Vorwurf des Rassismus Nach Nicht-Nominierung: Benzema attackiert Deschamps

Karim Benzema ist erwartungsgemäß nicht für die EM nominiert worden. Nun hat der Star von Real Madrid schwere Vorwürfe gegen Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps erhoben. "Er hat sich dem Druck einer rassistischen Partei in Frankreich gebeugt", sagte der Angreifer von Real Madrid der spanischen Sportzeitung "Marca".
Der Stürmer spielte damit auf die jüngsten Wahlerfolge des rechtspopulistischen Front National an.
"Ich weiß nicht, ob es allein die Entscheidung von Didier war, denn ich komme sehr gut mit ihm zurecht. Genauso mit Verbandspräsident Noel Le Graet und jedem anderen", führte der 28-Jährige aus und erklärte: "Sie sagten mir, dass ich nicht nominiert werden kann, in Ordnung. Aber auf sportlicher Ebene verstehe ich das nicht. Und auf juristischer Ebene gelte ich solange als unschuldig, bis meine Schuld erwiesen ist."
Im Dezember aus der Nationalelf ausgeschlossen worden
Der Profi von Real Madrid war im Dezember aus der Nationalelf ausgeschlossen worden, nachdem Bekannte Benzemas dessen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena (Olympique Lyon) mit einem Sexvideo erpresst hatten.
Benzema soll auf Valbuena Druck ausgeübt haben, das geforderte "Schweigegeld" von 150.000 Euro zu zahlen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Mittelfeldspieler Valbuena fehlt ebenfalls im 23-köpfigen Aufgebot des zweimaligen Europameisters für das Turnier im eigenen Land (10. Juni bis 10. Juli).
Erst vor wenigen Tagen hatte der frühere französische Nationalstürmer Eric Cantona im "Le Journal du Dimanche" ähnliche Vorwürfe gegen seinen einstigen Nationalmannschaftskollegen Deschamps erhoben. Dieser habe Benzema und Hatem Ben Arfa von OGC Nizza wegen ihrer nordafrikanischen Herkunft nicht berufen, sagte Cantona. Deschamps hatte daraufhin seine Anwälte eingeschaltet.