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"Ein Satz zeigt das Dilemma des FC Bayern": Zweikampf der Woche zu Hansi Flick


Neuer Vertrag für Flick
"Ein Satz zeigt das Dilemma des FC Bayern"

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

06.04.2020Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Hansi Flick gewann wettbewerbsübergreifend 18 von 21 Spielen und verlor nur zwei. Mit 2,62 Punkten pro Spiel hat er derzeit den besten Schnitt aller Trainer in der Geschichte des FC Bayern seit es die Bundesliga gibt.Vergrößern des Bildes
Hansi Flick gewann wettbewerbsübergreifend 18 von 21 Spielen und verlor nur zwei. Mit 2,62 Punkten pro Spiel hat er derzeit den besten Schnitt aller Trainer in der Geschichte des FC Bayern seit es die Bundesliga gibt. (Quelle: Eibner/dpa-tmn)

Der FC Bayern wollte die Entwicklung abwarten, nun stattete er Trainer Flick in der Corona-Krise doch mit einem langfristigen Vertrag aus. Ein Fehler? | Von Robert Hiersemann und Florian Wichert.

Erst Assistent, dann Zwischenlösung – nun dauerhaft Cheftrainer: Hansi Flick zählt nach seinem Aufstieg beim FC Bayern ab sofort zu den starken Männern im Verein. Mitten in der Corona-Krise stattete der Rekordmeister ihn mit einem Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2023 und einem Mitspracherecht bei Transfers aus.

Für Flick nur ein Grund zur Freude. Der zweite: Von diesem Montag an darf der frühere DFB-Sportdirektor seine Stars wieder auf dem Rasen antreten lassen. Zwar nur in Kleingruppen und unter strengsten Auflagen, aber Einheiten in der Münchner Sonne dürften die Stimmung des zuletzt im Cyber-Training geforderten Star-Ensembles bei allen Einschränkungen weiter heben. Alles gut also beim FC Bayern – oder hat die Vertragsverlängerung doch einen Haken? Schließlich wollte der Rekordmeister eigentlich die weitere Entwicklung abwarten.

Ist die Vertragsverlängerung des FC Bayern mit Hansi Flick bis 2023 die richtige Entscheidung?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, es ist das richtige Zeichen – doch ein Problem bleibt

In Zeiten der Corona-Krise ist Sicherheit ein besonders kostbares Gut. Profiklubs kämpfen ums Überleben und die Angestellten stehen vor einer unsicheren Zukunft, denn keiner weiß, wann wieder Pflichtspiele ausgetragen werden. Mit der Vertragsverlängerung von Trainer Flick schwimmt der FC Bayern gegen den Strom – und setzt damit genau das richtige Zeichen.

Denn vor allem den Spielern des Rekordmeisters gibt diese Entscheidung Planungssicherheit. Ausgeliehene Profis wie Coutinho, die kaum zum Einsatz kommen, wissen nun, dass das Kapitel FC Bayern für sie wohl bald beendet ist. Profis wie Müller, die unter Flick einen guten Stand haben, werden froh sein und möglicherweise eigene Wechselgedanken Ad acta legen.

Der erfolgreichste deutsche Verein schließt eine Baustelle und zeigt damit anderen Klubs, wie man aktuell richtig handelt – wenn man es sich leisten kann. Doch dieser Schritt war auch dringend nötig.

Denn der selbst auferlegte Transferstopp durch Bayern-Boss Rummenigge aufgrund der Corona-Krise und die bis zuletzt offene Trainerfrage dürfte viele potenzielle Zugänge wie Sané oder Havertz von einer möglichen Zukunft in München abgeschreckt haben. Zumindest eines dieser Probleme ist nun vom Tisch.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Flick hat noch immer nicht das Format

Das Dilemma in einem Satz? "Aus Jupps Sicht passt Hansi perfekt zum FC Bayern." Bayerns Vorstandschef Rummenigge sagte diese Worte nach mehreren Telefonaten mit Ex-Trainer Heynckes. Der Fußball-Rentner ist also von einer Zukunft mit Flick überzeugt. Schön. Aber sollte nicht lieber der FC Bayern überzeugt sein? Wäre er das, hätte er den Vertrag schon längst verlängert. Doch er wollte abwarten.

Warum genau jetzt die Vertragsverlängerung? Nach knapp vier Wochen Corona-Pause? Hat sich der FC Bayern, der sich angeblich nicht unter Druck setzen lässt, durch die Ungewissheit der Pandemie etwa unter Druck setzen lassen? Noch immer kann der FC Bayern in kürzester Zeit alle Titel verspielen, sollte die Saison fortgesetzt werden. Was dann?

Flick mag mit seiner Art an Triple-Gewinner Heynckes erinnern, dennoch hat er nicht das Format, langfristig einen Weltklasse-Verein zu führen. Er ist kein Taktikgenie wie Guardiola oder Tuchel, kein Menschenfänger wie Klopp, kein Welttrainer wie Zidane. Klar, die stehen derzeit alle unter Vertrag. Doch Guardiola droht ein Dasein ohne Champions League, Tuchel das Aus bei PSG. Da lohnt es, zu zocken. Zumal auch Top-Trainer wie Valverde, Pochettino, Rangnick oder van Bommel nach wie vor frei sind.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen auch als Podcast zum Hören und kostenlosen Abonnieren, bei Apple, Spotify, Google, Deezer und in jeder Podcast-App.

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