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Kommentar zum BVB-Absturz: Bosz macht die Spieler schlechter


Der Dortmund-Absturz
Bosz macht die BVB-Spieler schlechter

Meinungt-online, Gerhard Spörl

22.11.2017Lesedauer: 3 Min.
Versteinerte Mienen: Marc Bartra (l.) und Pierre-Emerick Aubameyang nach der Pleite gegen Tottenham.Vergrößern des BildesVersteinerte Mienen: Marc Bartra (l.) und Pierre-Emerick Aubameyang nach der Pleite gegen Tottenham. (Quelle: Hortstmüller/imago-images-bilder)
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Vor dem Spiel gegen Tottenham haben wir gewettet, alles BVB-Fans, ich war der einzige, der nicht auf Sieg gesetzt hat, sondern schon mit einem 2:2 zufrieden gewesen wäre. Denkste.

Ein Kommentar von Gerhard Spörl.

Unermüdliche Gesänge, die Südwand war wie immer eine Macht und trommelte den traurigen Gestalten Mut zu und feierte sie auch noch nach der trostfreien Niederlage. Groß und seltsam zugleich. Wann werden die sauer auf die Mannschaft? Nicht einmal das 1:0 zur Pause wirkte beruhigend auf die wackeligen Gemüter. Zwei Fehler, in der zweiten Halbzeit, zwei Tore. Tottenham wackelte nie, tat nur das Nötigste und nutzte seine Chancen ganz kaltblütig. So spielt eine selbstsichere Mannschaft gegen eine, die Angst davor hat, schon wieder zu verlieren.

Ich bin auf dem Fussballplatz aufgewachsen. Als Kinder gaben wir uns die Namen der Spieler von Bayern Hof. Ich war Bachmann, die Nummer 10. Später langweilte mich der Fußball, es war die Neururer/Berger/Lorant-Zeit, Gemütsmenschen ohne Raffinesse. Als ich in Washington lebte, begeisterte ich mich für Basketball. Fünf Spieler auf engstem Raum, aber wie umsichtig dachten sich die Trainer eine Strategie für die Spiele aus, vor allem dann, wenn es darauf ankam. Das waren schlaue Trainer, die schlaue Mannschaften aufbauten.

Arsène Wenger holte mich zum Fußball zurück. Eine Mannschaft als Gesamtkunstwerk und eine Idee für das Spiel, variabel und schlau. Der Klopp der frühen Jahre in Dortmund hatte auch eine Idee und die Leidenschaft für das Spiel, die sich auf die Mannschaft überträgt. So wurde ich zum Anhänger des BVB.

Bayern Hof spielt heute in der Bayernliga Nord und hat nach grauenhaftem Start sechsmal hintereinander gewonnen. Die Siegesserie begann, als beim BVB die Siegesserie endete. Ehrlich gesagt, war ich von den Bayern mehr überrascht als vom BVB.

4-3-3: immer dieselbe Grundordnung, das Ajax-Prinzip, so hat es Peter Bosz gelernt, daran hält er fest, egal was passiert. Die Idee existiert unabhängig von den Spielern, das ist das Problem. Ich finde Julian Weigl toll, gegen Tottenham spielte er einigermaßen, aber kein Vergleich zum überragenden Vorjahr. Ich mag Batra, der jetzt Fehler auf Fehler macht,. Auch Guerreiro gefällt mir; am Bus gab er ein Interview: starres Gesicht, apathisch, hilfesuchend. Aubameyang: teilnahmslos mitunter, keine Jubelarie nach dem Tor. Die Spieler werden schlechter oder stagnieren oder sind lustlos. Das liegt am starren System, woran sonst.

Aber warum ging es einige Zeit gut und jetzt nicht mehr? Weil die Gegner damit anfingen, den BVB zu studieren und Schwächen zu entdecken. Tottenham hat es beim Hinspiel vorgemacht: Konterfußball vom Feinsten. Leipzig und Hannover und Bayern und Stuttgart machten es nach. Keine Änderung am System, keine Reaktion, alles bleibt, wie es ist. Kein Gedanke, nirgends.

Hinterher gab Bosz ein Interview wie ein Bankerotterklärung. Er erzählte, was jeder gesehen hatte: Mutlos die Mannschaft, die nach dem 1:1 den Kopf auf den Hackblock legte. Er redete tonlos, er sagte, was alle gesehen hatten. Gerne hätte ich eine Erklärung von ihm bekommen, warum diese Mannschaft so spielt, wie sie spielt. Aber dem Trainer fällt dazu offenbar nichts ein. Er ist so angeschlagen und angstbesetzt wie die Mannschaft. Genauer gesagt ist es umgekehrt: Die Mannschaft ist neurotisch, weil vom Trainer nichts kommt.

Am Samstag gegen Schalke: oh je.

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