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WM 2018: Die zwei Gesichter von Kolumbiens James Rodriguez


Was fehlt im Verein?
Die zwei Gesichter von James Rodriguez

Von Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 26.06.2018Lesedauer: 3 Min.
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James Rodriguez: Mit zwei Torvorlagen führte er Kolumbien zum Sieg gegen Polen.Vergrößern des Bildes
James Rodriguez: Mit zwei Torvorlagen führte er Kolumbien zum Sieg gegen Polen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Er hat es schon wieder getan: Mit einer herausragenden Leistung hat James Rodriguez Kolumbien gegen Polen zum Sieg geführt. Bei der WM zählte er schon 2014 zu den besten Spielern. In den vier Jahren dazwischen konnte er diese Leistungen nicht immer abrufen.

Im Viertelfinale war bei der WM 2014 Schluss für Kolumbien. Brasiliens Spieler trösteten einen weinenden James Rodriguez, nachdem er mit seinem Team am damaligen Gastgeber gescheitert war. Bilder, die um die Welt gingen. Auch wenn es mit dem Erfolg mit Kolumbien nicht klappte, für James persönlich konnte die WM kaum besser laufen. In fünf Einsätzen erzielte er sechs Tore und bereitete zwei vor.

Er gewann den "Goldenen Schuh" als bester Torschütze, erzielte das schönste Tor des Turniers und wurde mit Lob überschüttet. Sogar Argentinien-Legende Diego Maradona forderte den "Goldenen Ball" als bester Spieler für James – nicht für Landsmann Lionel Messi. Und das zurecht: Neben seiner herausragenden Zahl an Scorer-Punkten glänzte James auch im Dribbling und in der Kreation von Chancen. In beiden Statistiken lag er vorne.

Ein Held in der Heimat

Nachdem er bei der WM 2018 aufgrund kleiner Probleme in der Wade gegen Japan nur als Joker zum Einsatz kam, stand James beim 3:0 im zweiten Gruppenspiel gegen Polen in der Startelf. Gegen das Team um Robert Lewandowski zeigte er, dass er der Schlüsselspieler Kolumbiens ist. Fast jeder Angriff ging über James. Mit ihm lief das Passspiel flüssiger und vor allem genauer. Mit zwölf überspielten Verteidigern pro Spiel zählt er zu den effektivsten Spielern des bisherigen Turniers.

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In seiner Heimat wurde er nach dem Spiel sofort als Held gefeiert. Mit der Rückkehr von "El Diez" (Nummer zehn) kam der Erfolg zurück nach Kolumbien. Dabei stellt sich bei distanzierter Betrachtung die Frage, was James auf Vereinsbasis in den letzten Jahren fehlte, dass er diese Leistungen in der Form nicht immer abrufen konnte. Braucht er einfach die große Bühne?

Kein Platz bei Real

Die Antwort für James' unterschiedliche Leistungen liegt wie so oft im System. Bei Kolumbien ist alles auf ihn zugeschnitten, kaum ein Angriff läuft nicht über den offensiven Mittelfeldakteur. Er kann sich immer im Zentrum aufhalten, von wo er das Spiel steuern und sich selbst am besten einbringen kann. Des Weiteren werden ihm auch viele Freiheiten gelassen. Oft kann James in Eins-gegen-Eins-Situationen gehen und freie Räume bespielen.

Bei Real Madrid konnte er das nicht. Sowohl unter Trainer Carlo Ancelotti als auch unter Zinédine Zidane gab es meist keinen Platz auf der "Zehn". Beide Trainer favorisierten ein 4-3-3-System, indem die Spielgestaltung aus dem zentralen Mittelfeld gesteuert wurde. In den meisten Fällen musste James also auf die "Acht" oder auf die Außen ausweichen. Auch dort spielte er gut, konnte jedoch nicht so brillieren wie bei Kolumbien. In den wichtigen Spielen, wie den Champions-League-Finals 2016 und 2017 kam er nicht zum Einsatz.

Unter Heynckes wieder der Alte

Vom Wechsel zum FC Bayern erhoffte er sich mehr. Ancelotti kannte er bereits aus Madrid und auch wenn dieser bei Real nicht das ideale System für James spielte, verstand sich der Kolumbianer gut mit dem Trainer. Doch beim deutschen Rekordmeister fand er zu Beginn nicht wirklich in die Spur. Die Hinrunde verlief eher enttäuschend. Nach Ancelottis Entlassung kamen sogar Wechselgerüchte auf.

Doch Bayern-Trainer Jupp Heynckes gewann James für sich und setzte in der Rückrunde auf ihn. Abgesehen von einer kleinen Verletzungspause im Frühjahr zählte "El Diez" auch zur Stammelf. In den meisten Spielen durfte er auf seiner Lieblingsposition ran. Mit fünf Toren und sieben Vorlagen in elf Bundesliga-Einsätzen sowie einem Tor und einer Vorlage im wichtigen Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid dankte James es ihm und war als der Superstar von der WM 2014 wieder zu erkennen. Und nun in Russland stellt der 26-Jährige unter Beweis, dass er immer noch der Alte ist. Wie lange das anhält, hängt von Niko Kovac' Planungen mit James beim FC Bayern ab.

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