t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballFrauenfußballFrauenfußball-WM

Frauen-WM: Australien-Trainer Tony Gustavsson wird zum Held des Landes


Mit Australien rockt er die WM
Der Held eines ganzen Landes


Aktualisiert am 14.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Tony Gustavsson: Er träumte zwischenzeitlich vom Titel.Vergrößern des Bildes
Tony Gustavsson: Er träumt vom Titel. (Quelle: IMAGO/Patrick Hoelscher/News Images)

Obwohl Australien zu den besten Nationen der Welt gehört, schafften sie es noch nie ins Halbfinale einer WM. Doch dann kam plötzlich Tony Gustavsson.

Mit den "Matildas" hat er bei der Fußball-WM der Frauen schon drei Top-Nationen ausgeschaltet: Tony Gustavsson. Als Trainer der australischen Nationalmannschaft hat er Kanada, Dänemark und Frankreich geschlagen. Und jetzt steht ihm mit England der nächste Turnierfavorit auf der Zielgeraden Richtung Finale der Heim-WM im Wege.

Es wäre der nächste, absolute Höhepunkt der vergangenen Wochen. Was ihm jetzt allerdings schon keiner mehr nehmen kann: Er hat ein ganzes Land in Aufbruchstimmung versetzt, eine Euphorie entzündet, von der Australien noch eine lange Zeit zehren kann. "Ich bin wirklich davon überzeugt, dass diese Mannschaft in vielerlei Hinsicht Geschichte schreiben kann, nicht nur, indem sie Fußballspiele gewinnt", prognostizierte Gustavsson.

Und das alles, obwohl er mit seiner Mannschaft schon vor dem Aus stand. Das zweite Gruppenspiel verlor Australien nämlich knapp mit 2:3 gegen Nigeria.

"Will den Schwung nicht unterbrechen"

Zum ersten Mal stand Tony Gustavsson heftig in der Kritik, weil er erst beim Stand von 1:3 anfing, Wechsel vorzunehmen. "Ich denke, wenn er auf die Auswechslungen zurückblickt, die er vorgenommen hat, wird er mit etwas Bedauern zurückblicken", sagte der ehemalige Nationalspieler Mark Schwarzer beim Sportkanal Optus. Auch die frühere Auswahlspielerin Amy Chapman bemängelte, dass Stürmerin Alex Chidiac erst in der 85. Minute ins Spiel kam. "Chidiac hat wirklich einen Unterschied gemacht, das hätten wir 15 Minuten früher gebraucht", sagte Chapman.

Der gebürtige Schwede Gustavsson räumte später ein, womöglich zu lange mit den Auswechslungen gewartet zu haben: "Wir hatten Schwung, und manchmal will man den Schwung nicht unterbrechen, indem man auswechselt", sagte er bei der Pressekonferenz nach der knappen Pleite.

Das Team stand auf der Kippe. Sollte die WM schon vorzeitig enden? Wie man weiß: nein. Aus eigener Kraft schafften es Gustavsson und seine Mannschaft mit einem unglaublichen 4:0-Erfolg gegen Kanada ins WM-Achtelfinale einzuziehen, ehe nach einer souveränen Leistung gegen Dänemark (2:0) sogar das Viertelfinale wartete. Der Gegner: Frankreich.

Ein altes Gefühl

Wirkliches Losglück kann man das alles nicht nennen. Aber Australien ließ sich von der Welle der Fans tragen und schaffte es nach 120 torlosen Minuten und dem längsten Elfmeterschießen, welches jemals (7:6) stattgefunden hat, ins Halbfinale. Das gab es in Australiens Geschichte noch nie. Und Gustavsson? Er war der erneute Stratege dieses Erfolges.

Ob vor den Bildschirmen zu Hause, auf den Stadionrängen, in Bars oder beim Public Viewing – Millionen Fans feierten frenetisch den Sieg, den auch Gustavsson möglich gemacht hatte. Der sympathische Schwede wurde emotional: "Die Courage, die alle gezeigt haben, ist unglaublich. Hier geht es nicht um die Medaille, hier geht es um das Herz, das schlägt. Und um das Herz, das in diesem Land schlägt." Und noch einmal: "Thank you!"

Übrigens: Sollte es Tony Gustavsson mit Australien wirklich ins Finale schaffen und den Titel holen, wäre es kein neues Gefühl für den früheren Stürmer des Sundvalls FF und Östersunds FK. Mit den USA hatte er bereits 2015 und 2019 als Assistent der damaligen Trainerin Jill Ellis den WM-Titel geholt.

Kein neues Gefühl, aber wohl ein noch besondereres. Denn, dass Australien am Ende vielleicht wirklich den WM-Pokal gen Himmel stemmt – eine Vorstellung, die es so vor wenigen Wochen noch nicht gab.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
  • stuttgarter-zeitung.de: "Ganz Australien liegt seinen Matildas zu Füßen"
  • matildas.com.au: Profil von Tony Gustavsson (englisch)
  • sportingnews.com: "Who is Matildas coach Tony Gustavsson? Australia manager's record and playing style with World Cup hosts" (englisch)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website