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FC Liverpool: Gründe für die erste Krise von Jürgen Klopp bei den "Reds"


Fünf Ligaspiele ohne Sieg
Die Gründe für Klopps Liverpool-Krise

Von Benjamin Zurmühl

23.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Jürgen Klopp: Der Liverpool-Trainer durchlebt aktuell eine schwierige Phase.Vergrößern des Bildes
Jürgen Klopp: Der Liverpool-Trainer durchlebt aktuell eine schwierige Phase. (Quelle: PA Images/imago-images-bilder)

Jürgen Klopp und der FC Liverpool taumeln aktuell durch die Premier League. Die Tabellenspitze haben die "Reds" längst verloren, die Stimmung ist im Keller. Der aktuelle Misserfolg kam aber nicht aus dem Nichts.

Ein guter Verlierer ist Jürgen Klopp nicht. Aber das würde er selbst auch nicht behaupten. Er will unbedingt gewinnen und wenn ihm das nicht gelingt, dann kann er seinen Frust kaum verbergen. Historisch war seine Pressekonferenz in der vergangenen Saison, als sein FC Liverpool zuhause gegen Atlético Madrid aus dem Champions-League-Achtelfinale flog. "Wenn ich all die Dinge sagen würde, die mir durch den Kopf gehen, würde ich wie der schlechteste Verlierer der Welt aussehen", sagte er damals.

Und wahrscheinlich geht es ihm auch aktuell immer wieder so. Denn ähnlich wie Atlético damals machen es dem deutschen Trainer die Gegner in der Premier League mit einer defensiven, destruktiven Spielweise schwer. Ob nun am Donnerstag gegen Burnley oder zuvor gegen Manchester United oder Southampton: Liverpool dominierte das Spiel, hatte weitaus mehr Ballbesitz und Torchancen. Doch ein Sieg sprang dabei nicht raus. Nicht einmal einen Treffer konnten die "Reds" erzielen.

Das letzte Ligator für Liverpool fiel am 27. Dezember beim 1:1 gegen West Brom. Auch die vier Folgespiele in der Liga blieben ohne Dreier. In der Tabelle ist Liverpool inzwischen auf Rang vier abgerutscht. Der Rückstand auf Platz eins beträgt sechs Punkte.

Doch die Misere Liverpools hat ihre Gründe:

1. Formkrise der Top-Stürmer

Was Liverpools Offensive in den vergangenen Jahren so stark machte, war das Offensivtrio um Sadio Mané, Roberto Firmino und Mohamed Salah. Doch aktuell schwächeln alle drei. Besonders Salah steckt in einer Formkrise, vergibt Chancen, die er sonst nicht liegen lassen würde. In jedem der genannten Spiele war der Wert der "expected Goals" von Liverpool, also der erwarteten Tore, basierend auf der durchschnittlichen Qualität der Torchancen, höher als der des Gegners.

Im Gespräch mit dem norwegischen Medium TV2 sagte Salah bereits vergangene Woche: "Wir haben verloren und unentschieden gespielt, aber das ist Teil des Spiels. (...) Wir haben nicht genug getan, um diese Spiele zu gewinnen, wir können es besser. Wir müssen ein paar Schritte zurück gehen und wieder unser Spiel spielen."

2. Verletzungen

Nach dem Champions-League-Titel 2019 und der Meisterschaft 2020 wollte der FC Liverpool auch in dieser Saison einen großen Erfolg feiern. Doch für Klopps Mannschaft gab es früh einen schweren Rückschlag. Am fünften Spieltag riss sich Virgil van Dijk das Kreuzband, machte seitdem kein Spiel mehr. Ohne den Vize-Kapitän und besten Innenverteidiger der Welt fehlt Liverpool ein Wortführer auf dem Platz. Einer, der seine Mitspieler beruhigt, von hinten mit taktischen Anweisungen versorgt und das Spiel ordnet.

Dazu ist van Dijk torgefährlich. In jedem zehnten Spiel trifft der Niederländer im Schnitt für die "Reds". Eine starke Quote für einen Verteidiger. Gerade bei Standards fehlt er.

Doch van Dijk ist nicht der einzige Schlüsselspieler, der aktuell pausiert. Auch Sommer-Neuzugang Diogo Jota muss zuschauen. Der am Knie verletzte Offensivspieler erzielte in 17 Einsätzen für Liverpool neun Tore. Alle 108 Minuten traf er im Schnitt. Zum Vergleich: Salah braucht in der aktuellen Saison 125 Minuten, Mané 227 und Firmino 359. Als Entlastung für das Offensiv-Trio war Jota Gold wert.

Andere Alternativen wie Divock Origi oder Takumi Minamino können da nicht mithalten.

3. Der enge Spielplan

Es ist eine unberechenbare Saison, gerade für die Top-Teams aller Ligen. Denn die hohe Belastung mit Liga, Champions League, Pokalwettbewerben und Nationalmannschaften sorgt für müde Knochen bei den Spielern. Ob Real Madrid, FC Bayern München, FC Barcelona oder eben der FC Liverpool, sie alle kämpfen mit der hohen Belastung.

Und gerade in der Premier League ist es durch die hohe Intensität besonders anstrengend für die Spieler, alle drei Tage auf dem Platz zu stehen, ohne wirkliche Pausen zu bekommen. Gerade bei dem temporeichen Offensivfußball von Jürgen Klopp mit hohem Pressing und vielen Sprints sorgt das für Probleme. Ähnliches erlebt es auch Hansi Flick mit dem FC Bayern. Denn wenn einzelne Spieler keine 100 Prozent geben können, ergibt das Lücken und dementsprechend auch Chancen für den Gegner. Auf die Art und Weise kassierte Liverpool ein ums andere Mal einen Gegentreffer.

Am Sonntag muss Klopp mit seinem Team in Manchester ran. Bei Erzrivale Manchester United geht es um den Einzug in die nächste Runde im FA Cup. Für Jürgen Klopp ist das Spiel die große Chance, die Trendwende einzuleiten. Denn wenn United zu schlagen ist, dann zu Hause. Alle drei Premier-League-Niederlagen und das Aus im League Cup kamen im heimischen Stadion. Gleichzeitig könnte Klopp einen Fluch beenden. Denn im Old Trafford konnte er noch nie als Liverpool-Trainer gewinnen.

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