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Bundesliga: Die halbe Liga zittert vor dem Abstiegsgespenst


"Es ist beschissen"
Die halbe Liga zittert vor dem Abstiegsgespenst

Von sid, t-online
26.01.2014Lesedauer: 3 Min.
Das Abstiegsgespenst geht um: Die halbe Liga bangt um den Klassenerhalt.Vergrößern des BildesDas Abstiegsgespenst geht um: Die halbe Liga bangt um den Klassenerhalt. (Quelle: imago/Digitalsport)
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Ein flüchtiger Blick auf die Tabelle der Bundesliga führt derzeit bei vielen Fußball-Fans unweigerlich zu einem langanhaltenden Gähnen. Die Dominanz des FC Bayern ist einfach zu groß, das Rennen um den Titel in etwa so aufregend wie die dritte Wiederholung des ZDF-Fernsehgartens. Doch für Anhänger von Nervenkitzel und nervösem Fingernägelkauen gibt es Hoffnung: Denn der Abstiegskampf verspricht in dieser Spielzeit so spannend zu werden wie lange nicht.

Nach dem 18. Spieltag müssen insgesamt neun Teams um den Klassenerhalt zittern. Zwischen dem Zehnten Hannover 96 (21 Punkte) und dem 1. FC Nürnberg (14) auf Rang 17 liegen gerade einmal sieben Zähler. Lediglich der Tabellenletzte aus Braunschweig (12) scheint schon etwas den Anschluss verloren zu haben. Dazwischen kämpfen der HSV (16), Freiburg (17), Frankfurt (18), Hoffenheim (18), Stuttgart (19) und Bremen (20) gegen den Absturz in die zweite Liga.

Mittendrin im Kreise der zitternden Teams sind mittlerweile also auch einige Klubs, deren Zielsetzung vor der Saison das Wort Europa enthielt. Allen voran der VfB Stuttgart (1:2 gegen Mainz) und die TSG 1899 Hoffenheim (0:4 in Nürnberg) sollten nach schmerzlichen und richtungsweisenden Niederlagen zum Rückrundenauftakt ihre Ansprüche überdenken. "Wir müssen wissen, dass es auch schnell weiter nach unten gehen kann. So weit sind die anderen Teams nicht mehr weg", brachte VfB-Verteidiger Antonio Rüdiger die prekäre Lage der Schwaben auf den Punkt.

"Es ist einfach beschissen"

Die Mannschaft von Trainer-Neuling Thomas Schneider hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16, den nach diesem Spieltag der desaströse HSV innehat. "Da kann man ausrufen, was man will", antwortete VfB-Sportvorstand Fredi Bobic trotzig auf die Frage, ob das Team bereits im Abstiegskampf stecke: "Wir müssen unsere Punkte machen."

Ähnlich äußerten sich auch die Spieler. Zumindest - und das ist die gute Nachricht - scheint jedem der Ernst der Lage bewusst zu sein. "Es ist einfach beschissen", sagte so beispielsweise Moritz Leitner. Torjäger Vedad Ibisevic betonte, man müsse "vorsichtig" sein und Kapitän Christian Gentner sprach von "einem Schlag ins Gesicht. Die Tabellensituation ist uns bewusst". Vor allem vor dem Hintergrund, dass die nächsten Gegner des VfB der FC Bayern und Bayer Leverkusen sind, ist das Abstiegsgespenst wohl endgültig angekommen in der Mercedes-Benz-Arena.

"Signale falsch interpretiert"

Knapp 100 Kilometer weiter nordwestlich sind die Sorgen ähnlich. Hoffenheim ging im ersten Spiel des Jahres mit 0:4 in Nürnberg baden und ist trotz guter Testspiel-Ergebnisse und hoher Ambitionen plötzlich ein echtes Kellerkind. Und obwohl die Mannschaft nach dem letzten Jahr, als der Abstieg erst in letzter Sekunde im Relegationsspiel gegen Kaiserslautern verhindert wurde, gewarnt sein sollte, fehlte es gegen den Club vor allem an Einsatzbereitschaft. "Nürnberg war in den Zweikämpfen und vor dem Tor entschlossener", ärgerte sich Trainer Markus Gisdol.

Er habe die Mannschaft "eindringlich gewarnt", dass man die Ergebnisse in der Vorbereitung nicht überbewerten solle. "Anscheinend sind einige Signale falsch interpretiert worden", sagte er. Die Gegentore 39, 40, 41 und 42 sprechen eine eindeutige Sprache - Hoffenheim hat die mit Abstand schlechteste Abwehr der Liga. Der Trend geht zudem eindeutig nach unten: In den letzten acht Spielen gelang nur ein Sieg, dafür gab es sechs Niederlagen.

"Es ist mir scheißegal, wie wir gespielt haben"

Besonders ärgerlich für die TSG und den VfB waren neben den eigenen Pleiten demzufolge die überraschenden Erfolge der direkten Konkurrenz. Denn neben dem bereits thematisierten Nürnberger 4:0-Coup feierten auch der SC Freiburg (3:2 gegen Leverkusen) und Eintracht Frankfurt (1:0 gegen die Hertha) überraschende Siege. Und auch wenn die Tabelle noch etwas anderes aussagt, läuft die Entwicklung hier genau gegensätzlich. Denn sowohl der Sportclub als auch die Hessen haben aus den letzten beiden Spielen die maximale Punktzahl geholt.

Das hat zur Folge, dass die Mannschaften extrem eng zusammengerückt sind, ein Tabellenmittelfeld gibt es praktisch nicht mehr. Ab Platz neun, den der FC Augsburg innehat, beginnt der Wettbewerb um die internationalen Plätze. Dahinter herrscht der blanke Abstiegskampf. Einen Schönheitspreis gibt es schon lange nicht mehr zu gewinnen. Das verdeutlicht die Aussage von Eintracht-Vizekapitän Sebastian Jung: "Es ist mir scheißegal, wie wir gespielt haben. Hauptsache, wir haben gewonnen", sagte er.

"Ein wahnsinnig langer Weg"

Freiburgs Trainer Christian Streich wollte sich angesichts der unglaublichen Dichte im Tabellenkeller deshalb auch gar nicht richtig über den 3:2-Erfolg gegen die Werkself freuen: "Für uns ist das etwas Außergewöhnliches. Aber es war nur ein Sieg. Wir stehen noch vor einem wahnsinnig langen Weg", sagte er. Und damit steht er nicht alleine da. Die halbe Liga richtet sich auf eine ungemütliche Rückrunde ein - der Abstiegskampf verspricht Spannung bis zur letzten Sekunde. Das kann man vom Meisterschaftsrennen nicht behaupten.

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