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Neue Rolle für Bayern-Star: Kimmich muss Flicks Job retten


Neue Rolle für Bayern-Star
Ein genialer Schachzug in letzter Sekunde

  • Sebastian Kunze
  • Autorenprofil Pascal Biedenweg
MeinungVon Sebastian Kunze, Pascal Biedenweg

Aktualisiert am 08.09.2023Lesedauer: 1 Min.
Meinung
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Hansi Flick (r.) mit Joshua Kimmich: Der Bundestrainer braucht Erfolge, um seinen Job zu retten. (Quelle: IMAGO/Marc Schueler)

Hansi Flick steht vor den kommenden beiden Länderspielen massiv unter Druck. Gegen Japan und Frankreich braucht er Erfolgserlebnisse, und dabei spielt Joshua Kimmich eine ganz bedeutende Rolle.

Für Hansi Flick geht es am Samstag gegen Japan und am kommenden Dienstag gegen Frankreich um seinen Job. Der Bundestrainer braucht dringend Erfolgserlebnisse. Bei zwei Niederlagen dürfte für ihn Schluss sein.

In einem Geheimtest gegen die eigene U20 setzte Flick daher auf Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger. Eine Position, die ihm nicht fremd ist – die er aber nicht sonderlich mag.

Spiele

Muss Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger jetzt Hansi Flick retten?

Pro
Sebastian KunzeSebastian KunzeChef vom Dienst

Ein genialer Schachzug in letzter Sekunde

Es ist ein genialer Schachzug von Bundestrainer Hansi Flick – und der einzige Vorwurf, den er sich gefallen lassen muss: Warum nicht die ganze Zeit schon?

Joshua Kimmich ist einer der besten Fußballer des Landes, er gehört seit vielen Jahren zum Stammpersonal des FC Bayern und eben der Nationalmannschaft. Und seine besten Spiele hat er wo gemacht? Genau, auf der rechten Verteidigerposition, dort, wo er seine Karriere begonnen hat.
Um sich und seinen Job zu retten, geht Flick nun das Wagnis ein, Kimmich auf die von ihm ungeliebte Position zu verschieben. Er selbst sieht sich nämlich eher als Mittelfeld-Stratege. Nur im äußersten Notfall wollte er zurück in die Viererkette, obwohl er da seinen größten sportlichen Erfolg gefeiert hat: den Triple-Gewinn mit dem FC Bayern 2020. Auch bei der EM 2016 und der WM 2018 hatte Kimmich als Rechtsverteidiger agiert.

Kimmich mag es nicht gefallen, aber in dieser entscheidenden Phase wird er in der Viererkette gebraucht. Auf der Sechser-Position hat Flick genug Optionen, kann es sich sogar leisten, mit Leon Goretzka einen Führungsspieler der letzten Jahre zu Hause zu lassen. Hinten rechts sieht das ganz anders aus. Es fehlt an Spitzenleuten. Im Kader ist mit Benjamin Henrichs nur ein Spieler für diese Position. Der Leipziger ist sicherlich ein guter Spieler, aber für internationale Spitzenklasse reicht es nicht.

Der Bayern-Star muss sich ohne zu murren in den Dienst der Mannschaft stellen und beweisen, dass er ein absoluter Teamplayer ist.

Für Flick geht's um alles – Kimmich muss ihm als Rechtsverteidiger den Job retten. Gelingt das, war es ein genialer Schachzug in letzter Sekunde!

Kontra
Autorenprofil Pascal BiedenwegPascal BiedenwegHead of Regio Ost

Joshua Kimmich ist nicht Philipp Lahm

Die Vorzeichen verdichten sich, dass Hansi Flick in den beiden Testspielen gegen Japan und Frankreich Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger einsetzen wird. Dabei sollte der Bundestrainer mit seinen ständigen Experimenten endlich aufhören!

Weniger als ein Jahr hat die DFB-Elf noch, um sich für die Europameisterschaft im eigenen Land einzuspielen. Flick hat aber den Zeitpunkt für etwaige Testphasen verpasst. Der Bundestrainer hätte sich schon längst auf eine feste erste Elf festlegen müssen – und sollte diese dann auch nicht mehr ständig tauschen. Schon allein deshalb ist es fahrlässig, dass Leon Goretzka nicht nominiert wurde. Und es wäre überdies ein Fehler, Kimmich nun auch als Ankerpunkt im Mittelfeld zum Rechtsverteidiger zu degradieren.

Richtig, mit einer ähnlichen Personalrochade ist die DFB-Elf bei der WM 2014 Weltmeister geworden. Damals entschied sich Jogi Löw während des Turniers dazu, Philipp Lahm aus dem defensiven Mittelfeld auf die Flügelposition zu ziehen. Der Vergleich hinkt aber, denn Kimmich ist nicht Lahm! Lahm war während seiner gesamten Karriere ein Weltklasse-Verteidiger. Kimmich ist maximal gehobenes Bundesliga-Niveau auf dieser Position, von Weltklasse aber meilenweit entfernt.

Viel wertvoller wäre Kimmich daher auf seiner angestammten Position im defensiven Mittelfeld, auf der er nicht nur seit Jahren spielt, sondern auf der er sich auch seit Jahren mit Goretzka, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Thomas Müller und Leroy Sané eingespielt hat. Warum bei der EM also nicht ein reines Bayern-Mittelfeld aufstellen? Die Spieler verstehen sich blind, die Automatismen sind bekannt. Für die DFB-Elf wäre das ein riesiger Trumpf.

Mit der geplanten Maßnahme, Kimmich auf die Rechtsverteidiger-Position zu setzen, provoziert Flick hingegen nur weiteres Chaos. Mit Blick auf die EM ist das fatal: Die Mannschaft ist verunsichert, die Euphorie im eigenen Land steht bei null Prozent. Gut möglich, dass sich Flick mit dieser Entscheidung endgültig ins Abseits befördert. Und das würde in dieser angespannten Situation aller Voraussicht nach sein Aus als DFB-Trainer bedeuten.

 
 
 
 
 
 
 
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