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DFL: Bundesliga-Chefin Donata Hopfen vor dem Aus – das sind die Streitpunkte


Donata Hopfen
Bundesliga-Chefin vor dem Aus – Zukunftsthemen mit Sprengkraft

Von sid
Aktualisiert am 05.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Donata Hopfen: Sie ist in die großen Fußstapfen von Christian Seifert getreten.Vergrößern des BildesDonata Hopfen: Sie ist in die großen Fußstapfen von Christian Seifert getreten. (Quelle: IMAGO)
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Donata Hopfen steht bei der DFL vor dem Aus. Kritiker sagen ihr nach, sie würde bei den entscheidenden Zukunftsthemen nicht vorankommen.

Das WM-Aus der Nationalmannschaft sah Donata Hopfen noch live vor Ort, weitere Dienstreisen sollte die Chefin der Deutschen Fußball Liga (DFL) aber besser nicht planen. Mehrere Medien berichten über die angeblich bevorstehende Ablösung der Nachfolgerin von Christian Seifert. Die DFL wollte die Spekulationen zwar nicht kommentieren – doch falls Hopfen nach nicht einmal einem Jahr im Amt gehen muss, würde neben dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch der andere große Verband in den Krisenmodus schalten.

Watzke im Blickpunkt

Hans-Joachim Watzke stehen jedenfalls arbeitsreiche Tage bevor. Als DFB-Vizepräsident muss er die WM-Scherben zusammenkehren, als DFL-Aufsichtsratsboss über die Zukunft Hopfens entscheiden – beides soll am Mittwoch über die Bühne gehen.

Mit Blick auf die DFL berichtet der "kicker", dass es zu einer Auflösung des eigentlich noch zwei Jahre laufenden Vertrags mit Hopfen kommen könnte. Laut der Sportschau soll die Nachfolger-Suche sogar bereits vor Wochen begonnen haben.

Watzke, dem nicht das beste Verhältnis zu Hopfen nachgesagt wird, wollte sich auf SID-Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Sein Aufsichtsratskollege Fredi Bobic gab bei MagentaTV zu Protokoll, dass er jetzt "nicht groß rumeiern" müsse: "Es wird demnächst eine Sitzung geben. Dann werden wir sehen." Zu einer möglichen Trennung von Hopfen sagte der Sport-Geschäftsführer von Hertha BSC: "Aktuell kann ich das nicht bestätigen. Was soll ich es dementieren, wenn es nicht so ist."

Sollte Hopfen ihren Posten als Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung verlieren, würde sie zum großen Missverständnis abgestempelt. Erst am 1. Januar hatte sie das Amt von ihrem zumeist gefeierten Vorgänger Seifert übernommen. Während Seifert fast 17 Jahre im Amt war, würde die frühere Medienmanagerin nicht einmal zwölf Monate voll bekommen. Den Titel der mächtigsten Frau im deutschen Fußball müsste die DFB-Vizepräsidentin gegen eine üppige Abfindung eintauschen.

Dass Teile der DFL-Gremien und der 36 Profiklubs mit der Arbeit Hopfens unzufrieden sind, ist ein offenes Geheimnis. Das liegt vor allem daran, dass die 46-Jährige bei zahlreichen Baustellen wie der 50+1-Regel, der Digitalisierung, dem Einstieg eines Investors, der Auslandsvermarktung, dem neuen Grundlagenvertrag mit dem DFB und der kommenden Ausschreibung der Medienrechte nach Ansicht ihrer Kritiker nicht entscheidend vorankommt.

50+1-Regel, Auslandsvermarktung, Grundlagenvertrag – viele Streitpunkte

Wie groß die Widerstände mittlerweile sind, wurde zuletzt deutlich. Nachdem sich Hopfen bei der Besetzung eines Postens nicht mit ihrem Personalvorschlag durchsetzen konnte, vermied sie im Anschluss an die jüngste Vollversammlung der Klubchefs Mitte November den sonst üblichen Gang vor die Presse.

Kritische Fragen wären programmiert gewesen. So ist der Einstieg eines Investors, der durch den Kauf von Anteilen an einer noch zu gründenden Liga-Tochter zum Medienrechte-Partner werden soll, nach wie vor in der Schwebe. Da sich die Klubs von einem Anteile-Verkauf zwischen zwei und vier Milliarden Euro erhoffen, ist das Thema von großer Bedeutung.

Das gilt auch für die 50+1-Regel. Das Bundeskartellamt hatte das Prinzip der Investorenregel zwar grundsätzlich durchgewinkt, gleichzeitig aber Lösungen mit Blick auf die Ausnahmen Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, TSG Hoffenheim – und teilweise auch RB Leipzig – angemahnt. Diese Lösungen konnte die DFL bisher nicht präsentieren. Die Kritik der "Wettbewerbsverzerrung" steht nach wie vor im Raum.

Sprengkraft birgt auch die Neuverhandlung des Grundlagenvertrags mit dem DFB, der in seiner jetzigen Form im Juni des kommenden Jahres ausläuft. Denn zukünftig wollen die Amateure wesentlich mehr Geld sehen.

Das gilt auch für die Profiklubs mit Blick auf die Auslandsvermarktung. 190 Millionen Euro hat die DFL für die laufende Saison veranschlagt, während die englische Premiere League zwei Milliarden Euro kassiert. Zahlreiche Klubchef lasten diese Diskrepanz zumindest teilweise Hopfen an.

Erklärungen wurden von Hopfen spätestens für den 17. Januar erwartet. Doch wer beim DFL-Neujahrsempfang durch das Programm führt, erscheint mittlerweile nicht mehr sicher.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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