guardiola vor dem Duell mit Bayern
Sein größter Albtraum hat einen Namen


Aktualisiert am 11.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Pep Guardiola: Der Spanier trifft am Dienstag mit Manchester City auf Thomas Tuchels FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Pep Guardiola: Der Spanier trifft am Dienstag mit Manchester City auf Thomas Tuchels FC Bayern. (Quelle: IMAGO/Revierfoto)

Manchester City gegen den FC Bayern, das ist auch das Duell Guardiola gegen Tuchel. Der deutsche Trainer hatte dabei immer wieder Erfolge – und fügte dem Spanier dessen bitterste Niederlage zu.

Er hat sich alle Mühe gegeben. Wollte das Offensichtliche überspielen. Optimismus ausstrahlen. Lockerheit. "Natürlich war ich traurig, aber es ist passiert. Wir müssen das vergessen", sagte Pep Guardiola auf der Pressekonferenz seines Klubs Manchester City vor dem Hinspiel im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Bayern. Und doch schwebte ein Name im Raum, der den stolzen Katalanen seit nunmehr fast zwei Jahren verfolgt: Thomas Tuchel.

Denn der Trainer des FC Bayern ist verantwortlich für die größte Niederlage Guardiolas während seiner noch laufenden Amtszeit bei den "Citizens". Mehr noch: Thomas Tuchel ist ein Guardiola-Schreck.

Folgenschwerer Fehler Guardiolas

Rückblick: 29. Mai 2021, Champions-League-Finale im Estádio do Dragão von Porto. Guardiola und Man City gegen Tuchel und dessen damaligen Klub FC Chelsea. City geht als Favorit in die Partie mit den "Blues", Guardiola scheint seinem großen Traum – dem ersten Titel in der Königsklasse seit 2011 – ganz nahe. Doch dann unterläuft dem Startrainer bei der Aufstellung ein folgenschwerer Denkfehler: Er stellt İlkay Gündoğan als "falsche Sechs" in den Spielaufbau, lässt mit Fernandinho und Rodri gleich zwei "echte" zentrale defensive Mittelfeldspieler auf der Bank. Das Ergebnis der betont offensiven Aufstellung: Ein riesiges Loch im Zentrum, das Chelsea ausnutzen kann. Mason Mount hebelt mit einem feinen Steilpass die komplette City-Abwehr aus, Kai Havertz nutzt den entstandenen Freiraum in der Mitte, umkurvt Torwart Ederson und schiebt zum 1:0-Siegtreffer für die Londoner ein.

"Das passiert. Man verliert Spiele und man gewinnt Spiele", sagte Guardiola nun auf der PK zur Niederlage 2021. Und weiter: "Wir sind wieder hier, um es erneut zu versuchen, und die Welt wird sich weiterdrehen."

"Ich freue mich, ihn wiederzusehen"

Hat der 52-Jährige die schmerzhafte Pleite wirklich schon bewältigt? "Er hat keine Revanchegedanken", betont England-Kenner Raphael Honigstein im Gespräch mit t-online. "Ihm geht es einfach darum, zu gewinnen. Wenn er gegen Tuchel oder auch Jürgen Klopp antritt, ist das eine größere Herausforderung und deshalb vielleicht auch eine größere Genugtuung, zu gewinnen." Eine Rivalität will der Journalist aber nicht sehen: "Es ist aber nicht so ein Verhältnis wie bei McEnroe gegen Borg oder Becker gegen Edberg. Der Respekt und die Wertschätzung stehen über der emotionalen Komponente."

Und tatsächlich: Guardiola pries sein Gegenüber Tuchel auf der Pressekonferenz als "einen der besten Trainer überhaupt. Überall hat er hervorragende Arbeit geleistet, in der Champions League in Paris und in England. Ich freue mich, ihn wiederzusehen."

Ob der stets so galante Guardiola da wirklich aus tiefstem Herzen sprach, sei dahingestellt. Fakt ist: Das ominöse Champions-League-Finale 2021 war das dritte Aufeinandertreffen zwischen Guardiola und Tuchel innerhalb weniger Wochen – und der dritte Sieg für den Deutschen. Auffällig dabei: Guardiola stellte stets offensiv auf. Und Tuchel wusste jedes Mal Lücken zu finden, um Citys Angriffslust zu bestrafen. Er schien immer eine Antwort zu haben.

Guardiola ätzte nach Pokalpleite

Schon im Halbfinale des FA Cups am 17. April gewann Chelsea mit 1:0 – Guardiola ließ zahlreiche Stammspieler draußen, seine veränderte Aufstellung biss sich bei allem Offensivpotenzial die Zähne aus am zähen Spiel der Tuchel-Elf. "Es ist nie leicht gegen eine Mannschaft, die mit acht Leuten im letzten Spielfelddrittel verteidigt", erklärte Guardiola nach der Partie sichtlich frustriert. Tuchel und Chelsea hatten ihn entnervt. Zeitweise schien es, als wäre der Schwabe der größte Albtraum des Welttrainers.

Wenige Wochen später setzte sich Chelsea auch in der Liga durch, gewann die Rückrundenpartie am 8. Mai mit 2:1, drehte dabei einen Rückstand. Guardiola hatte mit einer Dreierkette in der Verteidigung experimentiert, um die Außen Benjamin Mendy und João Cancelo weiter nach vorne ziehen zu können. Doch auch hier erwies sich die geballte Offensive als anfällig: Chelsea nutzte die durch die hoch stehenden Außenspieler entstandenen Freiräume auf den Seiten gnadenlos aus. Dann kam das Endspiel in der Königsklasse.

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Zwar gewann Guardiola die beiden nächsten Duelle mit Tuchel in der Premier League – jeweils knapp mit 1:0 –, doch besonders die Niederlage im Finale hallt noch nach.

Denn der Champions-League-Titel mit Manchester City bleibt das große Ziel für den Erfolgstrainer: "Wir wollen das unbedingt, aber man kann das nicht garantieren. Wir versuchen es erneut. Ich weiß, dass dies für City wichtig ist. Aber es ist schwierig." Er sei eben "nicht perfekt".

"Vielleicht macht er etwas Neues", sagte Guardiola noch auf der PK vor dem Duell mit den Bayern. "Sicher ist: Sie kommen hierher, um zu gewinnen." Wenn einer weiß, wie das gegen Pep Guardiola geht, dann ist es Thomas Tuchel.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
  • Beobachtungen der Partien von Manchester City gegen Chelsea in der Rückrunde 2020/21
  • Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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