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WM 2022: Stoppt Marokkos Elfmeterheld Yassine Bounou alias Bono nun Cristiano Ronaldo?


Marokkos Elfmeterheld
Stoppt dieser Mann nun auch Ronaldo?

Von Florian Vonholdt

Aktualisiert am 07.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Auf den Schultern der Kollegen: Marokkos Spieler lassen ihren Torwart Yassine Bounou nach dessen Glanzleistung hochleben. (Quelle: IMAGO/Charlotte Wilson / Offside)

Marokko schaltet Spanien aus und steht erstmals in einem WM-Viertelfinale. Zum Held wird der Torwart, der ausgerechnet im Land der Geschlagenen sein Geld verdient.

Sogar im Elfmeterschießen hielt er seinen Kasten sauber. Marokkos Torwart Yassine Bounou, genannt Bono, wurde bei dieser WM noch nicht ein einziges Mal von einem gegnerischen Spieler überwunden. Und gegen Spanien zum Fußballhelden seines Landes. Ein historischer 3:0-Sieg im Elfmeterschießen, bei dem Bono zwei der drei spanischen Schüsse vom Punkt parierte. "Ich bin so glücklich für unser Team, wir haben zusammen so einen fantastischen Job gemacht. Die ganze Mannschaft hätte den Titel 'Man of the Match' verdient gehabt. Es war von allen unglaublich", sagte Bono nach dem größten Spiel seiner Karriere.

Das einzige Gegentor, das die Löwen vom Atlas in diesem Turnier bisher zuließen, war ein Eigentor im Gruppenspiel gegen Kanada. Gegen die europäischen Top-Nationen Kroatien, Belgien und Spanien stand die Null. Dabei musste Bono auf kuriose Weise nach dem Abspielen der Nationalhymne gegen Belgien "ausgewechselt" werden, bevor er überhaupt aufgelaufen war. Ein Schwindelanfall machte ihm zu schaffen. Aber auch sein Vertreter Munir war nicht zu bezwingen.

Im internationalen Spitzenfußball trat Bono nun im Alter von 31 Jahren erstmals so richtig in Erscheinung. Das bisherige Highlight seiner Karriere: Der Gewinn der Europa League 2020 mit dem FC Sevilla, an dem er dank starker Leistungen großen Anteil hatte. In Sevilla hütet er seit zweieinhalb Jahren das Tor, wenn er nicht für Marokko spielt.

Profidebüt vor 80.000 Zuschauern

Bis auf den Start in seiner Heimat bei Wydad Casablanca, wo er mit acht Jahren das Fußballspielen begann und mit 20 sein Debüt in der dortigen Champions League vor 80.000 Fans feierte, verbrachte Bono seine Profikarriere bislang – und ausgerechnet – ausschließlich in Spanien: Saragossa, Atletico, Girona, nun Sevilla.

Wie viele seiner Nationalelf-Kollegen wurde Bono nicht in Marokko geboren. Der Schlussmann kam in Montreal, Kanada, zur Welt. Mit seinen Eltern zog er im Alter von drei Jahren zurück in deren Heimatland. Auch wenn vor allem sein Vater sich wenig für die fußballerischen Ambitionen seines Filius begeistern konnte, blieb Bono am Ball und schaffte es zum Profi. Obwohl er in Casablanca hätte mehr verdienen können, wagte er 2012, im Alter von 21 Jahren, den Schritt nach Europa, in die zweite Mannschaft von Atletico Madrid.

Von dort wurde er mehrfach an spanische Zweitligisten ausgeliehen, bevor ihm der große Durchbruch in Sevilla gelang. Bei der diesjährigen Wahl zum weltbesten Torhüter landete Bono auf Rang neun, knapp hinter Kevin Trapp (6.) und Manuel Neuer (7.). In der Nationalmannschaft debütierte er 2013. Stammtorwart wurde er aber erst nach der WM 2018, zum Helden an diesem Dienstagabend in ar-Rayyan.

Enrique: "Den Einzigen, den ich wechseln würde, wäre Bono"

1000 Elfmeter sollten seine Spieler im vergangenen Jahr im Training mindestens geschossen haben, hatte Spaniens Trainer Luis Enrique gefordert, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Einige hatten ihre Hausaufgaben offenbar nicht gemacht. Anders waren die weder stramm noch präzise getretenen Elfmeter von Sarabia, dessen Ball am Pfosten landete, Carlos Soler und Busquets nicht zu erklären. Andererseits: Bono, der 1,95-Meter-Mann, ahnte stets die richtige Ecke.

"Ich würde alle Schützen noch einmal so auswählen. Den Einzigen, den ich wechseln würde, wäre Bono, den Torwart des Gegners", äußerte Enrique anschließend und machte damit Bono das größte Kompliment.

Nicht unwahrscheinlich, dass sein 49. Länderspiel Bono in die sportliche Unsterblichkeit in seiner Heimat befördert hat. Doch die Reise ist noch nicht zu Ende. Am Samstag (16 Uhr im Liveticker bei t-online) bestreitet Marokko erstmals ein WM-Viertelfinale. Für Bono und seine Teamkollegen, die als erstes afrikanisches Team ein Halbfinale erreichen könnten, ist das bereits jetzt historisch. Mit Portugal wartet das bislang treffsicherste Team dieses Turniers (12 Tore). Auf das Elfmeterschießen sollten es Ronaldo & Co. aber besser nicht angekommen lassen.

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