Ex-Club-Trainer enttäuscht Verbeek: "Hatte noch nie so viel Unglück wie in Nürnberg"

Der geschasste Club-Trainer Gertjan Verbeek hat sich mehrere Tage nach seinem Rauswurf beim 1. FC Nürnberg noch immer enttäuscht und überrascht gezeigt. "Es war eine Panik-Reaktion", sagte der Niederländer in einem Interview mit der "Sport Bild", in dem er erstmals ausführlich zur Trennung vom Tabellen-17. Stellung nahm.
Sportdirektor Martin Bader habe noch in der vorigen Woche seinen Agenten angerufen und ihm gesagt, dass der Bundesligist mit Verbeek auch in die 2. Liga gehen wolle.
Entlassung per Telefon
Nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen habe sich aber alles um 180 Grad gedreht. "Das hat mich sehr gewundert", erklärte Verbeek. Am Montagmorgen habe er mit Bader über das Spiel gesprochen, am Dienstagabend habe er um 22 Uhr einen Anruf erhalten, dass er entlassen sei.
Verbeek nimmt Mannschaft in Schutz
"Ich hatte noch nie in meiner Karriere so viel Unglück wie in Nürnberg - mit Verletzungen, Pfostenschüssen, Schiedsrichtern", erklärte Verbeek und bescheinigte der Mannschaft, gute Spiele gemacht zu haben. "Wir haben nicht verloren, weil wir zu offensiv gespielt haben", unterstrich der 51-Jährige.
Den Vorwurf, trotz der Heimniederlage gegen Bayer zwei freie Tage gewährt zu haben, wies Verbeek zurück. Am vergangenen Montag hätten fast alle Spieler trainiert, er selbst sei den ganzen Morgen in Nürnberg gewesen. Trotz der Entlassung werde er dem Club im Abstiegskampf "die Daumen drücken", so Verbeek weiter. "Das ist ein toller Verein, ich hatte an meiner Arbeit dort sehr viel Spaß. Und die Fans sind fantastisch."
Verbale Abrechnung mit Christian Streich
Nach seinem Rauswurf beim Club auf die an Schadenfreude grenzende Reaktion seines Intimfeindes Christian Streich angesprochen, sagte Verbeek: "Ich habe schon nach dem Spiel gegen Freiburg gesagt, dass ich es sehr respektlos finde, wie Herr Streich (Trainer der Breisgauer, Anm. d. Red.) sich benimmt. Seine Aussagen nach meiner Entlassung bestätigen das. Das sagt sehr viel über den Menschen Christian Streich aus."