"Ronaldos Versagen": Kritik am Superstar nach Juves Aus
Turin (dpa) - Die Geschichte von Cristiano Ronaldo und der Champions League war lange eine Liebesgeschichte. Seit dem Wechsel des Superstars zu Juventus Turin wird sie immer mehr eine sportliche Pleitenstory.
Gegen den FC Porto schied Ronaldo im dritten Versuch mit Juve bereits zum dritten Mal frΓΌh in der K.o.-Phase der KΓΆnigsklasse aus. Vom Glanz frΓΌherer Tage, als der Portugiese mit Manchester United und Real Madrid fΓΌnf Titel in der Champions League feierte, ist beim RekordtorschΓΌtzen nicht mehr viel zu spΓΌren.
Nach dem bitteren Achtelfinal-Aus in der VerlΓ€ngerung sieht sich der 36-JΓ€hrige sogar heftiger Kritik ausgesetzt. "Ronaldo unter Anklage" schrieb die "Gazzetta dello Sport" und "La Repubblica" sprach von "Ronaldos Versagen".
Eigentlich sollte der AusnahmefuΓballer das entscheidende Puzzleteil auf dem Weg zum sehnlichst erwarteten dritten KΓΆnigsklassen-Triumph Juves in der Vereinshistorie werden. Seit 1996 wartet der italienische Serienmeister auf einen Titel im prestigetrΓ€chtigsten aller europΓ€ischen Clubwettbewerbe. Doch nach Ronaldos Wechsel zu Juventus im Sommer 2018, schied die Mannschaft einmal im Viertelfinale und zweimal im Achtelfinale aus. Die Gegner hieΓen dabei nicht Real Madrid, FC Barcelona oder Manchester City, sondern Ajax Amsterdam, Olympique Lyon und nun FC Porto. Auch das sorgt fΓΌr Frust.
Gegen Porto erwischte der fΓΌnfmalige WeltfuΓballer tatsΓ€chlich nicht seinen besten Tag. Ronaldo trumpfte nicht so auf, wie man es von ihm in wichtigen Spielen fΓΌr Real viele Jahre gewohnt war. Das Ausscheiden nur an ihm festzumachen, wΓ€re trotzdem nicht wirklich gerecht. Zu viele Faktoren spielten in der spektakulΓ€ren Partie, in der Juve Pfosten und Latte traf und Merih Demiral einen unnΓΆtigen Elfmeter verursachte, eine Rolle.
"Wir haben vier Fehler gemacht in den beiden Partien, und im Achtelfinale der Champions League ist das viel", sagte Turins Trainer Andrea Pirlo. Mehr als eine Stunde spielte sein Team in Γberzahl. Der 3:2-Sieg nach einem Doppelpack von Federico Chiesa und einem Kopfballtor Adrien Rabiots reichte am Ende nach dem 1:2 im Hinspiel wegen der AuswΓ€rtstorregel knapp nicht fΓΌr das Viertelfinale.
"Ich bin wirklich enttΓ€uscht, weil wir es verdient gehabt hΓ€tten, weiterzukommen, besonders nach unserer Leistung in der zweiten Halbzeit", sagte Chiesa. Der 23-JΓ€hrige stellte jedoch auch fest: "Wir dΓΌrfen keine Ausreden suchen: Wir hΓ€tten weiterkommen sollen, und wir haben es nicht geschafft."