FC Bayern: Werden Harry Kane, Manuel Neuer & Co. rechtzeitig fit für den BVB?

Vor dem wichtigen Spiel gegen Dortmund hat der FC Bayern erneut große Verletzungssorgen. Vor allem Kane und Neuer sind fraglich, damit aber nicht die einzigen.

Das, was zu Beginn dieser Woche auf der Vereinsanlage der Säbener Straße zu beobachten war, gibt dem FC Bayern durchaus Grund zur Hoffnung. Nach seiner vorzeitigen Rückkehr von der englischen Nationalmannschaft stand Harry Kane, der angeschlagene Kapitän der "Three Lions", nämlich schon wieder auf dem Trainingsplatz.

Unter der Anleitung von Fitnesschef Prof. Dr. Holger Broich absolvierte Kane dort am Montagvormittag eine Einheit mit dem Ball. Bei bestem Frühlingswetter sah man nicht nur die Sonne, sondern auch den 30-jährigen Stürmerstar dabei strahlen. Und ihn auch schon wieder mit seinem lädierten linken Fuß gegen den Ball treten. Beim 5:2 im Ligaspiel in Darmstadt hatte er sich vor mehr als einer Woche eine Blessur am Sprunggelenk zugezogen.

Trotzdem reiste der Toptorjäger der Münchner zur Nationalmannschaft, um sich dort weiter behandeln zu lassen und als Kapitän bei der Mannschaft zu sein. Ein Einsatz kam aber schon am Samstag gegen Brasilien nicht zustande. Auch den Test am Dienstag gegen Belgien verpasst er nun und arbeitet stattdessen in München an seiner Rückkehr für das Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker bei t-online).

Bayern-Trio trainiert individuell

Das gilt auch für Raphaël Guerreiro, der am Montag erstmals wieder individuell mit dem Ball trainierte. Auch der Portugiese hatte sich gegen Darmstadt verletzt und einen kleinen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel erlitten.

Flügelspieler Kingsley Coman und Außenverteidiger Noussair Mazraoui konnte man am eigentlich trainingsfreien Montag bei einer Extraschicht an der Säbener Straße beobachten. Das Duo ist nach seinen Verletzungen bereits wieder im Teamtraining. Coman hatte Ende Januar im Spiel gegen den FC Augsburg einen Innenbandriss im linken Knie erlitten, seitdem fehlte er den Bayern. Mazraoui war seit Mitte Februar durch einen Faserriss ausgefallen.

Fragezeichen hinter Kane, Neuer, Guerreiro und Pavlović

Noch nicht wieder zurück auf dem Trainingsplatz ist dagegen Manuel Neuer. Der 37-Jährige war wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich vorzeitig von der deutschen Nationalelf abgereist und hatte damit sein Comeback als Nummer eins verpasst. Neuer wird allerdings ebenso wie Kane täglich an der Säbener Straße behandelt.

Auch das DFB-Debüt von Aleksandar Pavlović war aus gesundheitlichen Gründen geplatzt. Eine Mandelentzündung, wegen der er Anfang dieser Saison schon einmal für mehrere Wochen ausgefallen war, setzte ihn außer Gefecht. Ob der 19-Jährige, dessen Stern im Hinspiel in Dortmund (4:0) aufgegangen war, am Samstag beim Wiedersehen mit dem BVB spielen kann, ist genau wie bei Neuer, Kane und Guerreiro noch unklar – aber auch nicht ausgeschlossen. Es wird in allen vier Fällen ein Wettlauf gegen die Zeit.

Chefcoach Thomas Tuchel wird jedenfalls kein Risiko eingehen. Noch deutlich wichtiger als die Dortmund-Partie ist schließlich das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale beim FC Arsenal am 9. April. Da brauchen Tuchel und die Bayern ihre Stars in Bestform.

Trotz Sperre: Sané reist zur Nationalelf

Das gilt freilich auch für Leroy Sané. Aufgrund seiner Rotsperre verpasst der 28-Jährige die beiden DFB-Länderspiele. "Natürlich wäre ich gerne bei den Spielen gegen Frankreich und Holland dabei gewesen", sagte Sané der "Bild", kündigte gleichzeitig aber an: "Ich will die Zeit jetzt nutzen, um körperlich für den Saison-Endspurt in einem Top-Zustand zu sein."

In den vergangenen Wochen hatte Tuchel immer wieder davon gesprochen, dass der Flügelspieler nur unter Schmerzen gespielt habe. In der Länderspielpause lässt sich Sané nun an seiner lädierten Leiste und Patellasehne behandeln und absolviert jeden Tag ein Reha-Training.

Das Saisonfinale mit Bayern ist dabei genauso in seinem Hinterkopf wie die Heim-EM im Sommer. Letzteres dokumentiert er auch damit, dass er trotz seiner Sperre am Dienstag nach Frankfurt zur Nationalelf nachreisen und damit Nähe zu seinen Teamkollegen und Bundestrainer Julian Nagelsmann demonstrieren will. Bei dem Spiel gegen die Niederlande wird er im Stadion sein und im Vorlauf wohl auch dem übertragenden TV-Sender RTL für ein Interview zur Verfügung stehen.