t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesligaFC Bayern München

FC Bayern: Neuer vor Comeback – seine Stärken im Vergleich zu Sven Ulreich


Bayern-Kapitän vor Comeback
An welcher Schwäche Manuel Neuer gearbeitet hat


Aktualisiert am 27.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Manuel Neuer im Bayern-Training: Der Torwart steht vor der Rückkehr in die Startelf.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer im Bayern-Training: Der Torwart kehrt gegen Darmstadt zurück in die Startelf. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago-images-bilder)

Manuel Neuer steht nach rund zehn Monaten Pause vor seiner Rückkehr in den Pflichtspielbetrieb. Welche Stärken hat Neuer im Vergleich zu seinem aktuellen Vertreter Sven Ulreich – und wie kann er den Bayern auch offensiv weiterhelfen?

Über ein Jahrzehnt war Manuel Neuer eine Konstante im Tor von Bayern München. Nach seinem Wechsel von Schalke 04 zum deutschen Rekordmeister im Sommer 2011 wurde er rasch zum angefochtenen Führungsspieler – bis zu seinem Skiunfall im vergangenen Dezember. Sein unmittelbarer Vertreter war Yann Sommer, nach dem Saisonende übernahm der langjährige Backup Sven Ulreich die Torwartposition. Obwohl Ulreich einen passablen Job verrichtet, sehnt wohl nahezu jeder bei Bayern die Rückkehr von Neuer herbei. Am Wochenende im Bundesliga-Heimspiel gegen Darmstadt ist es soweit.

Tuchel: "Komplett neues Level im Torwartspiel"

Sein Trainer Thomas Tuchel freut sich auf das Comeback: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass er schnell an seine Top-Verfassung kommt. Ich spüre ihn überhaupt nicht verkrampft. Bei ihm überwiegt derzeit die Freude, was er da geleistet hat."

Und weiter: "Was ich im Training wahrnehme – wie er hält, das Spiel eröffnet, umschaltet –das ist ein ganz eigenes Level an Torwartspiel. Damit macht er jeden Abwehrspieler stärker, seine Torwartkollegen stärker."

Im Alter von 37 Jahren ist Neuer selbstverständlich ein Stück weit entfernt von seinem sportlichen Zenit. In der Hinrunde der Saison 2022/23 sowie der anschließenden Weltmeisterschaft in Katar zeigte Neuer ein paar Schwächen, gerade im Timing beim Absprung. Der großgewachsene Torhüter verfügt über eine unsaubere Technik, macht gerne mal kurze Hüpfer, bevor er zum eigentlichen Sprung ansetzt. Über viele Spielzeiten hinweg konnte er diese Schwächen mit seiner Athletik wettmachen. In den vergangenen Wochen und Monaten arbeitete Bayerns Torwarttrainer Michael Rechner, der in diesem Jahr Neuers engen Vertrauten Toni Tapalović bei den Bayern ersetzte, mit Neuer an dessen technischen Unzulänglichkeiten.

Statistisch gesehen stärker als Ulreich

Trotzdem ist Neuer, der fünfmal zum Welttorhüter gewählt wurde, allein wegen seiner Ausstrahlung nach wie vor ein überdurchschnittlich guter Schlussmann. Inwieweit der Unterschenkelbruch, den er sich bei jenem Skiunfall zuzog, seine Leistungsfähigkeit vermindern haben könnte, wird sich erst zeigen, wenn er ein paar Pflichtspiele absolviert hat und getestet wird. Bis zu dieser Verletzung lag er statistisch weit oben im Vergleich aller Bundesliga-Torhüter. Ein wichtiger Wert ist der sogenannte "Post-Shot xG", der ermittelt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Torhüter einen Schuss hält. Liegt ein Keeper über der statistischen Erwartung, performt er auf einem sehr hohen Level.

In der Hinrunde der vergangenen Saison lag Neuer im Schnitt pro Partie +0,31 über der Erwartung. Auf die Gesamtheit seiner absolvierten Partien berechnet, kassierte er fast vier Gegentore weniger als ein durchschnittlicher Torhüter bei der identischen Art und Anzahl an gegnerischen Schüssen. Sven Ulreich liegt in der noch jungen Bundesliga-Saison bei einem Schnitt von -0,05 pro Partie, also leicht unterhalb der Erwartung, wenngleich noch voll im Rahmen. Trotzdem: Ulreich ist ein kompetenter Torwart, aber kein herausragender, welcher Neuer in Bestform war und vielleicht noch einmal in seiner Karriere werden kann.

Ein Faktor im Spielaufbau

Hinzu kommt die fußballerische Komponente im Spiel von Neuer. Er kann sich aktiv am Spielaufbau beteiligen und schiebt den Ball nicht nur quer zum Mitspieler, wenn er einmal einen Pass erhält. Die Bayern haben zuletzt gegen den 1. FSV Mainz 05 sowie gegen Galatasaray in der Champions League sichtbare Probleme gehabt, wenn die Gegner frühzeitig attackierten und Bayern mannorientiert zustellten. In der Regel steht bei einem mannorientierten Pressing jeweils ein Gegenspieler nahe bei einem Bayern-Akteur und versucht diesen daran zu hindern, nach vorn zu dribbeln oder einen produktiven Vorwärtspass zu spielen.

Wenn sich jedoch Neuer quasi als zusätzlicher Feldspieler einschaltet, wird automatisch eine Überzahlsituation geschaffen, die der Gegner nicht einfach so auflösen kann, ohne erhebliches Risiko einzugehen. Der wiedergenesene Torwart könnte also gerade für die Spielgestaltung Gold wert und mit seinen Stärken am Ball für Cheftrainer Thomas Tuchel, der zuletzt mit den Problemen im Ballbesitz haderte, eine große Hilfe sein.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website