Trainer-Kniffe im Abstiegskampf Stevens verbietet die Kabinen-Disco
News folgenNoch sechs Spieltage, noch sechsmal zittern: Die Angst vor dem Abstieg steigt allmählich bei den Krisenklubs der Bundesliga. Während die einen Trainer auf altbewährte Übungseinheiten setzen, lassen sich andere Tricks einfallen, um noch ein paar Prozent aus den Spielern im Kampf um den Klassenerhalt herauszuquetschen.
So hat Huub Stevens, Trainer beim VfB Stuttgart, die sogenannte Kabinen-Disco kurzerhand für beendet erklärt.
Volle Konzentration statt laute Musik
Bislang pushten sich die Schwaben vor dem Anpfiff mit heißen Rhythmen und schnellen Beats. Als DJ tat sich vor allem Abwehrmann Antonio Rüdiger hervor. Doch damit ist jetzt Schluss. "Der Trainer möchte keine laute Musik in der Kabine haben. Deswegen hört jetzt jeder seine Songs mit dem Kopfhörer", zitiert die "Bild" Mittelfeldspieler Daniel Didavi.
Volle Konzentration aufs Wesentliche statt laute Mucke für den Klassenerhalt heißt das Motto der Niederländers. Die Zauberformel: Zusammen sind wir stark. Seit Stevens beim Tabellen-Sechzehnten das Zepter schwingt, wird nicht nur gemeinsam trainiert. Die Profis frühstücken gemeinsam und essen auch mittags zusammen.
Nürnberg geht schwimmen, Kreativität in Braunschweig
An der Gruppendynamik feilt Nürnbergs Coach Gertjan Verbeek. Er überraschte seine Profis zuletzt mit einem ungewöhnlichen Trainingsort - dem Schwimmbad. "Ich habe das schon öfter gemacht. Das ist sehr gut zur Regeneration der Muskeln und macht auch Spaß", sagt er. Auch Boxen stand schon auf dem Trainingsplan der Franken.
Torsten Lieberknecht, der den Außenseiter Eintracht Braunschweig im Abstiegskampf am Leben hält, begeistert seine Profis hingegen mit viel Kreativität. Langzeitverletzte spannt er zur Videoanalyse ein, sie stellen dann den kommenden Gegner in der Mannschaftssitzung den Kollegen vor.
Slomkas Geschichte soll sich wiederholen
Beim Bundesliga-Dino Hamburger SV, derzeit Tabellen-Siebzehnter, versucht Mirko Slomka trotz schwerem Restprogramm seine positive Energie auf die Spieler und das Umfeld zu übertragen. Zuletzt hat der Coach das Training nochmals intensiviert, an entscheidenden Stellschrauben gedreht.
Hoffnung macht dem HSV auch Slomkas Geschichte: Im Januar 2010 hatte er Hannover auf Platz 16 übernommen. Auch die Niedersachsen starteten danach nur mäßig durch, mussten bis zum Ende zittern. Schließlich gelang aber die Rettung - mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen.
