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Nationalmannschaft: Ohne Spieler des FC Bayern – die Zeit der Legionäre


DFB-Stars im Ausland
Länderspiel gegen Türkei: Die Zeit der Legionäre

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

Aktualisiert am 07.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Kai Havertz (l.) und Robin Koch: Die beiden Nationalspieler wagten im Sommer den Schritt auf die Insel.Vergrößern des Bildes
Kai Havertz (l.) und Robin Koch: Die beiden Nationalspieler wagten im Sommer den Schritt auf die Insel. (Quelle: Bernd Müller/imago-images-bilder)

Neun Spieler des DFB-Kaders sind derzeit bei Vereinen im Ausland aktiv. Sie alle wagten den Schritt raus aus der Bundesliga. In Abwesenheit des Bayern-Blocks kommt für einige die Chance, sich zu zeigen.

Etwas mehr als zehn Jahre ist es her, dass die Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika Bronze holte. Das Team von Joachim Löw begeisterte mit schnellem Offensiv- und Umschaltspiel, schlug England im Achtelfinale (4:1) und Argentinien im Viertelfinale (4:0) klar. Erst im Halbfinale war gegen den späteren Sieger Spanien für die Löw-Elf Schluss.

Das besondere am damaligen Kader: er bestand nur aus Spielern, die in Deutschland ihr Geld verdienten. Größen wie Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil oder Lukas Podolski schnürten für den FC Bayern, Werder Bremen oder den 1. FC Köln die Schuhe statt für Manchester United, Real Madrid oder den FC Arsenal.

Neun Legionäre im DFB-Team

Schaut man nun auf die Nationalmannschaft, so hat sich das Blatt um 180 Grad gewendet. Gleich neun Akteure des aktuellen 28-Mann-Kaders des Bundestrainers spielen im Ausland, darunter auch der jüngst zu Leeds United gewechselte Robin Koch.

"Für mich war es wichtig, mich in der wohl besten Liga der Welt zu beweisen. Die Premier League ist noch einmal ein Stück weit herausfordernder als die Bundesliga. Darum ist sie für viele Spieler extrem reizvoll", begründete Koch bei einem Medientermin auf Nachfrage von t-online seinen Schritt ins Ausland.

Koch feierte vor knapp einem Jahr (am 9.Oktober 2019) sein Debüt für die Nationalelf – und hofft, im Test gegen die Türkei am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker auf t-online) auf seinen vierten Einsatz. "Das war der größte Moment in meiner Fußballerkarriere", erinnerte sich Koch an sein Debüt. Gut möglich, dass in Abwesenheit des Bayern-Blocks um Innenverteidiger Niklas Süle Koch von Löw eine erneute Bewährungschance bekommt.

Die Spieler des FC Bayern und RB Leipzig sowie Toni Kroos reisten am Dienstagabend zur Nationalmannschaft und werden erst für die Nations-League-Spiele gegen die Ukraine und die Schweiz zur Verfügung stehen.

Draxler: "Immer eine Option, in die Bundesliga zurückzukommen"

Linksverteidiger Robin Gosens, der erst im September sein Debüt für das Nationalteam feierte und mit Atalanta Bergamo furios in die Saison startete, schwärmte ebenso von seiner Profi-Zeit im Ausland. "Das ist ein großer Schritt zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Eine neue Kultur kennenzulernen ist enorm wichtig, so wird man zum kompletten Menschen. Allein die Möglichkeit, eine neue Sprache zu lernen, ist gigantisch", so der 26-Jährige, der sich im Nationalteam auf der Linksverteidigerposition festspielen will.

Auch Julian Draxler, der am Mittwoch gegen die Türkei als Kapitän auflaufen wird, spielt bereits seit Januar 2017 im Ausland bei Paris – konnte sich aber weder dort noch unter Löw zum absoluten Stammspieler hocharbeiten. Ein Last-Minute-Wechsel zu einem anderen Klub hat sich am Montag zerschlagen. Auch weil, so Draxler, "viele Mannschaften nicht das nötige Geld hätten, die Ablöse zu bezahlen, die von PSG verlangt wurde."

Eine Rückkehr in die Bundesliga sei immer eine Möglichkeit, so Draxler auf Nachfrage von t-online: "Ich verfolge die Bundesliga natürlich extrem. Das ist die Heimat, da guckt man immer, was passiert. Für mich ist es immer eine Option, in die Bundesliga zurückzukommen." Draxler betonte jedoch: "Ich wollte in diesem Jahr keinen Schnellschuss machen."

Die Bundesliga gerade erst verlassen hat Chelseas Neuzugang Kai Havertz, der sich "wahnsinnig freut", wieder bei der Nationalmannschaft zu sein. Noch bei den Länderspielen im September war der 21-Jährige freigestellt worden, um seinen Wechsel nach London zu finalisieren.

"Es war schwierig für mich, weil ich kaum Vorbereitungszeit hatte", berichtete Havertz auf der Pressekonferenz vor dem Türkei-Spiel von seinen Startproblemen bei den "Blues". "Es ist eine komplett andere Liga, viel intensiver. Ich habe gemerkt, dass die Spiele sehr anstrengend sind. Für mich persönlich war es ein großer Schritt, mein Umfeld und meine Familie zu verlassen. Da dauert die Akklimatisierung etwas länger", so Havertz, der dennoch positiv in die Zukunft blickt, "Ich denke, dass es die letzten Spiele bergauf ging. Auch der Hattrick im Ligapokal hat mir sehr geholfen."

Koch, Gosens, Draxler und Havertz. Vier von neun Legionären in den Reihen des DFB-Teams, die unter Löw noch ihre finale Rolle finden müssen. Vielleicht schon an diesem Mittwoch gegen die Türkei.

Verwendete Quellen
  • Persönliche Gespräche mit den Nationalspielern
  • Profile der Nationalspieler auf transfermarkt.de
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