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Reiner Calmund: "DFB-Pokalfinale mit Zuschauern wäre ein gutes Signal"


Ex-Manager für Lockerungen
Calmund: "Pokalfinale mit Zuschauern wäre ein gutes Signal"

  • Melanie Muschong
  • Steven Sowa
Von Melanie Muschong, Steven Sowa

Aktualisiert am 13.06.2020Lesedauer: 3 Min.
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Rainer Calmund: Hätte zum Pokalfinale gerne wieder Zuschauer im Stadion.Vergrößern des Bildes
Rainer Calmund: Hätte zum Pokalfinale gerne wieder Zuschauer im Stadion. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Ab dem heutigen Spieltag sind die Corona-Regeln in der Bundesliga etwas lockerer. Doch noch immer wird ohne Zuschauer gespielt. Leverkusens Ex-Manager Reiner Calmund plädiert bei t-online.de dafür, dies zu ändern – am besten beim Pokalfinale.

Am 11. März dieses Jahres schlug Borussia Mönchengladbach den 1. FC Köln mit 2:1 im Rheinderby. Es war das erste Spiel der Bundesliga-Geschichte vor leeren Rängen. Seitdem sind drei Monate vergangen, noch immer ist die Corona-Krise präsent – und die Stadien leer. Geisterspiele bestimmen das aktuelle Bild des deutschen Fußballs.

Für Leverkusens früheren Manager Reiner Calmund wäre nun jedoch der Zeitpunkt gekommen, dies zu ändern. Der langjährige Fußball-Funktionär sagt zu t-online.de: "Ich habe die Hoffnung, dass wir einen Neustart machen können. Auch die Politik reagiert ja mit Lockerungen. Eine gewisse Anzahl Zuschauer sollte man langsam wieder zulassen. Ich kann mir vorstellen, dass zu einem großen deutschen Finale in einem riesigen Stadion auch unter Abstand fünf bis zehntausend Zuschauer dabei sein können. Das würde ich mir wirklich wünschen, schließlich passen da normalerweise 80.000 Menschen rein."

Ein Wunsch, den auch der aktuelle Klub-Chef der Werkself teilt. "Ich plädiere stark dafür, die zurzeit geltenden Vorgaben zum DFB-Pokalfinale in einem vertretbaren Rahmen, aber signifikant zu lockern", sagte Fernando Carro der Deutschen Presse-Agentur. Calmund stimmt zu – und erklärt, warum: "Das Pokalfinale wäre ein guter Wendepunkt, weil man dabei keine großen Risiken eingehen muss. Ein Pokalfinale zwischen Bayern und Leverkusen mit Zuschauern auf den Rängen wäre ein gutes Signal. Natürlich nur unter Berücksichtigung aller Bedingungen, die jetzt auch von Seiten der Politik bei den Lockerungen beachtet wurden."

Huub Stevens: "Froh, dass Lockerungen kommen"

Doch es gibt auch Stimmen, die das kritisch sehen, so wie Schalkes Aufsichtrsratsmitglied Huub Stevens. "Ich bin froh darüber, dass bestimmte Lockerungen kommen. Für das Pokalendspiel wären Zuschauer auf den Tribünen wohl zu früh. Ich glaube nicht, dass wir das Risiko eingehen sollten", sagte der Niederländer zu t-online.de. "Ich hoffe, dass wir nächste Saison anfangen können mit Publikum zu spielen. Es wäre für die Fans toll. Ich höre auf die medizinischen Fachkräfte."

Ab dem aktuellen Spieltag muss die Ersatzbank, wenn sie die zwei Meter Abstand einhält, keine Mund-Nasen-Schutzmasken mehr tragen. Allerdings gilt weiterhin die Empfehlung der DFL, Abstand zu halten und Körperkontakt zu vermeiden. Auch Schiedsrichter haben durch die ungewöhnlichen Umstände Änderungen im Spiel wahrgenommen. So sagte Daniel Siebert zuletzt dem "rbb", dass weniger Spieler den Kontakt zu ihm suchen würden. Zudem erzählte er, dass er nun abgefälschte Schüsse besser hören würde, was sonst durch die Zuschauerkulisse nicht möglich sei.

Die Änderungen ohne Fans sind offenbar in jeder Liga spürbar. So sagt Carsten Wehlmann, der Sportliche Leiter von Darmstadt 98 zu t-online.de: "Die Fans sind ein extrem wichtiger Teil des Profifußballs, das ist ganz klar. Und natürlich wäre es für uns und unsere Anhänger schön, wieder gemeinsam Spiele am Bölle genießen zu können, denn diese tolle Atmosphäre sorgt gerade bei Heimspielen noch mal für eine ganz andere 'Wucht' während der 90 Minuten."

"Fußball ohne Fans ist Fußball ohne Emotionen"

Allerdings ergänzt Wehlmann auch: "Ob, wann und wenn ja, wie viele Zuschauer wieder ins Stadion dürfen, liegt letztlich nicht in unserer Hand. Letztlich sind wir froh, dass es Stück für Stück Lockerungen gibt, müssen aber trotzdem weiterhin sorgsam und mit aller 'Vorsicht' damit umgehen." Eine Meinung, die auch Holger Sanwald teilt. "Selbstverständlich hoffen wir, wie wahrscheinlich alle Fußballfans, dass Spiele mit Zuschauern im Stadion möglichst bald wieder stattfinden können. Wann aber dafür der richtige Zeitpunkt sein wird, darüber entscheidet jedoch die Politik und nicht wir", sagt der Vorstandsvorsitzende des FC Heidenheim zu t-online.de. Der Zweitligist hatte in dieser Saison vor den Geisterspielen einen Zuschauerschnitt von 11.835 Fans pro Spiel.

In der 3. Liga hatte der 1. FC Kaiserslautern sogar 18.266 Anhänger pro Partie in dieser Spielzeit zu verzeichnen, dann kam die weltweite Pandemie. Auch der legendäre Betzenberg muss aktuell auf seine Fans verzichten. Eine Stimmungsänderung, die sich bemerkbar macht. "Mit den Erfahrungen von heute wird uns nochmal allen bewusst, warum wir das alles machen. Fußball ohne Fans ist Fußball ohne Emotionen, da fehlt einfach was", sagt Lauterns Sportdirektor Boris Notzon zu t-online.de.

Ob im DFB-Pokal Anfang Juli auch Zuschauer auf den Tribünen sitzen werden, bleibt abzuwarten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • rbb: Daniel Siebert im Interview
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