Jimi Blue Ochsenknecht: Party-Exzesse und Skandale – ein wilder Kerl

Jimi Blues Party-Exzesse und Skandale

Wer hätte das gedacht?

Jimi Blue Ochsenknecht sitzt in Auslieferungshaft. Nachdem er eine Rechnung nicht bezahlt hatte, nahm ihn die Polizei fest. Das weckt Erinnerungen an frühere Verfehlungen.

"Dieses Ausbrechen, dieses Pubertäre, das habe ich jetzt erst seit zwei, drei Jahren", sagte Jimi Blue Ochsenknecht im September 2024 in dem Podcast "Leben reicht". "Ich habe die letzten Jahre nicht alles richtig gemacht, ich war kein gutes Vorbild – und es gibt da vieles, was ich aufarbeiten muss." Es ist eine Erzählung, die nach den Ereignissen der letzten Stunden in neuem Licht erscheint und die zeigt, auf welchen Abwegen sich das einstige Kindheitsidol offenbar in den vergangenen Jahren befand.

Jimi Blue Ochsenknecht wurde am Mittwoch am Hamburger Flughafen verhaftet und in Auslieferungshaft genommen. Ihm wird vorgeworfen, im Dezember 2021 seinen 30. Geburtstag in dem 4-Sterne-Hotel "Sonne" gefeiert und dabei "Leistungen im Wert von knapp 14.000 Euro in Anspruch genommen", aber offenbar nie bezahlt zu haben.

Wie exzessiv die Sause in dem Tiroler Luxusresort war, ist unklar. Offenbar feierte Jimi Blue Ochsenknecht mit einer größeren Personengruppe über mehrere Tage. Er behauptet jetzt, es habe eine Kooperation mit dem Hotel gegeben – und über die genauen Konditionen seien Unklarheiten entstanden. Inzwischen habe er seine Rechnung beglichen. Doch es ist nicht das erste Mal, dass der Schauspieler und Musiker wegen Geldproblemen in die Schlagzeilen gerät.

"Ich werde immer innerlich ein Kind bleiben"

"Ich bin ein Lebemensch. Ich konnte mit Geld nicht gut umgehen", sagte er im September 2024 in dem mehr als einstündigen Podcast. Er habe finanzielle Schwierigkeiten bekommen, weil er seit seinem 15. Lebensjahr eigenes Geld verdiente und laut eigenen Aussagen seitdem keine Unterstützung von der Familie bekam. Er zog in eine eigene Wohnung in München – und mit Freunden um die Häuser.

Jimi Blue Ochsenknecht erzählt, wie gerne er horrende Partyrechnungen übernommen habe, wie er Geld verprasste und sich dadurch besser gefühlt habe. Es sei für ihn das Größte gewesen, wenn er andere Leute glücklich gemacht habe. Eines Tages habe ihn dann ein Finanzberater angesprochen und gemeint, so gehe es nicht weiter. Zu welchem Zeitpunkt dies genau war und ob es rund um den Dezember 2021 war, als er offenbar die üppige Hotelrechnung nicht beglich, ist unklar.

Doch Wirbel um Geldbeträge ist er gewohnt. So berichtete seine Mutter Natascha Ochsenknecht vergangenes Jahr, dass "jeden Monat mindestens 200, 300, 400 Euro" von ihrem Konto abgingen und sie die Abbuchungen stets zu Tankstellen in ganz Deutschland zuordnen konnte, allerdings nicht wusste, wer dafür verantwortlich war. "Das Erste, was du denkst: Welches Arschloch knackt gerade mein Paypal", so die 60-Jährige. Später stellte sich dann heraus: Es war ihr Sohn Jimi Blue.

Diese Erzählungen zeichnen das Bild eines Promis, der nicht immer alles unter Kontrolle hat. Jimi Blue Ochsenknecht wisse das selbst, sagt er bei "Leben reicht". Er habe sich in Therapie begeben, spreche dort regelmäßig mit einer Psychologin. "Ich werde immer innerlich ein Kind bleiben", so der einstige "Wilde Kerl" aus der Kinderfilmreihe, mit der er Anfang der 2000er-Jahre plötzlich zum Star wurde.

Das Schicksal des schnellen Aufstiegs

Jimi Blue Ochsenknecht war damals ein Teenager, stand über Nacht im Rampenlicht und legte anschließend eine Karriere zwischen kleineren Filmrollen, eigenen Musikveröffentlichungen und Reality-TV-Einsätzen hin. Letzteres auch mit einem Ausflug in die eigene Vergangenheit, in die Familiengeschichte "Diese Ochsenknechts".

Die Doku-Soap begleitet seit 2022 das Leben der Familie Ochsenknecht mit Mutter Natascha, Jimi Blues Geschwistern Wilson Gonzales und Cheyenne sowie deren Ehemann Nino Claus. Darin wird mehrfach das angespannte Verhältnis der Familienmitglieder deutlich – und besonders die Distanz zu Jimi Blue, die auch in einer längeren Funkstille Ausdruck fand.

Jimi Blue Ochsenknecht hat in den vergangenen Jahren viele Verfehlungen offengelegt, Versäumnisse eingestanden. Im März dieses Jahres berichtete er in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung von einem Burn-out – und blickte dabei selbstkritisch auf eines der umstrittensten Kapitel seiner jüngsten Medienkarriere. "Der radikale Cut zur Mutter meines Kindes war der größte Fehler der letzten Jahre. Unnötig, zu hart, einfach falsch", so Jimi Blue Ochsenknecht über Yeliz Koc, von der er sich während ihrer Schwangerschaft trennte.

Zuvor hatte er massive Vorwürfe auf sich gezogen, weil er über seine einstige Beziehung zu ihr und der gemeinsamen, inzwischen dreijährigen Tochter sagte: "Wenn man freiwillig ein Kind auf die Welt setzt, dann soll man sich auch darum kümmern. Ich wollte es aber nicht. Ich bin unfreiwilliger Erzeuger." Später ruderte er zurück und behauptete, sich falsch ausgedrückt zu haben. In "Die Ochsenknechts" sagte er: "Das bereue ich auch auf jeden Fall nach wie vor. Da habe ich mich einfach komplett von meinen Emotionen leiten lassen."

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Wie es mit dem 33-Jährigen jetzt weitergeht: unklar. Womöglich reicht eine Entschuldigung dieses Mal nicht. Bei einer Verurteilung wegen schweren Betrugs droht Jimi Blue Ochsenknecht eine erhebliche Haftstrafe – und auch das Geld für eine mögliche Kaution wird irgendjemand bezahlen müssen.