Frauen-WM 2023: Nächstes Auswärtsspiel für DFB-Elf? "Nicht verwunderlich"

Sieben Jahre lang schnürte Thomas Broich für Brisbane die Schuhe. Am Donnerstag spielt Deutschland dort gegen Südkorea. Was das DFB-Team dort erwartet, hat er t-online verraten.

Aus Brisbane berichtet Noah Platschko

Australien-Experte Thomas Broich rechnet mit dem nächsten Auswärtsspiel für die DFB-Frauen bei der WM in Australien. "In Brisbane leben viele Asiaten. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn die Südkoreanerinnen stark unterstützt würden. Die deutsche Community in Brisbane ist überschaubar", so der einstige Bundesliga-Profi im Gespräch mit dem Nachrichtenportal "t-online".

Broich spielte von 2010 bis 2017 bei Brisbane Roar, gewann dort die Meisterschaft und wurde gar als Fußballer des Jahrzehnts ausgezeichnet. "Sportlich war Brisbane Roar meine schönste Station. Mir war es vergönnt, im Spätherbst meiner Karriere Titel zu sammeln", erinnert sich der heute 42-Jährige gerne an seine Zeit "Down Under" zurück.

Fußball-Depression zieht ihn nach Australien

Und mehr als das. "Ich habe mich durch die Erfolge und unseren spektakulären Spielstil wieder mit dem Fußball versöhnt", berichtet er. Broich spielte Ende der Nullerjahre für den 1. FC Köln und den 1. FC Nürnberg, verlor dort aber die Freude und Lust am Fußballspielen. Im Dokumentarfilm "Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen", der Broichs Geschichte als großes Nachwuchstalent in Deutschland erzählt, sprach er sogar von einer Fußball-Depression.

In Australien fand er wieder die Freude am Leben und am Ballspiel. "Die Leute sind sehr freundlich, optimistisch und relaxed. Der Outdoor-Lifestyle in der Stadt ist großartig. Sommerliche Temperaturen selbst im Winter, viel Livemusik und gutes Essen", verliert der aktuelle "Leiter Methodik" von Hertha BSC nur positive Worte über seine zwischenzeitliche Wahlheimat.

Einer, der ihn 2010 überzeugte, den Schritt nach Australien zu wagen, ist der heutige Tottenham-Trainer Ange Postecoglou. "Er war mein großer Mentor und hat mich nachhaltig geprägt – sowohl auf als auch neben dem Platz". Aktuell ist Postecoglou im Rahmen des potenziellen Harry-Kane-Transfers von Tottenham Hotspur zum FC Bayern immer wieder Thema in der deutschen Medienlandschaft.