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Marko Marin ist von der großen Bühne verschwunden


Neuanfang mit Schwierigkeiten
Marko Marin ist von der großen Bühne verschwunden

t-online, jos

09.01.2016Lesedauer: 3 Min.
Marko Marin (vorne) spielt jetzt für den türkischen Klub Trabzonspor.Vergrößern des BildesMarko Marin (vorne) spielt jetzt für den türkischen Klub Trabzonspor. (Quelle: dpa-bilder)
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Ist das Glas für Marko Marin halbvoll oder halbleer? Der mittlerweile 26-jährige Offensivspieler würde aktuell wohl Antwort eins präferieren. Nachdem seine Karriere in den letzten Jahren rasant abwärts ging, hat der frühere Nationalspieler es beim türkischen Klub Trabzonspor zumindest wieder geschafft, halbwegs regelmäßig Spielpraxis zu bekommen.

Seit 2012 hat sich der frühere Bremer zum Wandervogel entwickelt. Chelsea, Sevilla, Chelsea, Florenz, Chelsea, Anderlecht und dann wieder Chelsea lauteten seine Stationen. Er ist bis zum 30. Juni 2017 vertraglich noch immer an die Blues gebunden und schlug deswegen zwischendurch immer wieder in London auf. Verwendung hatten die Verantwortlichen dort keine für ihn. Dass sich das ändert, glaubt selbst in seinem Umfeld niemand mehr.

Nicht unumstritten, aber regelmäßig auf dem Feld

Seit Sommer reüssiert das einstige Supertalent in der türkischen Süper Lig. Unumstritten ist er dort allerdings nicht. Obwohl die Liga eher für alternde Stars bekannt ist, die nochmal viel Geld verdienen wollen. Marin dagegen ist im besten Fußballer-Alter.

In zwölf von 17 Ligaspielen durfte er mitmischen, erhielt 611 Minuten Spielzeit, erzielte einen Treffer und bereitete drei weitere Tore vor. Von den Leistungsdaten her also bei positiver Sichtweise ein befriedigendes Zwischenzeugnis. Für Marin ist diese Bilanz allerdings als Fortschritt zu werten.

Auch in der Türkei hemmt ihn des öfteren sein Körper, kleinere Verletzungen machen ihm den Weg zum Leistungsträger und unumstrittenen Stammspieler zusätzlich schwer. Ebenso wie bereits auf seinen letzten Stationen.

Ganze sechs Einsätze – davon keiner über die vollen 90 Minuten – konnte Marin im ersten Halbjahr 2015 in der international nur zweitklassigen belgischen Jupiler Pro League vorweisen. Tore oder Vorlagen dort: Fehlanzeige.

"Teures Fiasko"

Von einem "teuren Fiasko", schrieb die belgische Zeitung "Het laatste Nieuws". Der Verein sah von einem möglichen Kauf nach Ende der Leihe ab. Ein Tiefschlag für den sensiblen Techniker, der im Sommer einmal mehr vor der Frage stand, wie es weitergehen soll. Er wählte ganz bewusst als nächste Station die Türkei, um ohne allzu großen medialen Rummel wieder Einsatzzeiten sammeln zu können.

Der 26-Jährige ist damit vorerst von der ganz großen Bühne verschwunden. Die Frage, ob er bei seiner Karriereplanung Fehler gemacht hat, stellt er sich dennoch nicht. "Ich bin zufrieden. Ich habe bei Topklubs gespielt, zweimal die Europa League gewonnen. Nur das vergangene Jahr war wirklich schlecht", sagte er jüngst der "Welt am Sonntag".

Eine Sichtweise, die nachvollziehbar ist, aber nicht unbedingt der Realität entspricht. Marin steckt in der Sackgasse, seit er 2012 Werder Bremen in Richtung FC Chelsea London verlassen hat. Bereits damals hatten zahlreiche Experten prophezeit, der schmächtige Offensivspieler werde sich im Edelkader des damals amtierenden Champions-League-Siegers sowie in der körperbetonten englischen Premier League nicht durchsetzen können.

Vom "German Messi" zum Transferflop

Sie behielten recht: Lediglich sechs Einsätze standen für ihn am Ende der Saison 2012/2013 zu Buche, mit insgesamt 144 Minuten Spielzeit. Das Boulevardblatt "The Sun", dass Marin zu seinem Antritt in London als "The German Messi" gefeiert hatte, listete ihn am Ende der Saison als einen der zehn größten Transferflops der Saison auf. Seine Ausleihen brachten ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg. Das Niveau in Sevilla, Florenz und selbst in Anderlecht war zu hoch für ihn.

"Will nicht jedes Jahr den Klub wechseln"

Marin wird nach Ende seiner Leihe im nächsten Sommer einmal mehr vor der Frage stehen, wo seine fußballerische Zukunft liegt. Auch wenn aktuell ein Interesse von Galatasaray Istanbul kolportiert wird.

"Ich wünsche mir, wieder fester Teil einer Mannschaft zu sein", sagte Marin jüngst der "Welt". "Ich will nicht meine ganze Karriere lang jedes Jahr den Klub wechseln."

Vielleicht bietet ihm ja Trabzonspor ein dauerhaftes Engagement an. Sportlich müsste Marin dazu aber wohl noch eine Schippe drauflegen. Bis dahin bleibt ihm allenfalls Zweckoptimismus: "Ich habe nie daran gedacht, aufzuhören. Das Beste kommt noch. Da bin ich mir sicher."

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