DFB: Nationalspielerin Jule Brand von Ralf Kellermann scharf kritisiert

Mit dem VfL Wolfsburg steckt Nationalspielerin Jule Brand in einer kleinen Krise. Der Sportdirektor des Klubs nahm nun auch die 21-Jährige in die Pflicht – und kritisierte sie öffentlich.

Sportdirektor Ralf Kellermann von Pokalsieger VfL Wolfsburg hat Nationalspielerin Jule Brand mit deutlichen Worten kritisiert. "Wenn Jule eine Top-Spielerin werden will, muss sie hart an sich arbeiten und zu 100 Prozent für den Fußball leben. Bei dem, was alles auf sie einprasselt, ist das nicht so einfach. Wir helfen Jule bestmöglich, aber ihr Umfeld können wir nicht beeinflussen", sagte Kellermann dem "Kicker".

"Hat keinen Weg gefunden, ihr Potenzial auf den Platz zu bringen"

Der 21-jährigen Brand, die 2022 von der TSG Hoffenheim nach Niedersachsen gewechselt war, wird eine große fußballerische Zukunft zugetraut. Zuletzt waren die Leistungen der Offensivspielerin aber schwach, wie auch Kellermann bemängelt. "Jule hat keine Konstanz in ihren Leistungen, deutet immer wieder ihr Potenzial an, hat aber noch keinen Weg gefunden, dieses Potenzial verlässlich auf den Platz zu bringen", sagte der 55-Jährige, der einen potenziellen Wechsel zum DFB dementierte, über die Vize-Europameisterin.

Beim Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona im Juni hatte Brand 90 Minuten auf der Bank gesessen. Bei der WM in Australien hatte sie in allen drei Vorrundenspielen zwar in der Startelf gestanden, nach einem furiosen Auftaktsieg gegen Marokko (6:0) aber wie das gesamte Team stark abgebaut.

Kellermann sieht beim VfL, der zuletzt erstmals seit 2012 die Gruppenphase der Champions League verpasst und am Wochenende das Topspiel bei Bayern München verloren hatte, derzeit allerdings einige Spielerinnen, "die weit unter Normalform" agieren. In der Tabelle liegen die Wölfinnen nach sechs Spieltagen einen Zähler hinter Titelverteidiger Bayern München.