Pep fühlt sich wohl Im Kreise der Familie
News folgenFür den FC Bayern zählen nur Titel, Titel, Titel. Doch so knallhart der Rekordmeister nach Erfolgen giert, so herzlich geht es hinter den Kulissen zu. Jeder, der sich einmal im Verein bewährt hat, gehört dazu zur großen Bayern-Familie. Mitglieder wie Breno oder Gerd Müller, die private oder finanzielle Probleme haben, werden nicht fallengelassen. Man mag sich, man hilft sich. Und vor Kurzem gab es in der Familie wieder einmal Zuwachs: Pep Guardiola ist der jüngste Sprössling unter dem rot-weißen Dach.
Das Licht der Bayern-Welt erblickte der spanische Trainer am 24. Juni bei seiner ersten Pressekonferenz. Mittlerweile ist er endgültig angekommen in der bayrischen Landeshauptstadt und beim 23-maligen Deutschen Meister. "Das Wichtigste bei Pep ist für mich, dass ich in ihm einen wunderbaren Menschen und einen Vereinsfreund erkenne", sagte Matthias Sammer im "kicker".
Alles super
Überhaupt scheint das Verhältnis zwischen Sammer und Guardiola weit über die Arbeitswelt und den Fußball hinauszugehen: "Ich spreche mit Matthias jeden Tag. Über Pasta, Fisch, Fleisch, alles", sagte Guardiola. Der Spanier duzt seinen Sportvorstand, genauso wie er es mit Präsident Uli Hoeneß, dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge oder Jupp Heynckes, seinem Vorgänger auf der Trainerbank, tut: "Matthias, Kalle, Uli und Jupp haben mir eine Supermannschaft übergeben."
In dieser "Supermannschaft" kommt der neue Trainer - wie könnte es anders sein - super an: "Er sorgt für viel Schwung und vertritt eine Philosophie, mit der ich viel anfangen kann. Er ist sehr locker, geht freundschaftlich mit uns Spielern um. Er wird uns sehr weit bringen. Jeder wird von ihm profitieren", lobte Mario Götze. Auch Namensvetter Mandzukic findet nur positive Worte für den neuen Coach. "Er geht super auf die einzelnen Spieler ein und ist immer für ein Späßchen zu haben", sagte der Kroate: "Es passt."
Pep schon fast ein Sepp
Guardiola, der lange Zeit in Barcelona lebte und nach einem Jahr in New York nun nach München gekommen ist, hat erstaunlich schnell deutsch gelernt. Nach wenigen Wochen gibt er nahezu jedes Interview in der für ihn fremden Sprache. "Die Spieler, der Pressesprecher, die Mitarbeiter an der Säbener Straße sind meine Deutschlehrer", erklärte Guardiola, der sich an die bayrische Mentalität in Windeseile gewöhnt hat.
Passend dazu gibt es Berichte der Münchner Zeitung "tz", nach denen sich der einstige Stadtmensch, der in Manhattan noch direkt am Central Park gewohnt hatte, nach einem Bauernhof auf dem Land umsieht. Guardiola soll an einem 13.500 Quadratmeter großen Grundstück im Süden der Stadt interessiert sein, um dort richtig heimisch zu werden.
Die Familie macht einen Ausflug
Zum Stadtbild gehört Guardiola schon lange dazu. Man sieht ihn schon mal mit Bastian Schweinsteiger bei einem Nobelitaliener in der Nähe des englischen Gartens gemeinsam zu Abend essen. Oder im Plausch mit Polizisten, die ihm die schnellsten Abkürzungen zum Trainingszentrum erklären, wenn wegen des Oktoberfests die Straßen überfüllt sind.
Der größte Härtetest wartet allerdings noch auf Guardiola: Am 6. Oktober macht die große Bayern-Familie nämlich einen gemeinsamen Ausflug auf die Wiesn. Auf den traditionellen Besuch des größten Volksfestes der Welt muss sich Guardiola noch einstellen. "Wir werden wenig Bier und viel Wasser trinken," sagte er. Das passt nun wirklich nicht. Ansonsten hat sich Pep Guardiola in den Kreis der Familie aber schon bestens eingefügt.
