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FC Bayern: Wie die Freundschaft zwischen Uli Hoeneß und Paul Breitner zerbrach


Finden Hoeneß und Breitner wieder zueinander?
Operation Versöhnung

Von Andreas Becker

Aktualisiert am 07.10.2021Lesedauer: 3 Min.
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Uli Hoeneß (l.) und Paul Breitner: Die beiden Bayern-Legenden haben zu Beginn ihrer Zeit in München in einer WG gewohnt.Vergrößern des Bildes
Uli Hoeneß (l.) und Paul Breitner: Die beiden Bayern-Legenden haben zu Beginn ihrer Zeit in München in einer WG gewohnt. (Quelle: Fred Joch/imago-images-bilder)

Sie waren lange Freunde, doch dann kam es zum Bruch zwischen Paul Breitner und Uli Hoeneß. Woran lag das eigentlich? Es hat mit geworfenen Fußballschuhen und einem Streit um Eintrittskarten zu tun.

Für Franz Beckenbauer war eine Sache ganz klar, noch bevor seine große Fußballkarriere so richtig begann. 1966 war das, als Beckenbauer kurzzeitig zum Sänger wurde und mit seinem Lied "Gute Freunde kann niemand trennen" in Deutschland einen Hit landete. Es ist ein Glaube, den wohl jeder in sich trägt. Doch auch Franz Beckenbauer musste später die Erfahrung machen, dass es eben nicht ganz so einfach ist – und gute Freundschaften sehr wohl in die Brüche gehen können.

Zusammen mit Paul Breitner und Uli Hoeneß gewann Beckenbauer nämlich alles, was es im Fußball zu gewinnen gibt: Meisterschaften, Europapokale, sie wurden zusammen Europameister 1972 und Weltmeister 1974. Dann kam es irgendwann zum Bruch zwischen Breitner und Hoeneß. Es war nichts mehr wie vorher. Doch nun könnte es zum großen Freundschafts-Comeback kommen.

Rummenigge will Hoeneß und Breitner versöhnt haben

Der ehemalige Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat am Mittwoch erklärt, dass er, nachdem er seinen Posten aufgegeben hat, inzwischen "ein echt gutes Verhältnis zu Uli" hat. Zwischen beiden hatte es auch immer wieder Knatsch gegeben. Zudem sagte Rummenigge den spannenden Satz: "Mir ist es sogar vor Kurzem gelungen, selbst das Verhältnis zwischen Uli Hoeneß und Paul Breitner wieder so hinzubiegen, dass die zwei sich zum Schluss unseres Gesprächs umarmt haben."

Nun, da sich die beiden Weltmeister von 1974 wieder freundschaftlich angenähert haben, könne man auch gemeinsam Franz Beckenbauer besuchen, sagte Rummenigge: "Den würde es auch freuen, wenn alle drei mal wieder bei ihm vor der Tür stehen und dann einen Kaffee trinken, Mittagessen oder was auch immer."

Kann gute Freunde eben doch nichts trennen? Selbst jahrelange Funkstille nicht? Hoeneß und Breitner sind zusammen beim FC Bayern groß geworden, haben ein Zimmer geteilt. Sie wurden sogar zu Filmstars. In der Saison 1978/79 wurden sie ein Jahr von einem Filmteam begleitet, entstanden ist die Fußball-Doku "Profis – Ein Jahr Fußball mit Paul Breitner und Uli Hoeneß". Auf der Rückseite der DVD-Hülle ist ein nur allzu bekanntes Bild der beiden zu sehen: Breitner und Hoeneß liegen zusammen im Bett, Breitner hat ein Buch in der Hand und man könnte meinen, sie lesen sich gegenseitig eine Gute-Nacht-Geschichte vor.

Breitner zu Hoeneß: "Du hast hier gar nichts zu sagen"

Vier Jahre später kam es dann allerdings zum ersten Mal zum großen Knall zwischen den Bayern-Legenden. Hoeneß war gerade zum Manager des Klubs seines Herzens geworden. Die Bayern waren auf Südostasien-Reise, als es zum Ärger wegen einer Roten Karte für Breitner gekommen war. Zudem soll er Hoeneß die Fußballschuhe bei einem Streit vor die Füße geworfen haben, samt der Botschaft: "Du hast hier gar nichts zu sagen."

Es dauerte Jahre, bis sich die beiden Streithähne zumindest etwas annäherten. Paul Breitner wurde sogar wieder in die Bayern-Familie integriert, arbeitete bis 2017 erst als Scout und später als Markenbotschafter. Doch dann kam es am 19. Oktober 2018 zu einer der wohl legendärsten Pressekonferenzen der Fußball-Geschichte, als die Führungsetage des FC Bayern unter anderem auf die Presse eindrosch. Das gefiel wiederum Paul Breitner so gar nicht.

Im "Bayerischen Rundfunk" sagte er damals über die Wut-PK: "Mit diesem Auftritt haben sie die Arbeit kaputt gemacht, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat, um aus dem Arroganz-Image herauszukommen. Es geht immer um die Familie, die FC-Bayern-Familie. Und dann müssen die Kinder heute sagen: Für den Papa müssen wir uns jetzt mal gewaltig schämen." Eine klare Aussage – die nun aber wiederum den Bayern so richtig gegen den Strich ging.

Der Klub verbannte Breitner aus dem VIP-Bereich, Hoeneß legte ihm nach dessen Angaben sogar nahe, sich auf absehbare Zeit nicht mehr im Ehrengastbereich blicken zu lassen. Breitner damals zu "Bild": "Es gab einen Anruf von Herrn Dreesen (stellvertretender Bayern-Vorstand, Anm. d. Red.), mir werde von Uli Hoeneß nahegelegt, mich auf absehbare Zeit nicht im Ehrengast-Bereich blicken zu lassen. Ich habe ihm gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den einen oder anderen im Moment sowieso nicht sehen."

Breitner weiter: "Ich habe daraufhin beschlossen, meine zwei Ehrenkarten, die ich als Ehrenspielführer auf Lebenszeit besitze, zu Händen von Herrn Dreesen zurückzuschicken. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Freikarten will." Damit war das Tischtuch endgültig zerschnitten.

Bis jetzt. Bis zu den aktuellen Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge. Vielleicht besteht ja doch noch die Hoffnung auf ein Freundschafts-Comeback. In Beckenbauers Lied heißt es übrigens weiter: "Lass doch die anderen reden. Was kann uns schon geschehn. Wir werden heute und morgen nicht auseinander gehn."

Verwendete Quellen
  • Mit der Nachrichtenagentur SID
  • Bild.de: "Hoeneß verbannt Breitner von der Ehrentribüne" (kostenpflichtig)
  • Faz.de: "Warum Hoeneß und Breitner keine Freunde mehr sind"
  • Ntv.de: "Wie aus besten Freunden echte Feinde wurden"
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