Nach Spielabbruch Becherwurf: Bochumer Polizei verhört Verdächtigen

Auch vier Tage später dominiert der Abbruch der Partie Bochum gegen Gladbach die deutsche Fußballlandschaft. Der vermeintliche Becherwerfer könnte nun identifiziert sein. Die Polizei verhört einen 38-Jährigen – der sich allerdings bedeckt hält.
Nach dem Becherwurf-Skandal in der Fußball-Bundesliga hat die Polizei in Bochum einen Tatverdächtigen ermittelt und zur Sache verhört. Laut einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums hat sich der 38-jährige Bochumer aber "im Zuge der Vernehmung nicht zur Sache eingelassen".
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Im Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) war am Freitagabend Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann an der Seitenlinie aus einer der vorderen Reihen von einem Bierbecher am Kopf getroffen worden. Die Begegnung wurde nach knapp 70 Minuten zunächst unterbrochen und dann abgebrochen. Die Polizei ermittelt wegen "einer gefährlichen Körperverletzung".
Stellungnahme bis Mittwoch
Der VfL teilte am Montagnachmittag mit, "sämtliches vorliegendes Beweismaterial der Polizei übergeben" zu haben. Der Verein unterstütze die Ermittlungen "mit aller Kraft".
Auch der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Verein müsse bis zum Mittwoch eine Stellungnahme abgeben, teilte der VfL mit. Über die Spielwertung entscheidet das DFB-Sportgericht. Dem Aufsteiger droht ein Geisterspiel.
Es war der achte Spielabbruch in der Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden.
- Nachrichtenagentur dpa