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Fußball heute: Schürrle und Draxler schließen De-Bruyne-Loch nicht


Schonzeit für Schürrle vorbei
Das De-Bruyne-Loch ist größer als befürchtet

t-online, Nico Herold

Aktualisiert am 30.09.2015Lesedauer: 3 Min.
André Schürrle (re.) ist noch nicht aus dem Schatten von Kevin De Bruyne getreten.Vergrößern des BildesAndré Schürrle (re.) ist noch nicht aus dem Schatten von Kevin De Bruyne getreten. (Quelle: BPI/imago-images-bilder)
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Wer Dieter Hecking in den letzten Tagen aufmerksam zugehört hat, kann sich eine Vorstellung davon machen, wie es zur Zeit im Trainer des VfL Wolfsburg rumort. Vor einer guten Woche nahm er sich erst Bas Dost zur Brust, bevor er sich nach dem mageren 1:1 gegen Kellerkind Hannover nun André Schürrle vorknöpfte. Die Offensive ist Hecking ein Dorn im Auge - und das hat viel mit dem Abgang von Kevin De Bruyne zu tun.

Wir erinnern uns kurz zurück: Mitte August verkündete Klaus Allofs im Brustton der Überzeugung, dass der Belgier "zu 99,9 Prozent" bei den Niedersachsen bleiben werde. Das Ende der Geschichte ist bekannt. De Bruyne wirbelt nun für Manchester City, die Wölfe mussten kurz vor Transferschluss eine riesige Planstelle im Kader neu besetzen.

Schürrle nutzt seine Chance noch nicht

Allofs reagierte schnell, verpflichtete Julian Draxler vom FC Schalke 04 und ließ den Rest des Geldes auf der hohen Kante. Neben De Bruyne verabschiedete sich jedoch auch dessen kongenialer Partner Ivan Perisic zu Inter Mailand. Auf diesen Verlust konnte oder wollte der VfL-Manager nicht mehr reagieren. Vielmehr sollte dieser Abgang die große Chance für Winter-Neuzugang Schürrle werden. Eine Chance, die der Nationalspieler bislang noch nicht einmal ansatzweise genutzt hat.

Heckings Kritik an Dost entstand auch im Eifer des Gefechts nach dem Spiel. Der Rüffel für Schürrle war überlegt und abgewägt. Der VfL-Trainer betonte nach dem Hannover-Spiel: "Wir haben eine Erwartungshaltung an ihn, die besser sein muss, als das, was er bisher gezeigt hat." Hecking wusste genau, was er damit erreichen wollte. Auch der Zeitpunkt passte. Mit Manchester United (heute ab 20.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) steht in der Champions League der erste schwere Brocken an.

Schon neun Punkte Rückstand auf FCB

Schon die erste Partie in der Königsklasse gegen ZSKA Moskau war offensiv gesehen kein Feuerwerk. Am Ende stand gegen den russischen Underdog vor heimischer Kulisse ein 1:0 zu Buche. Draxler wusste damals zu überzeugen, Schürrle jedoch nicht.

In der Bundesliga geht es in den nächsten Wochen darum, nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren. Der Rückstand zu Spitzenreiter Bayern München beträgt bereits stattliche neun Punkte. Während der Rekordmeister von Sieg zu Sieg eilt, fällt es dem Vizemeister aktuell schwer, gegen kleinere Gegner leichte Siege einzufahren.

Schürrle muss liefern

Die Konsequenz: In den letzten vier Bundesliga-Spielen gelangen den Wölfen nur vier Tore. Zwei davon in der Schlussphase gegen Hertha BSC, als sich der VfL vorher 75 Minuten lang enorm schwer tat. In Ingolstadt reichte es nur zu einem 0:0, das 1:1 gegen Hannover 96 war der nächste Tiefschlag für die ambitionierten Wolfsburger.

Streitobjekt Schürrle stand in beiden Partien in der Startelf, konnte keine Werbung in eigener Sache machen und wurde jeweils ausgewechselt. Vom früheren Mainzer wird in der VW-Stadt mehr erwartet. Die Schonzeit ist nach seinem Wechsel im Winter definitiv vorbei - der Nationalspieler muss nun liefern. Die Kreativität De Bruynes wird dabei gar nicht von ihm verlangt, im Zusammenspiel mit Draxler soll er den Belgier jedoch zumindest ansatzweise vergessen machen.

Es fehlt an Spielwitz

Denn: Wirbelte die Offensive um den belgischen Ausnahmekicker in der vergangenen Saison noch mühelos durch die gegnerischen Abwehrreihen, tun sich Dost, Schürrle und Co. in dieser Saison merklich schwerer. Der belgische Nationalspieler fehlt mit seiner Kreativität aktuell an allen Ecken und Enden. Dem VfL mangelt es dabei in der Bundesliga in der Regel gar nicht an Ballbesitz oder spielerischem Übergewicht.

Laut Hecking ist es "der letzte Funken Überzeugung und Spielwitz". Zwei Eigenschaften, die De Bruyne in der vergangenen Saison ins Wolfsburger Spiel mit hineinbrachte. Draxler und vor allem Schürrle sind bisher nicht in der Lage diese Lücke zu schließen. Es fehlt an der Feinjustierung in der Offensive.

Heckings Prophezeiung trifft nicht zu

Das De-Bruyne-Loch müssen sie nun aber gemeinsam stopfen. So schnell wie möglich. Sonst spielen die Wolfsburger national hinter Bayern, Dortmund und Schalke bald nur noch die vierte Geige.

Heckings Prophezeiung, gemünzt auf den FC Bayern, dass sich die Kräfteverhältnisse in der Bundesliga "zuletzt etwas verändert haben", trifft aktuell auf jeden Fall nicht zu. Mit der derzeitigen Entwicklung zeigt die Formkurve nach unten. Wegen De Bruyne und auch wegen Schürrle.

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