Lothar Matthäus: "BVB muss über Reus, Hummels und Rose nachdenken"

Der BVB zeigt – wieder einmal – eine schwache Vorstellung in Augsburg. TV-Experte Lothar Matthäus fordert ein Ende des "In-Watte-Packens" und gratuliert dem FC Bayern sogar schon zur Meisterschaft.

Nach dem schwachen Auftritt von Borussia Dortmund am Sonntag beim 1:1 in Augsburg hat TV-Experte Lothar Matthäus vorzeitig zur Meisterschaft gratuliert und deutliche Kritik am BVB geäußert. Der Rekord-Nationalspieler schreibt in seiner Kolumne für Bezahlsender Sky: "Lieber FC Bayern, herzlichen Glückwunsch zur zehnten Deutschen Meisterschaft in Folge. Was für ein Erfolg. Respekt."

Matthäus legt sich angesichts von acht Punkten Rückstand der Schwarz-Gelben auf die Münchener schon jetzt fest: "Spätestens seit der nächsten blamablen Vorstellung von Borussia Dortmund – diesmal beim starken Abstiegskandidaten aus Augsburg – gibt es keine zwei Meinungen mehr."

"Peinliches Pokal-Pleiten-Triple"

Die Worte für den BVB fallen deutlich aus: "Dortmund hat in dieser Saison ein ganz besonders Triple errungen: Das Peinliche-Pokal-Pleiten-Triple."

Er stellt dabei die Führungsspieler und den erst vor der Saison verpflichteten Trainer infrage: "Man muss über Reus, Hummels, den Trainer und weitere Spieler nachdenken. Vielleicht ist ein Neuanfang das Beste, damit man sich nicht auch im nächsten Jahr gegen drittklassige Teams blamiert und die Meisterschaft im Februar entschieden ist."

Dortmund schied gegen St. Pauli aus dem DFB-Pokal aus, in der Champions League wurde man in einer Gruppe mit Ajax Amsterdam, Sporting Lissabon und Besiktas Istanbul nur Dritter. Letzte Woche dann das Europa-League-Aus gegen, so Matthäus, "das drittklassige Team der Glasgow Rangers".

"Es muss auch mal ohne Haaland gehen"

Ein weiteres Problem sieht Matthäus in der Abhängigkeit des aktuell verletzten Topstürmers Erling Haaland: "Bei allem Respekt vor diesen Vereinen und auch anderen Mannschaften, gegen die Borussia Dortmund nicht geliefert hat, muss es auch mal ohne Erling Haaland gehen."

Was ihn beim BVB besonders stört: "Das ständige In-Watte-Packen der hoch bezahlten Dortmund-Stars und auch des Trainers darf so nicht weitergehen."

Vielmehr fordert er: "Es muss nach der Saison ein klarer und sauberer Schnitt gemacht werden. Sollten die Bosse zu der Erkenntnis kommen, dass sie Marco Rose noch für den Richtigen halten, dann muss man sich von vier, fünf Spielern verabschieden."