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Bundesliga: Tests, Termine, DFB-Pokal – so plant die DFL den Neustart


Tests, Kontakte, Termine
So soll der Neustart der Bundesliga ablaufen

Von dpa, sid, reuters, dru

07.05.2020Lesedauer: 4 Min.
Im "Geister-Modus" die Saison zu Ende bringen: Die DFL will den Spielbetrieb ab Mitte Mai ohne Fans wieder aufnehmen.Vergrößern des BildesIm "Geister-Modus" die Saison zu Ende bringen: Die DFL will den Spielbetrieb ab Mitte Mai ohne Fans wieder aufnehmen. (Quelle: Schüler/imago-images-bilder)
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Jetzt ging es doch recht schnell: Schon kommende Woche soll in der Fußball-Bundesliga der Ball wieder rollen. Ein Hygienekonzept soll für die medizinische Sicherheit sorgen. Was Sie zum Bundesliga-Neustart wissen sollten.

Nach neun Wochen Auszeit wegen der Corona-Krise sollen die 1. und 2. Fußball-Bundesliga wieder starten. Damit das in Pandemiezeiten adäquat ablaufen kann, hat eine Taskforce der Deutschen Fußball Liga (DFL) unter Leitung von DFB-Chefmediziner Tim Meyer ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept vorgelegt. Wie damit die Ansteckungsgefahr minimiert werden soll, was bei einem positiven Corona-Test passiert, und wie es um den DFB-Pokal und die anderen Ligen steht, wird in diesem Überblick erläutert.

Wann soll in der Bundesliga der Ball wieder rollen?

Ab dem übernächsten Wochenende. Das haben die Vereine der 1. und 2. Bundesliga am Donnerstag beschlossen. Mehreren Berichten zufolge hatte das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Freitag den 15. Mai als Datum für den Neustart präferiert. Man entschied sich dann aber für den 16. Mai, weil man sich streng nach den Vorgaben von Bund und Ländern richte, wie Liga-Chef Christian Seifert sagte. Die Politik hatte am Mittwoch grünes Licht für eine Fortsetzung "ab der zweiten Mai-Hälfte" gegeben – und die beginnt erst am 16. Mai. Die Ligen sollen bis zum Wochenende 27./28 Juni abgeschlossen sein.

Wie will die DFL eine Verbreitung des Coronavirus verhindern?

Es soll eine engmaschige und regelmäßige Testung der Spieler, ihrer Trainer und Betreuer geben. Die Vereine haben damit in der Vorwoche begonnen. In einer ersten Runde wurden bei 1.724 Proben zehn Spieler und Betreuer der 36 Klubs aus 1. und 2. Liga positiv getestet, in einer zweiten Runde noch einmal zwei. Bevor die Teamtrainings wieder aufgenommen werden, soll jeder Verein seine Spieler mindestens zweimal getestet haben, um neue Ansteckungen zu verhindern. Zwei negative Tests sind für Spieler Voraussetzung, um in den Trainingsbetrieb zurückkehren zu können.

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Gibt es besondere Auflagen für die Profis außerhalb des Spielbetriebs?

Die gibt es in der Tat. Bund und Länder bestanden bei ihren Beratungen am Mittwoch darauf, dass sich die Spieler quasi in Quarantäne begeben, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers. Die DFL hatte in ihrem Hygienekonzept ähnliches formuliert. Sie wies die Profis zugleich an, auf Kontakte zur Nachbarschaft zu verzichten, keine Besuche zu empfangen und keine öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Kontaktpersonen der Profis werden auf freiwilliger Basis in das Testsystem der DFL integriert. Es heißt, sie sollen in größeren zeitlichen Abständen getestet werden, wenn sie dies wollen. Alternativ können Personen, die dies nicht wollen, schriftlich jeden Kontakt dokumentieren.

Was passiert, wenn ein Spieler positiv getestet wird?

Das System der engmaschigen, regelmäßigen Tests soll verhindern, dass die ganze Mannschaft in einem solchen Fall automatisch in Quarantäne muss. Spieler und Betreuer könnten in die Kategorie II (geringeres Infektionsrisiko) eingeordnet werden, die "optional anzuwendende informatorische und kontaktreduzierende Maßnahmen" statt einer Gruppenquarantäne zur Folge hat. Die lokalen Gesundheitsämter entscheiden darüber.

Wer darf bei den Geisterspielen dabei sein?

Rund um die Stadien sollen sich bei Spielen noch etwa 300 Personen befinden – neben Spielern, Betreuern und Schiedsrichtern etwa Mitarbeiter der Produktionsfirma, die die Bundesligaspiele überträgt, der Fernsehsender, Fotografen, Funktionäre, Ordner sowie Scouts und Schiedsrichter-Beobachter. Die anwesenden Personen sollen etwa gleichmäßig auf die drei Zonen Innenraum, Tribüne und Stadiongelände verteilt werden. Aufenthalte in den Kabinen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Rituale wie das gemeinsame Einlaufen, Maskottchen oder Mannschaftsfotos entfallen. Bis auf Spieler und Schiedsrichter müssen alle Anwesenden einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Spielbälle sollen vor und während des Spiels desinfiziert werden.

Gab es Vorbehalte gegen den Bundesliga-Neustart?

Allerdings. Die politischen Beratungen zu diesem Thema am Mittwoch sollen kontrovers gewesen sein. So bestanden offenbar einige Länderchefs darauf, den Amateurbereich explizit in die Beschlüsse mit einzubeziehen. Andere wie Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) plädierten für eine Verschiebung des Re-Starts. Sie fürchteten aufgrund der bisher in den Bundesländern sehr unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten um die Chancengleichheit der Vereine, konkret Werder Bremen und Mainz 05. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisierte die Entscheidung bei t-online.de sogar grundsätzlich. Er sah darin ein "fatales Signal", das den Menschen vermittle, junge Sportler seien durch das Virus nicht gefährdet, was nicht stimme. "Es ist keine sportliche Entscheidung, sondern eine rein kommerzielle, um Sponsorenverträge nicht zu verlieren."

Was ist mit den Amateur-Ligen und dem DFB-Pokal?

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten haben den DFB aufgefordert, tragfähige Zukunftskonzepte für die anderen Ligen zu entwickeln – wobei es vor allem auch um die wirtschaftliche Tragfähigkeit geht. Einerseits wäre damit ein Spielbetrieb in der 3. Liga grundsätzlich denkbar, die Umsetzung bleibt aber völlig offen. Denn unklar ist, wie die Vereine die erheblichen Kosten zur Umsetzung des Hygienekonzeptes tragen sollen. Ein wichtiger Termin wird der außerordentliche Bundestag des DFB am 25. Mai sein, bei dem über die aktuelle Situation beraten werden soll.

Bis dahin dürfte auch ein Plan zur Fortsetzung des DFB-Pokals stehen. Die DFL hat als letzten Spieltag das Wochenende 27./28 Juni fixiert. Die noch ausstehenden Halbfinals und das Finale im Pokal müssten dann auf den Juli ausweichen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen sid, dpa, Reuters
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